(M)ein Wort zum „Flüchtlingsthema“

Die weltweit geführten Kriege, an denen auch Deutschland wegen seiner Waffenexporte direkt oder indirekt beteiligt ist, „erzeugen“ immer mehr Kriegsflüchtling. Dass diese dahin wollen, wo sie hoffen, dass es ihnen am besten gehen wird, ist verständlich.

Deutschland tönt dazu derart, dass es nicht Wunder nimmt, dass das Ziel der Flüchtlinge vornehmlich „Deutschland“ ist.
Meines Erachtens kann Deutschland auch zahlreiche Kriegsflüchtlinge so aufnehmen, dass sie integriert werden können.

Mein „Aber“ ist allerdings, dass Deutschland nicht dafür herhalten kann, Wirtschaftsflüchtlinge und im Sog der Flüchtlingswellen die aufzunehmen, welche nur in ein „besseres Land“ wollen.
Wenn einerseits die Kriegsflüchtlinge herzlich aufgenommen und integriert aber gerechtfertigte Abschiebungen nicht konsequent und schnell durchgesetzt werden, wird das Flüchtlingsthema Deutschland erdrücken.

Die letzten Tage haben gezeigt mit welcher Herzlichkeit und Umsorgung Flüchtlinge auch und gerade in Thüringen aufgenommen wurden. Riesengroßes ehrenamtliches Engagement ist bewundernswürdig.
Wenn allerdings Flüchtlinge einen Zwischenaufenthalt in Friemar (bei Gotha) nicht annehmen, weil sie zuvor in Mühlhausen bessere Bedingungen vorfanden – und als Protest wieder nach Mühlhausen zurückgehen.
Wenn bereitgestellte Kleidung nicht angenommen wird und „höhere Ansprüche“ gestellt werden.
Dann kann ich dies nicht verstehen, zumal das einen derart schlechten Eindruck macht und es Fremdenfeindlichkeit in die Arme spielt.

Einerseits ist die Aufnahme und Integration der Flüchtlinge eine riesige Aufgabe. Andererseits spricht man auch von einer großen Chance. Beil Letzterem frage ich mich: Für wen? Oder für wen nicht?
Da unsere kleinstaaterischen Bildungssysteme es nicht schaffen, benötigte Fachkräfte in ausreichender Zahl zur Verfügung zu stellen, da immer wieder nach ausländischen Fachkräften gerufen wurde und sie nun mit dem Flüchtlingsstrom mitkommen, wird das diese Problematik mehr als verschärfen.

Schließlich: Weil die Politik – wie in vielen anderen Bereichen – sich in der Vergangenheit nicht ausreichend mit Flüchtlingen und all den damit zusammenhängenden Themen und Problemen beschäftigt hat, stehen wir heute vor Aktivitäten, von denen wir gute Lösungen erhoffen, die aber auch da und dort voll daneben gehen können.

Autor:

Uwe Zerbst (Gotha/Thüringen) aus Alpen

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