Niederberger Tür 19: Elvis-Nikolaus zählt zu den Besten

Es ist schon etwas Besonderes für Heinz Schmitte. Kürzlich zeichnete ihn der Sender WDR 4 als einen der 40 überzeugendsten Nikoläuse NRWs aus. „Ich habe mich sehr über diese Auszeichnung gefreut“, sagt Schmitte. Beworben hatte er sich mit einem Artikel und einem Foto des Stadtanzeigers, das vor fünf Jahren erschienen war. Das weckte in ihm schöne Erinnerungen. Lange besuchte er zusammen mit seinem Freund Jürgen Schulz Altersheime und Kinderkliniken und brachte als Nikolaus Freude in die Krankenzimmer. Als langjähriger Elvis-Fan baute er sogar die Musik der Rocklegende in seine Auftritte ein. Eine Verschlimmerung seiner Parkinsonerkrankung und der Tod seines langjährigen Freundes und Nikolauspartners rissen ihn dann aber jäh ins Leben zurück und machten es für ihn unmöglich, als Nikolaus weiter aktiv zu sein. „Für mich persönlich war das ein sehr schwerer Schlag“, räumt Schmitte ein. Doch er schöpft wieder neue Hoffnung. „Ich will der Krankheit trotzen und versuchen, in Zukunft zumindest ab und zu den Nikolaus spielen zu können“, hofft der Velberter. „Es war ein Schock für mich“, sagt Heinz Schmitte, spricht man ihn auf seine Erkrankung an. Die Verschlimmerung kam plötzlich und unerwartet. Kaum ein halbes Jahr zuvor war sein langjähriger Freund Jürgen Schulz verstorben. „Jürgen war bei meinen Auftritten mein Partner, wir hatten viel Spaß zusammen“, sagt Schmitte. Gemeinsam brachten sie als ehrenamtliche Nikoläuse weihnachtliche Stimmung in Krankenhäuser und Kliniken. Angefangen hatte alles ganz zufällig. „Ich sprang für eine Bekannte ein, die in der Seniorenresidenz arbeitete und sonst selbst den Nikolaus spielte, aber verhindert war“, erklärt Schmitte. „Um den Senioren etwas anderes zu bieten als das Übliche, habe ich meine Gitarre mitgenommen und Elvis für sie gespielt“, erzählt er. Das kam bei allen gut an und so konnte sich Schmitte über weitere Auftritte freuen. „Für mich ist es eine große Bestätigung, die Freude in den Augen der Menschen zu sehen“, sagt er. Die Bestätigung kam jetzt auch vom WDR, der Schmitte zusammen mit 39 anderen Bewerbern zu den besten Nikoläusen NRWs kürte. Dass Schmitte mit ganzem Herzen bei der Sache ist, zeigt seine Reaktion auf das Essen, dass der WDR 4 auf Grund der Auszeichnung ausrichten ließ. Er sagte prompt ab, weil es am 6. Dezember, dem Nikolaustag, stattfand. „Ich habe es vorgezogen, meine Nachbarn und ihre Kinder einzuladen und für sie den Nikolaus zu spielen“, sagt Schmitte. Er mag zwar krank sein, doch den Kampf hat er noch lange nicht aufgegeben.