„Mister Umweltschutz“: Bundesverdienstkreuz für den Schwelmer Michael Treimer

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„Michael Treimer schafft es seit Jahrzehnten mit seinem Fingerspitzengefühl den Umweltschutz zu einer breit getragenen und akzeptierten Sache zu machen. Seine Gabe, Menschen zu begeistern und seine durch Fachwissen bedingte Argumentationsstärke hat bei vielen Umweltthemen hier vor Ort zu pragmatischen Lösungen geführt.“ Mit diesen Worten überreichte Landrat Dr. Arnim Brux im Kreishaus das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an den Schwelmer.

Treimer darf sich mit Fug und Recht als Umweltschützer der ersten Stunde bezeichnen. Bereits zu einer Zeit, als beispielsweise das Einleiten von jährlich fünf Millionen Tonnen verdünnter Schwefelsäure in die Nordsee noch völlig legal möglich war, zählte er in Schwelm 1981 zu den Gründern der Arbeitsgemeinschaft Umweltschutz (AGU). „Bereits in den Anfangsjahren machen die Mitglieder mit zahlreichen Aktionen auf sich und ihre Ziele aufmerksam. Sie sanieren den Teich am Böllingweg, machen deutlich, welche Bäume vom Streusalz geschädigt sind oder stellen publikumswirksame Ausstellungen auf die Beine", blickte Brux zurück.

Aktion für Aktion habe sich die AGU mehr und mehr einen Namen gemacht. Dies sei insbesondere auch mit dem Projekt Tannenbaum gelungen. Seit 1989 arbeitet der Verein konsequent daran, auf einer Fläche von 5,5 Hektar aus einem kahlen Kartoffelacker einen artenreichen Biotopverbund zu machen. „Treibende Kraft und kreativer Kopf für alle Aktivitäten der AGU war und ist Michael Treimer. Seit 2001 übernimmt er als 1. Vorsitzender zusätzliche Verantwortung", stellte der Landrat heraus.

Ehrenamtlich engagiert sich der heute 68-jährige seit vielen Jahren auch im Beirat bei der unteren Landschaftsbehörde und für die Biologische Station im Ennepe-Ruhr-Kreis. „Hier bringt er nicht nur sein Fachwissen ein, er kämpft auch für seine Ideen. So beispielsweise 2004/2005, seinerzeit ging es darum, die Biologische Station auf neue Füße zu stellen und sie damit zu retten. Michael Treimer ist als damaliger Vorsitzender des Trägervereins einer der Aktivposten", würdigte Brux.

Als Lehrer und Schulleiter bringt Treimer Umweltschutzprojekte wie Schulgartengestaltung, Gewässerschutz und Voltaikanlagen auf den Weg. Er entwickelt mit den Schülern einen Solarofen und sensibilisiert sie für effektive Mülltrennung und gesunde Ernährung. Und auch im Beirat der Wilhelm-Erfurt-Stiftung für Kultur und Natur fällt der Schwelmer auf. „Wie überall können die Weggefährten Michael Treimer hier als Kämpfer für die Umweltbelange in Schwelm erleben. Sein Zeiteinsatz und seine Hingabe für die Stiftungsprojekte ist enorm", unterstrich Brux. Es könne folglich nicht verwundern, wenn einige in Treimer den „Mister Umweltschutz" für Schwelm sähen.

Verantwortung übernimmt er auch für Kinder in der nordindischen Himalaya-Region Ladakd, ihnen ermöglich er eine Schulausbildung. Um dies zu realisieren, gründete er 1999 mit anderen den Verein „Verbindungen in eine Welt". Dank der auch von Treimer gesammelten Spendengelder besuchen heute mehr als 20 Kinder Internate.

„Menschen mit einem Vorbildcharakter wie der von Michael Treimer prägen unsere Gesellschaft und setzten Akzente für eine verantwortungsvolle und zukunftsorientierte Lebensweise mit einem sehr hohen Anteil an sozialer Kompetenz", betonte Brux am Ende der Laudatio.

Stichwort Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland:
Der Verdienstorden ist die einzige allgemeine Verdienstauszeichnung und damit die höchste Anerkennung, die die Bundesrepublik Deutschland für Verdienste um das Gemeinwohl ausspricht. Er wird an Bürgerinnen und Bürger für politische, wirtschaftlich-soziale und geistige Leistungen sowie für Verdienste aus dem sozialen, karitativen und mitmenschlichen Bereich verliehen. Seit seiner Stiftung durch Bundespräsident Theodor Heuss 1951 wurden etwa 240.000 Menschen auf diese Weise für ihre Leistungen gewürdigt. Der Orden verfügt über acht verschiedene Stufen. Als Erstauszeichnung wird im Allgemeinen die Verdienstmedaille oder das Verdienstkreuz am Bande verliehen.

Jeder kann die Verleihung des Verdienstordens an einen anderen anregen. Das Schreiben ist formlos an die Staatskanzlei des Bundeslandes zu richten, in dem der Vorgeschlagene wohnt. Die Anregung sollte neben Namen und Anschrift des möglichen Ordensempfängers auch Art und Umfang der Verdienste darstellen und Personen oder Organisationen nennen, die zu dem Vorschlag Stellung nehmen können. Übrigens: Wer seine eigene Auszeichnung anregt, kann nicht mit einer Verleihung des Verdienstordens rechnen.

Autor:

Lokalkompass Schwelm aus Schwelm

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