LWL präsentiert Wort des Monats
Paoskefüer - ein westfälischer Osterbrauch

Das Struwenessen, der Osterräderlauf und die Krachnacht - in Westfalen-Lippe finden sich zu Ostern viele regionale Traditionen und Bräuche. Weit verbreitet ist insbesondere das "Paoskefüer". Welche westfälische Ostertradition sich hinter dem Wort verbirgt, wissen die Sprachwissenschaftler des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL).

"An den Osterfeiertagen treffen sich die Menschen in Westfalen-Lippe traditionell, um ein großes Feuer zu entzünden. Das Osterfeuer ist vor allem in Südwestfalen und im Münsterland unter dem plattdeutschen Wort Paoskefüer bekannt", erklärt Markus Denkler, Geschäftsführer der Kommission für Mundart- und Namenforschung beim LWL.

In dieser Zusammensetzung hat sich das im Plattdeutschen kaum noch gebräuchliche Wort "Paosken" für Ostern erhalten. Dieses plattdeutsche Wort ist aus dem Lateinischen ("Pascha") entlehnt und geht ursprünglich auf das hebräische Wort "Pésach" zurück. Das Pessach-Fest erinnert als einer der wichtigsten Feiertage im Judentum an den Auszug der Israeliten aus Ägypten und gilt als Vorläufer des christlichen Osterfestes. "Dass es in Westfalen, im Emsland, im Rheinland und in den Niederlanden nicht Ostern, sondern Paosken beziehungsweise Pasen heißt, liegt zum einen an der sprachprägenden Wirkung von Handelsstraßen, die hier verliefen. Zum anderen an der räumlichen Ausdehnung der Kölner Kirchenprovinz, in der dieses Wort für das Osterfest bevorzugt wurde", erläutert Denkler.

Autor:

Helmut Eckert aus Schwerte

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