Duisburger Einsatzkräfte massiv mit Raketen und Böllern beschossen: 30 Brand- und 80 Rettungsdiensteinsätze zu Silvester

NRW-Innenminister Ralf Jäger besuchte an Silvester gegen 19 Uhr die Hauptfeuerwache in Duissern und wünschte einen ruhigen Dienst. Der Wunsch sollte für die Rettungskräfte der Duisburger Feuerwehr allerdings nicht in Erfüllung gehen.
  • NRW-Innenminister Ralf Jäger besuchte an Silvester gegen 19 Uhr die Hauptfeuerwache in Duissern und wünschte einen ruhigen Dienst. Der Wunsch sollte für die Rettungskräfte der Duisburger Feuerwehr allerdings nicht in Erfüllung gehen.
  • hochgeladen von Sabine Justen

Zu 30 Brand- und 80 Rettungsdiensteinsätzen musste die Feuerwehr Duisburg in der Silvesternacht zwischen 0.00 und 5.30 Uhr ausrücken. Dabei wurden die Einsatzkräfte leider auch in diesem Jahr wieder Opfer von Übergriffen.

So wurden sie in Homberg auf der Fahrt zu einem Brand in der Ottostraße massiv mit Raketen und Böllern beschossen. In Huckingen wurde ein Böller durch die offene Seitenscheibe eines Rettungswagens geworfen und explodierte im Fahrzeug. Ein Feuerwehrmann wurde dabei verletzt und musste im Krankenhaus behandelt werden. Das Fahrzeug wurde beschädigt.

Durch Feuerwerkskörper und Raketen wurden nicht nur Pkws, Müllcontainer und Gestrüpp in Brand gesetzt, es kam auch zu einigen größeren Einsätzen. So brannten in den Häusern Ottostraße 58 und 64 in Homberg fast zeitgleich Balkone. Hier waren zwei Feuerwachen der Berufs- und zwei Löschzüge der Freiwilligen Feuerwehr im Einsatz. Der Rettungsdienst musste zwei verletzte Bewohner ins Krankenhaus bringen. Zu einem Brand auf dem Balkon wurden die Einsatzkräfte auch auf dem Butterweg in Neuenkamp gerufen.

in einem dreigeschossigen Haus in Neumühl kam es gegen 3.50 Uhr zum Vollbrand einer Erdgeschosswohnung. Über Drehleitern wurden zehn Personen gerettet. Insgesamt waren 17 Menschen betroffen. Davon erlitten 14 eine Rauchgasvergiftung, darunter vier Kinder. Sie wurden in Krankenhäuser gebracht. Auch konnte ein Hund aus der brennenden Wohnung gerettet werden. 70 Kräfte von Berufs- und Freiwilliger Feuerwehr sowie Rettungsdienst waren hier im Einsatz.

Der Rettungsdienst hatte ebenfalls stark zu tun. Unter den Einsätzen waren rund ein Dutzend wegen unsachgemäßem Umgang mit Feuerwerkskörpern, der zu schweren Augen- und Handverletzungen, teilweise mit Amputationen, führte.

Die Duisburger Polizei vermeldet 231 Einsätze in der Silvesternacht aus, 96 allein in der ersten Stunde des neuen Jahres. Über 30 Strafverfahren mussten die Beamten einleiten, davon vier wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte. Dazu kamen 15 wegen Körperverletzung und zwölf Anzeigen wegen Sachbeschädigungen.

Ein Polizist verletzte sich bei der Schlichtung eines Familienstreites gegen 1.40 Uhr auf der Kurfürstenstraße so schwer am Knie, dass er nicht mehr dienstfähig war. Verletzungen an der Hand zog sich kurz zuvor ein Polizist bei der Festnahme eines 18-Jährigen zu. Der junge, stark alkoholisierte Mann hatte in einem Flüchtlingsheim an der Königstraße eine Mitbewohnerin mit dem Messer bedroht.
Bereits um 23.55 Uhr biss ein 20-Jähriger einem Polizisten in die Hand. Der Mann hatte auf dem Heckenweg mit stark blutendem Arm randaliert. Er kam schließlich in ein Landeskrankenhaus, da er versucht hatte, sich die Pulsadern aufzuschneiden. Gegen 1 Uhr mussten mehrere Streifenwagenbesatzungen einen Streit auf der Rheinbacherstraße schlichten. Ein 46 Jahre alter Mann kam verletzt ins Krankenhaus.

Auch die Duisburger Polizei beklagt die Unsitte, Einsatzfahrzeuge mit Feuerwerkskörpern zu bewerfen. Bei einem Streifenwagen blieb es gegen 00.50 Uhr auf der Moerser Straße allerdings bei einer beschädigten Seitenscheibe.
Alles in allem spricht die Duisburger Polizei dennoch von einem "eher ruhigen" Verlauf.

Autor:

Sabine Justen aus Duisburg

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