„Betriebe müssen mehr auf sich aufmerksam machen“

Kathleen Anderseck, die Personalchefin der Volksbank Wuppertal, berichtete, dass die Bewerberzahlen für die Ausbildungsplätze in ihrem Haus dramatisch gesunken sind. | Foto: Ulrich Bangert
  • Kathleen Anderseck, die Personalchefin der Volksbank Wuppertal, berichtete, dass die Bewerberzahlen für die Ausbildungsplätze in ihrem Haus dramatisch gesunken sind.
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Was kann man tun, wenn es immer schwieriger wird, den passenden Nachwuchs für den Betrieb zu finden?
Antworten auf diese Frage versuchte der Business Talk der Arbeitsagentur Wuppertal in den Räumen der Firma Lerinc zu geben, die in Hetterscheidt Werkzeugmaschinen vertreibt und einen entsprechenden Service bietet.
Das erst 18 Jahre alte Unternehmen mit 63 Mitarbeitern suchte in diesem Jahr zum ersten Mal Lehrlinge, vier Nachwuchskräfte sollen das Team verjüngen. Geschäftsführer Markus Leuwer wandte sich an die Wuppertaler Arbeitsagentur. Seine Erfahrung mit der Agentur und den vermittelten Bewerbern ist durchweg positiv. „Die Jungs kommen auch noch nach der Schule hierher“, merkt Leuwer an, der bei der Auswahl der Bewerber natürlich auf gute Schulnoten achtete. „Noten sagen aber nicht alles, manchmal sind Freizeitbeschäftigungen ausschlaggebend. Einer hat als Hobby die Freiwillige Feuerwehr, da weiß ich, dass er technisch versiert ist.“ Markus Leuweer weiß auch, dass es in den nächsten Jahren Schwierigkeiten für die Betriebe geben wird, geeigneten Nachwuchs zu finden.
Martin Klebe aus der Geschäftsführung der Wuppertaler Arbeitsagentur weist darauf hin, dass dies bereits in der Nachbarschaft ein Problem ist: „Auf dem Düsseldorfer Markt gibt es jetzt schon mehr freie Stellen als Bewerber, das wird hier auch kommen.“
Um frühzeitig die Betriebe auf die Situation vorzubereiten, hatte die Arbeitsagentur zum Business Talk mit dem Thema „Gemeinsam zum richtigen Azubi“ nicht nur Vertreter von Ausbildungsbetrieben, sondern auch Lehrer eingeladen. Markus Leuwer und Martin Klebe sind sich einig, dass ein Informationsdefizit besteht. „Die Betriebe müssen mehr auf sich aufmerksam machen und verstärkt in die Schulen gehen.“
Zwei Moderatoren führten humorvoll, aber streng am Thema orientiert, durch die Talkrunde, an der unter anderem Reinhard Schulze Neuhoff teilnahm. Dem Lehrer am Berufskolleg Niederberg liegt eine praxisnahe Berufsinformation am Herzen.
Mit sinkendem Nachwuchs hat nicht nur das produzierende Gewerbe zu rechnen, sondern auch der Dienstleistungssektor. Die Personalchefin der Wuppertaler Volksbank, Kathleen Anderseck, stellt fest, das sich im vergangenen Jahr noch 205 Bewerber auf 18 Ausbildungsplätze gemeldet hatten, in diesem Jahr waren es nur noch 81 Bewerber. Sie rät, es auch mit Studienabbrechern zu versuchen: „Die haben mehr Reife und Sozialkompetenz als ein Schulabgänger.

Autor:

Janina aus dem Siepen aus Hattingen

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