Die Vorfreude ist riesig: Weihnachten im Wohnhaus Duisburg-Neumühl

Bei der der traditionellen Vorweihnachtsfeier in der Evangelischen Gnadenkirche am Markt gab es Kaffee, Kuchen, kleine Geschenke sowie Gedichte und Vorträge von den Bewohnern des Wohnhauses Neumühl. Ihre Angehörigen und das Betreuerteam waren stolz und dankbar. | Foto: Reiner Terhorst
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  • Bei der der traditionellen Vorweihnachtsfeier in der Evangelischen Gnadenkirche am Markt gab es Kaffee, Kuchen, kleine Geschenke sowie Gedichte und Vorträge von den Bewohnern des Wohnhauses Neumühl. Ihre Angehörigen und das Betreuerteam waren stolz und dankbar.
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Im Wohnhaus Neumühl für erwachsene Menschen mit einer geistigen oder mehrfachen Behinderung der Amalie Sieveking Gesellschaft herrscht in diesen Tagen rege Betriebsamkeit. Weihnachten steht vor der Tür, und die Vorfreude ist riesig.

Direkt neben der Gnadenkirche am Markt gelegen, wohnen und leben hier in unmittelbarer Nähe zur lebendigen Neumühler Fußgängerzone in drei Wohngruppen 24 erwachsene Menschen, die einer geregelten Tätigkeit, meistens in einer Werkstatt für behinderte Menschen, nachgehen.

Das Wohnhaus Neumühl ist ein „Wohntrainingshaus“. Das heißt, dass den Menschen hier die Möglichkeit geboten wird, sich in den Bereichen der alltäglichen Lebenspraxis fortzuentwickeln, so dass sie zu einem späteren Zeitpunkt in eine eigene Wohnung oder eine Wohngemeinschaft ziehen und dort die ambulante Betreuung in Anspruch nehmen können.

"Freust Du Dich auch so auf Weihnachten?"

Es bietet aber auch die Möglichkeit, Menschen, die dauerhaft der Struktur einer stationären Einrichtung bedürfen, zu betreuen. Das Wohnhaus Neumühl ist selbstversorgerisch ausgerichtet, so dass alle Bedarfe der alltäglichen Lebensführung, wie etwa  Wäschepflege, Einkäufe und Essenszubereitung, von den Betreuern und den Bewohnern in Eigenregie durchgeführt werden. Hier gilt der Grundsatz: Fördern ohne zu überfordern. Darüber hinaus werden auch die Sozialkompetenz und die Selbstverantwortung in den Bereichen Gesundheit und Umgang mit finanziellen Mitteln gefördert.

Betritt man das Wohnhaus, kommen dem Besucher freundlich lächelnde Menschen entgegen. „Freust Du Dich auch so auf Weihnachten?“, fragt Bewohner Kevin strahlend. „Wir haben gerade Plätzchen gebacken“, sagt Nadine. Düfte von frischen Backwaren ziehen durch das ganze Haus. „In der Vorweihnachtszeit wird natürlich mit Hilfe der Bewohner weihnachtliches Gebäck zubereitet“, berichten Hausleiter Klaus Bagus und sein Stellvertreter Simon Eichhorn. Die Räumlichkeiten wurden zudem mit den Bewohnern zusammen in der Adventszeit geschmückt und einige Bewohner haben ihr Zimmer noch zusätzlich mit viel Liebe und Geschmack weihnachtlich dekoriert.

Nicht wenige Bewohner kaufen für ihre Familienangehörigen selbständig Geschenke ein. Am Heiligen Abend wird in den einzelnen Wohngruppen im Wohnhaus Neumühl gemeinsam gekocht. „Jeder macht das, was er kann. Aber alle sind ohne Ausnahme mit Freude und Eifer dabei“, so Bagus. Anschließend findet die Bescherung statt. Auch im Walsumer Stöckerhaus mit über 40 Bewohnern, das ebenfalls von Klaus Bagus geleitet wird, geht es am „Fest der Feste“ ähnlich zu. Seine dortige Stellvertreterin Sabine Goldmann: „Im Stöckerhaus wird der Heilige Abend mit allen Bewohnern gemeinsam gefeiert, auch die Bescherung findet in diesem Rahmen statt.“

Und für das Wohnhaus Neumühl gibt es noch eine Besonderheit, die Tradition hat. Bereits zum zehnten Mal trafen sich jetzt Bewohner, Mitarbeiter und Verwandten wenige Tage vor Heiligabend in der Gnadenkirche zu einer vorweihnachtlichen Feier mit Kaffee, Kuchen und Gebäck. Erneut trugen einige Bewohner ein weihnachtliches Gedicht vor oder stimmten zusammen mit den Gästen ein Lied an. Wie in jedem Jahr, wurden die Bewohner und deren Verwandte mit kleinen Geschenken bedacht. Nach gut zwei Stunden wurden die zahlreichen Gäste mit den besten Wünschen für die Weihnachtszeit und das bevorstehende neue Jahr verabschiedet.

Jetzt fiebern die Bewohner dem Heiligen Abend entgegen. „Wir haben schon Tannenbäume geschmückt“, berichten Inga und Marc und ergänzen freudig: „Das hat Spaß gemacht.“ Für beide Einrichtungen der Amalie Sieveking Gesellschaft Duisburg, die zudem Wohngruppen in der Gesamtstadt betreut, gilt aber auch, dass einige Bewohner an den Weihnachtsfeiertagen von den Eltern abgeholt werden, um mit der Familie zu feiern. Auch Silvester wird natürlich mit einem Feuerwerk und nichtalkoholischen Getränken und einem Festessen gefeiert, das wiederum gemeinsam zubereitet wird.

Text und Fotos: Reiner Terhorst

Autor:

Lokalkompass Duisburg aus Duisburg

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