Großer Applaus für Broadway-Erfolg

Was führt bloß der plötzlich aufgetauchte Neffe im Schilde? Sieht er nicht aus wie... | Foto: Birgit Hupfeld
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Auch über 70 Jahre nach dem Bühnenerfolg des Broadway-Schlagers "Arsen und Spitzenhäubchen" ist die Krimikomödie im Dortmunder Theater ein Kracher. Mit großer Spielfreude präsentiert das Ensemble das Kultstück des Meisters des schwarzen Humors. Biederes Bürgertum prallt auf nacktes Entsetzen, als Mortimer erkennen muss, das seine beiden bezaubernden Tanten nicht nur eine Leiche im Keller haben. In einer wunderschönen Bühne von Daniel Roskamp, liebevoll ausgestattet von Michael Sieberock-Serafimowitsch, inszeniert Peter Jordan mit makarberem Witz einen Abend vor Silvetser eine rundum gelungene Premiere.
Und das, obwohl Schauspieldirektor kay Voges zuvor vor den Vorhang trreten muss, was "ja bekanntlich nichts Gutes bedeutet", wie er sagt. "Da sein Arzt ihm den Auftritt heute verboten hat, vertritt heute Julia Schubert Frank Genser. Was er in sieben Wochen geschafft hat, das schafft nur eine Frau", erklärt Voges, "es ist heute bei der Premiere Julias 2. Probe in gleich zwei Rollen." Und ihre beiden spontanen Rollen meistert die Eingesprungene mit Bravour.

Vielleicht ein Glas Wein

Hüte sich vor Holunderbeerwein, wer diesen Abend in der beschaulichen Brewster Villa überleben will. Denn die beiden lieblichen alten Tantchen(genial Eva Verena Müller und Caronine Hanke) sorgen sich um einsame Männer und bescheren ihnen gerne ewigen Frieden. Wie passend, das der verrückte Neffe Teddy gerade den Panama-Kanal im Keller gräbt. Doch bevor dieser vollendet ist, stößt Neffe Mortimer (Chrostoph Jöde, der sich nicht hinter seinem Kino-Vorbild Cary Grant zu verstecken braucht) in der Wohnzimmertruhe auf einen Toten. Auch Tanten haben ihre kleinen Geheimnisse, was schnüffelt er auch nur rum?
In der Dortmunder Vorstellung von Joseph Kesselrings Komödie wechselt Mortimers sexy Verlobte (Bettina Lieder) die Petticoats wie Cher beim Konzert, schreit die nächsten Mordopfer aus dem Haus und stößt im Keller auf ein Massengrab. Der verlorene Neffe taucht, vom Schönheitschirurg auf Hitler getrimmt, wieder auf und Mortimer erklärt, wie er in Dortmund Leichen los werden würde: "Da gibt's Betonfüße und ab in den Phoenixsee." Doch die zauberhaften Tanten haben ihr ganz eigenes kleines Programm "Näher zu Gott".
Bravo-Rufe, stehende Ovationen und ein ganz ganz langer Applaus belohnen das zufrieden lächelnde Premieren-Ensemble. Auch wenn die erste Hälfte stärker ist als die zweite, so ist "Arsen und Spitzenhäubchen" ein Muss für alle Fans der Krimikomödie. Wer "39 Stufen" mochte, wird auch diesen Thaterabend genießen. Doch die Silvestervorstellung ist bereits ausverkauft. Karten gibt es wieder für den 12. (Restkarten) , 18. 20., und 26. Januar 2013 im Schauspielhaus unter Tel: 0231-50-27222.

Autor:

Antje Geiß aus Dortmund-City

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