"Schmallenberg"-Virus auch im Ennepe-Ruhr-Kreis angekommen

Im Ennepe-Ruhr-Kreis sind die ersten Fälle des so genannten Schmallenberg-Virus nachgewiesen worden. Betroffen sind drei Lämmer aus einem Betrieb in Ennepetal. „Wir gehen davon aus, dass das Virus bereits im Herbst von Mücken auf die Muttertiere übertragen worden ist“, erläutert Christian Kaiser vom Veterinäramt des Ennepe-Ruhr-Kreises.

Während das Virus für die infizierten Tiere selbst relativ harmlos ist, schädigt es bei trächtigen Tieren den ungeborenen Nachwuchs. Dieser kommt schwer missgebildet mit verkrümmten Gliedmassen, Wasserköpfen oder auch geschädigten Wirbelsäulen zur Welt. Da die Saison für das Ablammen erst vor kurzem begonnen hat, rechnet Kaiser in den kommenden Wochen mit weiteren Fällen im Kreis. „Wenn in Kürze auch die Kühe mit dem Kalben beginnen, werden aller Voraussicht auch dort Fälle auftreten“, befürchtet der Veterinär.

„Im Moment kann man nur abwarten und möglichst viele Daten über die Krankheit erheben, um dann in der kommenden Saison vorbereitet zu sein", appelliert Kaiser an betroffene Betriebe, Verdachtsfälle zu melden. Die Fälle werden im Veterinäramt in einer Datenbank erfasst und von einer Expertengruppe in Land und Bund ausgewertet. Die Meldungen werden genutzt, um einen genauen Überblick über die Ausbreitung des Virus zu bekommen.

Das Schmallenberg-Virus wurde erstmals im Herbst letzten Jahres bei Tieren aus dem gleichnamigen Ort im Sauerland nachgewiesen. Betroffen sind bislang ausschließlich Wiederkäuer. Übertragen wird das Virus vermutlich durch Insekten, eine Ansteckung von einem infizierten zu einem gesunden Tier wurde bisher nicht festgestellt. „Weil der Infektionsweg und die Ausbreitung des Erregers noch nicht vollständig bekannt sind, können gezielte Vorsichts- oder Bekämpfungsmaßnahmen momentan nicht eingeleitet werden“, skizziert Kaiser die Problematik. Auch ein Impfstoff stehe noch nicht zur Verfügung. Für den Menschen sei das Virus nach bisherigen Erkenntnissen ungefährlich.

Weitere Informationen zum Schmallenberg-Virus finden sich im Internet unter www.lanuv.nrw.de.

Autor:

Melanie Giese aus Recklinghausen

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