Muß auch Schwerte mit mehr Flüchtlingen rechnen ?

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Fakt ist, Schwerte muß 0,2636 Prozent der Flüchtlinge in NRW aufnehmen. Wie der 1. Beigeordnete Hans - Georg Winkler bei einer Infoveranstaltung am 15.05.2012 im Bürgersaal ausführte, ist mit einer erhöhten Anzahl von Flüchtlingen, auch für Schwerte zu rechnen. Zum damaligen Zeitpunkt war noch von einer Renovierung des städtischen Haus, Hörder Strasse 48/50, für ca. 300.000,- Euro die Rede. Bereits bei den Haushaltsberatungen im Februar 2010 waren die Renovierungskosten für das Haus Hörder Strasse 48/50 Thema. In der Ratssitzung am 13.06.2012 stellte Marco Kordt ( Fraktionsvorsitzender der CDU im Rat der Stadt Schwerte ) den Antrag das Haus zu verkaufen. Gebote für das Haus können noch bis zum 12.10.2012 abgegeben werden. Dieses Haus steht also für die Aufnahme von Flüchtlingen nicht zur Verfügung. Die Frage ist nur, das Haus wurde schon seit Jahren nicht mehr als Unterkunft für Flüchtlinge genutzt, warum wurde es dann nicht schon vor Jahren verkauft ? Die städtische Unterkunft an der Schützenstrasse wurde ja auch schon vor Jahren verkauft. Fakt ist wohl, die Stadt hat ihre Kapazitäten für Flüchtlinge drastisch reduziert.

Für das städtische Haus " Zum großen Feld " gilt eine maximale Belegung mit 85 Personen. Die ist aktuell noch nicht erreicht, es könnte aber schnell passieren und was dann ? Gibt es eigentlich einen Mindestanspruch von Quadratmetern pro Person ? Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat selbst für Strafgefangene eine Mindestanzahl von Quadratmeter festgelegt. In jüngster Vergangenheit ging noch durch die Lokalpresse, in diesem Haus wurden 3 Erwachsene und ein Säugling auf ca. 19 Quadratmetern untergebracht.

Dann bleibt noch das städtische Haus Regenbogenstrasse, wo schon drei Personen aus dem Haus " Zum großen Feld ", aus gesundheitlichen Gründen wohnen. Das Haus Regenbogenstrasse ist angeblich für obdachlose Menschen. In der Vergangenheit hat sich das Haus aber als " Abstellgleis " für Menschen die von der Schwerter Gesellschaft " aussortiert " wurden, erwiesen. Dies weil dort Menschen über ca. 20 Jahre und mehr lebten. Aktuell leben dort Menschen auch schon seit mehr als ca. 10 Jahren.

Bis Anfang 2009 waren die Verhältnisse über mehrere Jahre in diesem Haus wie auf den anhängenden Bildern sichtbar. Der Polizei und dem Rettungsdienst war die Adresse nicht wirklich fremd. Ja es gab in der Vergangenheit Menschen die sich im Haus angesteckt haben. Auch war es nicht wirklich unüblich, dass Menschen in Wohnungen ohne Türen im Winter über Wochen und Monate leben sollten und die mussten dann auch noch aus dem Schlauch duschen. Wirklich abschließbare Briefkästen usw. gehörten auch nicht zur Grundausstattung.Heizungsausfälle in den Jahren 2010 und 2011 im Winter am Wochenende waren auch keine Seltenheit und natürlich gab es dann auch kein warmes Wasser. Telefonnummer für einen Notdienst am Wochenende leider Fehlanzeige. Bei diesen Verhältnissen musste man den Begriff sozial wohl eher mit Demütigung und Erniedrigung übersetzen. Hepathitis war natürlich auch im Haus vertreten, ob b oder c ist mir leider nicht bekannt. Noch im Juni 2011 gab es im Haus eine Auseinandersetzung zwischen Hausbewohnern, die für einen nach meinen Informationen zum Pflegefall führte. Auch Messerattacken unter Hausbewohnern waren in der Vergangenheit nicht wirklich unüblich. Auf die Einhaltung der Hausordnung, von Seiten der Stadt Schwerte als Eigentümer, wurde offensichtlich keinen Wert gelegt. Im Oktober 2010 gab es noch zwei Wohnungseinbrüche im Haus, die von der Stadt Schwerte nicht strafrechtlich in Form einer Anzeige gewürdigt wurden. Auch Sachbeschädigungen wurden in der Vergangenheit von der Stadt Schwerte geduldet und toleriert und auf eine Strafverfolgung verzichtet. Integrations- und Sozialpolitik leider nicht erkennbar.

Trotz mehrfacher Einladung wurden Frau Martina Keitel ( Bereichsleitung der Stadt Schwerte ), der 1. Beigeordnete Hans - Georg Winkler und Bürgermeister Heinrich Böckelühr im Haus nicht gesehen. Da kommen einem doch die Worte von Bürgermeister Heinrich Böckelühr ( CDU ) sozial, bürgernah und zukunftsfähig sehr merkwürdig vor. Auch gibt es leichte Zweifel, wegen der genannten Zustände, an seinen Worten " Wir alle sind Schwerte ". Ob die geschilderten Umstände wirklich mit dem Grundgesetz, Artikel 1, Menschenwürde vereinbar sind, möge jeder für sich entscheiden.

Keine Hemmungen, es sind noch Wohnungen frei. Der Quadratmeterpreis liegt aktuell bei ca. 12,- Euro warm. Diesen Preis müssen Menschen mit ihrer kleinen Rente auch wirklich entrichten und er wird notfalls auch gepfändet bis runter auf den Sozialhilfesatz. Wird hier die Notlage von Menschen von der Stadt Schwerte ausgenutzt ? Sollen diese Bürger mit ca. 920,- Euro monatlicher Zahlung an die Stadt Schwerte, den " maroden Haushalt " der Stadt Schwerte finanzieren ? Was verstehen die in der Stadtverwaltung wirklich unter christlich ?

Wenn man den Sachverhalt hört, will man ihn nicht wirklich glauben. Man bekommt auch das Gefühl, sollen hier Menschen in den Suizid getrieben werden ?

Autor:

Axel Ehwald aus Schwerte

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