TBV stellen sich der Kritik

TBV-Chef Ralph Güther (stehend) stand den Bürgern Rede und Antwort.Foto: J. Bangert | Foto: J. Bangert
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Warum wurde meine Straße nicht geräumt? Warum sind die Streufahrzeuge nicht unterwegs? Warum werden die Zufahrten vor meinem Haus zugeschoben? Diese Fragen hörten die Mitarbeiter im Servicecenter der Technischen Betriebe Velbert in den Wintermonaten häufig. Besonders das Thema Winterdienst sorgte für viel Aufregung.
Zu einem offenen Bürgergespräch luden die SPD-Ratsmitglieder Rainer Hübinger und Volker Münchow kompetente Ansprechpartner ein. Der zuständige Abteilungsleiter der Technischen Betriebe AöR Bernhard Wieneck stellte sich neben TBV-Chef Ralph Güther und dem Räumdienstmitarbeiter Jürgen Otte den Anregungen und Kritiken der Velberter.
Um die ersten Fragen zu klären, stellte Wieneck in einem ausführlichen Vortrag das Konzept des Winterdienstes dar. Die gut 40 anwesenden Bürger wurden über Zuständigkeiten, Dringlichkeitsstufen, Salzbestellungen und Kosten informiert: Die Mitarbeiter seien fast rund um die Uhr unterwegs gewesen, nicht zuletzt auch an Feiertagen, und hätten im Dezember kaum einen Tag frei gehabt. Insgesamt stünden bis zu 90 Mitarbeiter zur Verfügung.
Die Straßen seien in drei Kategorien eingeteilt. Die erste Kategorie stehe für die Hauptverkehrswege, welche alle Straßen einschließe, die von Bussen befahren werden. Diese hätten die oberste Priorität, erst danach würden die zweite und dritte Kategorie, die Neben- und Seitenstraßen geräumt. Dass letztere in dieser Saison besonders in den Hintergrund gerieten, weiß auch der Abteilungsleiter. Durch die lang andauernden Schneefälle seien die TBV kaum hinterher gekommen, so Wienecke: „War man mit den Hauptverkehrsstraßen fertig, konnte man meist wieder von vorn beginnen.“ Aber auch Autos, die auf Grund der Schneemassen am Seitenstreifen wurden, behinderten die Arbeit des Räumdienstes.
Scharfe Kritik blieb den TBV nicht erspart: Durch die Aufforderung an die Velberter, die Bürgersteige zu räumen, fühlte sich manch einer provoziert. „Die TBV tun ihre Arbeit doch auch nur mangelhaft“, so ein Besucher. An Bushaltestellen habe man durch Schneeberge kaum aussteigen können, viele Kreuzungen seien für Fußgänger ebenfalls nicht zu überqueren gewesen. Nicht zuletzt in der Fußgängerzone der Innenstadt sei der Schnee unzureichend geräumt worden. Der Mittelstreifen der Friedrichstraße sei vermatscht und unzumutbar gewesen.
Mehrere anwesende Einzelhändler klagten über Umsatzeinbußen bei einer ohnehin schon niedrigen Kaufkraft der Bürger. „Durch vermatschte Wege trauten sich gerade ältere Menschen nicht mehr in die Fußgängerzone.“ Der Matsch sei teilweise so hoch gewesen, dass Stiefel nötig gewesen seien, um trocken zu bleiben.
Wieneck wolle sich zur Verbesserung der Zustände „etwas einfallen lassen“. Schuld sei neben Lieferrückständen des Streusalzes auch die Tatsache, dass es „ein Wintereinbruch wie seit Jahrzehnten nicht mehr“ gewesen sei, begründete Güther. SPD-Fraktionschef Wolfgang Werner schlug einen Kompromiss vor: „Wir müssen uns die Frage stellen, ob geräumte Straßen uns nicht einen Euro mehr pro Grundstücksmeter und Jahr wert sind.“

Autor:

Janina aus dem Siepen aus Hattingen

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