Was hat es mit dem großen weißen Tuch im Xantener Dom auf sich?

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Dass die Kirchen während der Gottesdienste lang nicht mehr so gut besucht sind wie vor Jahren, ist nicht von der Hand zu weisen.

Diejenigen, die jetzt noch zur Kirche gehen, tun es mit Sicherheit mit Überzeugung, und das ist gewiss etwas, was deren Leben in besonderem Maße bereichert, meinen Sie / meint ihr nicht auch?

Die Gründe für den Rückgang der "praktizierenden Christen" (Es gibt ntl :) auch praktizierende Christen, die zum Leben ihres Glaubens nicht den sonntäglichen Kirchgang brauchen, klar!) sind sehr vielfältig.

Sie sollen allerdings nicht Thema dieses Beitrags sein. In diesem Artikel soll es um ein besonderes "Schmuckstück", das während der Fastenzeit im Dom zu sehen ist, gehen.

Diejenigen Menschen, die während der Fastenzeit den Xantener Dom besuchen, werden ein großes weißes Tuch, das im Altarraum aufgehängt worden ist, bemerkt haben, und vielleicht wird sich der eine oder andere Besucher gefragt haben, welche Symbolik hinter ihm steckt.

In der Regel verhüllen so genannte Hungertücher, die auch Fastentücher genannt werden, die bildlichen Darstellungen Jesu, besonders das Kruzifix, während der Fastenzeit.

Das ist in der St. Viktor-Kirche zu Birten tatsächlich der Fall; der "Corpus Christi" ist in ein kleines lilafarbenes Tuch gehüllt, das erst vor der Ostermette entfernt wird.

Wie es auf dem Foto zu sehen ist, ist das Hungertuch im Xantener Dom, das natürlich von der Größe und von der Machart her nicht mit dem in der Birtener Kirche zu vergleichen ist, aus Szenen aus der Passion Christi zusammengestellt worden.

ES dient somit der Veranschaulichung des Leidensweges Christi, so wie er in den Evangelien zu lesen ist.

Diese Art von Fastentüchern finden sich in vielen katholischen Kirchen, mittlerweile auch in den meisten evangelischen. Es gibt sie seit dem Ende des 13. Jahrhunderts.

Bis ins 12. Jahrhundert bestanden die Fastentücher lediglich aus einfarbigem Stoff, wie es in Birten der Fall ist, erst später wurden sie zu einer Art "Kunstobjekt" mit ornamentalen Stickereien oder gar zu Vorhängen mit großflächigen künstlerischen Darstellungen zum Leben und Sterben Christi, wie es im Xantener Dom der Fall ist.

Diesen Beitrag möchte ich unter Vorbehalt veröffentlichen, ja?!
Ich müsste noch einmal Rücksprache mit den Geistlichen in unserer Propsteigemeinde nehmen, damit ich erklären kann, warum das Hungertuch im Xantener Dom nicht so aufgehängt wird, dass es seinen eigentlichen Zweck, nämlich die Verhüllung des Corpus Christi, erfüllt.

Nachtrag:
Am heutigen Sonntag war der Corpus Christi auch in Xanten mit einem lilafarbenen Tuch eingehüllt, genauso wie in Birten.
Das große weiße "Thementuch" scheint schmückendes Beiwerk im Sinne der "Passion Christi" zu sein.
Mit herzlichen vorösterlichen Grüßen und guten Wünschen
Hildegard van Hüüt

Autor:

Hildegard van Hueuet aus Xanten

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