Ursachen für Sodbrennen

Bei Sodbrennen, saurem Aufstoßen und säurebedingten Magenbeschwerden spielt grundsätzlich die Magensäure eine entscheidende Rolle. Als ursächliche Faktoren kommen infrage:

• Übermäßige Säureproduktion im Magen
• Geschwächter Schließmuskel zwischen Speiseröhre und Magen
• Zwerchfellbruch
• Überschüssige Magensäure

Zu viel Magensäure kann Sodbrennen verursachen

Normalerweise werden täglich etwa 1,5 bis 2,5 Liter Magensaft gebildet. Der Anteil der enthaltenen Magensäure liegt bei ungefähr einem Liter. Wird zu viel Magensäure produziert, können Beschwerden auftreten: Die Magensäure entweicht leichter „nach oben“ (Reflux) in Richtung Speiseröhre und auch der Magen selbst kann durch ein Zuviel an Säure in Mitleidenschaft gezogen werden, sodass säurebedingte Magenbeschwerden die Folge sind. Die Säurebildung im Magen wird durch verschiedene Faktoren begünstigt. Häufig spielen dabei eine ungünstige Ernährungsweise und Stress eine wichtige Rolle.

Gestörte Funktion des "Sphinkters"

Der sogenannte „Sphinkter“ ist ein ringförmiger Schließmuskel, der zwischen Speiseröhre und Magen liegt. Er verhindert, dass saurer Mageninhalt „nach oben“ in Richtung Speiseröhre entweicht. Die Funktion des Sphinkters kann beispielsweise durch Übergewicht oder durch bestimmte Medikamente (z. B. Schmerz- und Rheumamittel) beeinträchtigt werden. Sie wird aber auch als natürliche Folge des Alterns geschwächt – deshalb klagen gerade ältere Menschen besonders oft über Sodbrennen und saures Aufstoßen. Auch die hormonelle Umstellung bei Schwangeren kann sich auf die Schließmuskelfunktion auswirken – daher ist Sodbrennen in der Schwangerschaft sehr häufig.

Weitere Ursachen für Sodbrennen

Die Speiseröhre verfügt über spezielle Selbstreinigungsmechanismen: Diese gewährleisten eine schnelle Entleerung, wenn sich Nahrung in der Speiseröhre befindet und sorgen dafür, dass saure Magensaftreste schnell durch den geschluckten Speichel neutralisiert werden. Kommt es zu Störungen der Selbstreinigungsfunktion, kann Sodbrennen ausgelöst werden.
Darüber hinaus können saures Aufstoßen und Sodbrennen auch die Folge einer sogenannten Hiatus-Hernie (Zwerchfellbruch) sein. Denn dabei kommt es häufig zu einer Beeinträchtigung des Schließmuskels zwischen Speiseröhre und Magen. Hiatus-Hernien sind keine Seltenheit und treten vor allem mit zunehmendem Alter häufiger auf.

Gut zu wissen: In 60 Prozent der Fälle liegen den Symptomen keine organischen Störungen zugrunde. Mediziner sprechen dann von „funktionellen“ Beschwerden, die durch äußere Faktoren ausgelöst werden.

Hausmittel bei Sodbrennen: Mythos oder Wahrheit?

Milch bei Sodbrennen

Die Annahme, Milch sei ein echtes Wundermittel bei Sodbrennen, ist immer noch weit verbreitet. Derartig hohe Ansprüche erfüllt der weiße Trank aber nach heutigem Stand der Wissenschaft nicht. Einige Experten gehen sogar davon aus, dass Milch Sodbrennen begünstigen kann, da sie einen leicht sauren pH-Wert hat. Zudem vertragen viele Erwachsene die in Milch enthaltene Laktose nicht, was zusätzlich die Verdauung belasten kann.

Natron bei Sodbrennen

Backpulver in Wasser auflösen und die Flüssigkeit trinken – so lautet der großmütterliche Ratschlag, wenn es um Hausmittel bei Sodbrennen geht. Denn „ältere Semester“ erinnern sich sehr gut an die Zeiten, als oft kein wirksames Mittel gegen Sodbrennen verfügbar war. Heute sehen Experten dieses Hausmittel eher kritisch: Zwar wirkt das enthaltene Natron als Lauge und neutralisiert die Magensäure – allerdings handelt man sich damit auch unangenehme Nebenwirkungen ein. Denn bei dieser chemischen Reaktion wird vermehrt Kohlenstoffdioxid freigesetzt, Aufstoßen oder Blähungen sind die Folge. Zudem: Wie viel Magensäure neutralisiert wird, kann mit diesem Hausmittel natürlich nicht gesteuert werden. Heute stehen mit den Antazida zum Glück besser wirksame und besser verträgliche Arzneimittel zur Verfügung.

Tee bei Sodbrennen

Auch wenn ungesüßte Kräutertees (z. B. Kamillentee) bei Sodbrennen nicht die medikamentöse Behandlung ersetzen, können sie als unterstützende Maßnahme hilfreich sein. Denn wer bei Sodbrennen die Flüssigkeitszufuhr erhöht, kann so zumindest dafür sorgen, dass die aufsteigende Magensäure Richtung Magen gespült und dort etwas verdünnt wird. Kräutertee und stilles Wasser sind hier die optimalen Durstlöscher – denn sie enthalten weder Kohlensäure noch Fruchtsäuren. Fakt ist: Bei Sodbrennen gibt es wirksame Mittel aus der Apotheke, die die überschüssige Magensäure neutralisieren und die Schmerzen schnell beheben.

Verdauungsschnaps hilft gegen Sodbrennen

Zum Abschluss eines schmackhaften Essens gehört er für viele einfach dazu: Der Verdauungsschnaps. Wer unter Sodbrennen leidet, sollte davon aber besser die Finger lassen. Denn – anders als sein Name vermuten lässt – wirkt er weder verdauungsfördernd noch kann er Sodbrennen verhindern oder lindern. Ganz im Gegenteil: Alkohol kann Sodbrennen auslösen, denn er regt die Säureproduktion im Magen an.

Haferschleim hilft bei Sodbrennen

Der gute, alte Haferschleim – er zählt wohl neben Milch zu den beliebtesten Hausmitteln bei Sodbrennen. Zwar gilt er als „Magenheiler“ und wahre Geheimwaffe bei allerlei Zipperlein im Verdauungstrakt – aber gegen die aufsteigende Säure bei Sodbrennen kann auch er nicht viel ausrichten.

Autor:

Tanja Rötgen aus Unna

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