Outlet-Center Werl: Nachhaltige Schwächung des regionalen Eizelhandels ausgeschlossen?

Grünflächen und Sitzgelegenheiten laden Center-Besucher zum Entspannen und Verweilen ein. | Foto: NEINVER
  • Grünflächen und Sitzgelegenheiten laden Center-Besucher zum Entspannen und Verweilen ein.
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Es ist auch in Unna und den angrenzenden Städten ein großes Thema: In Werl soll ein großes Outlet-Center entstehen. Die Städte der Region befürchten Umsatzeinbußen und Abwanderung der Kunden. Ähnlich wie in Oberhausen könnten die Innenstädte veröden. Doch Outlet-Planer Neinver wiegelt nun ab, ein Gutachten signalisiere "Unbedenklichkeit".

Der Planungs-, Bau- und Umweltausschuss der Stadt Werl hat jetzt mit großer Mehrheit die frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung für das Projektvorhaben beschlossen. Unabhängige Fachexperten stellten in diesem Zusammenhang die für das Vorhaben erforderlichen und im Vorfeld angefertigten Gutachten vor, unter anderem eine Auswirkungsanalyse, ein schalltechnisches Fachgutachten, Verkehrsuntersuchungen sowie einen landschaftspflegerischen Fachbeitrag.

Umfassende Analyse des regionalen Einzelhandels

Im Auftrag der Stadt Werl führte das Wiesbadener Forschungsinstitut ecostra im Zeitraum von April bis Juli 2013 unter Federführung von Dr. Joachim Will die bis dato umfangreichste Untersuchung der Einzelhandelslandschaft in Nordrhein-Westfalen durch. Fast 10.000 Einzelhandelsbetriebe mit einer Verkaufsfläche von rund 2,9 Millionen Quadratmetern wurden für die Erstellung der Auswirkungsanalyse erhoben und bewertet.

Das Gutachten analysiert und prognostiziert mögliche Auswirkungen des in Werl geplanten Vorhabens auf Wirtschaftsstruktur, Raumordnung und Städtebau in den Oberzentren Dortmund und Hagen, dem Grundzentrum Bad Sassendorf, der Stadt Werl sowie in 16 weiteren Mittelzentren wie Bergkamen, Kamen und Unna innerhalb eines Einzugsgebietes von ca. 30 Pkw-Fahrminuten.

Gutachten bestätigt Verträglichkeit

Die von ecostra durchgeführte Auswirkungsanalyse kommt zu dem Ergebnis, dass die Realisierung eines Outlet-Centers am Standort Werl wirtschaftsstrukturell, städtebaulich und raumordnerisch als verträglich einzustufen ist. In allen untersuchten Städte und Gemeinden kann eine nachhaltige Schwächung der Angebotsattraktivität und des Branchenmixes ebenso wie eine wesentliche Einschränkung stadtplanerischer Entwicklungsmöglichkeiten ausgeschlossen werden.

„Die Ergebnisse der sehr detaillierten Auswirkungsanalyse bestätigen unsere fundierten Erfahrungen aus zahlreichen Ansiedelungen von Outlet-Centern. Für die Einzelhändler in der Region besteht kein Grund zur Sorge. Denn ein Outlet-Center in Werl wird den innerstädtischen Handel umliegender Städte und Gemeinden nicht beeinträchtigen. Wir sind vielmehr davon überzeugt, dass das Outlet-Center das bestehende Angebot vor Ort bestens ergänzt und die wirtschaftliche und touristische Entwicklung der gesamten Region nachhaltig stärken wird“, so Sebastian Sommer, Business Development Director Europe bei NEINVER.

Mit der erfolgten Vorstellung des Projektvorhabens inklusive aller erforderlichen Gutachten vor dem Planungs-, Bau- und Umweltausschuss der Stadt Werl setzt die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit und Behörden ein. Alle Träger öffentlicher Belange haben nun die Möglichkeit, innerhalb der kommenden vier Wochen Stellung zum geplanten Outlet-Center zu beziehen und ergänzende Anmerkungen einzureichen.

Autor:

Lokalkompass Unna/Holzwickede aus Unna

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