Extraschicht: Sommernachtstraum und Spielwiese

Die Veranstalter freuen sich auf eine weitere spannende lange Nacht der Industriekultur (v.l.): Arne van den Brink, Projektleiter Ruhr-Tourismus; Oliver Dresen (RAG), Tonja Wiebracht (Zeche Carl), Bernward Schilke (Zollverein), Nina Kradepohl vom KCM sowie Jolanta Nölle von der Stiftung Zollverein.
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  • Die Veranstalter freuen sich auf eine weitere spannende lange Nacht der Industriekultur (v.l.): Arne van den Brink, Projektleiter Ruhr-Tourismus; Oliver Dresen (RAG), Tonja Wiebracht (Zeche Carl), Bernward Schilke (Zollverein), Nina Kradepohl vom KCM sowie Jolanta Nölle von der Stiftung Zollverein.
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Es ist wieder Extraschicht: Am 25. Juni – Zeche Zollverein und Zeche Carl sowie die Linie 107 sind in Essen dabei. "Wir wollen wieder Leute auf Entdeckungsreise schicken", sagt Arne van den Brink von Ruhr-Tourismus bei der Programmvorstellung der 16. Extraschicht, die am Samstag, 25. Juni, um 18 Uhr beginnt und wie gewohnt bis 2 Uhr morgens geht – eine 8-Stunden-Schicht halt.

"Es wird eine große Party wie jedes Jahr", verspricht Jolanta Nölle von der Stiftung Zollverein. Das Unesco-Welterbe Zollverein ist natürlich in Essen wieder mit von der Partie. Hier soll es ganz besonders zauberhaft werden, das Motto lautet "Sommer.Nachts.Traum" und verspricht fantasievolle und träumerische Bilder und Aktionen.

Auf Zollverein wird's traumhaft

"Wir bespielen hier einen etwa hundert Hektar großen Standort", erklärt Bernward Schilke, Projektleiter der Extraschicht auf Zollverein. In diesem Jahr gehören zu den Highlights Stars der internationalen Straßentheaterszene wie das "Theater Titanick" und "Teatro Só", Walk-Acts, Pantomime oder auch die Messerwerfershow "Till trifft". "Auf ihn freuen wir uns besonders", sagt Schilke. "Das ist schon so ein bisschen jahrmarktsmäßig". Dazu gibt es unter anderem Live-Musik auf zwei Bühnen, Führungen, Ausstellungen, Malen mit Pflanzenfarben, Tanz-Performances und eine Feuershow.

Spielwiese auf Zeche Carl

Die Zeche Carl gibt sich derweil eher verspielt und macht das Gelände an der Wilhelm-Nieswandt-Allee 100 zu einer Spielwiese. Hier erwarten die Besucher Gesellschaftsspiele, die jeder kennt wie Mensch-ärger-dich-nicht, Mikado oder auch Twister – allerdings im XXL-Format! "Wir machen nur die kleinen Sachen", sagt dennoch Tonja Wiebracht von der Zeche Carl bescheiden – im Vergleich zum anderen Essener Spielort halt. Hier heißt es auf jeden Fall praktisch überall: Mitmachen!
Neben dem guten alten Tischtennis-Rundlauf oder einem menschlichen Kicker gibt es aber auch viel Kreatives, etwa eine Bastelecke, die mobile Grafik-Werkstatt oder die Schreib-Ambulanz: "Wir schreiben Ihre Urlaubspostkarten", erkärt Bernd Alles, der schon Erfahrungen mit Muttertags- und sogar Valentinskarten hat. "Und wer noch nicht weiß, was ein Murmelbild ist, kann das hier erleben", macht Alles Lust auf das Unerwartete, das die Extraschicht insgesamt ausmacht.
Gemeinsam mit Lesley Olson und der Sound-Ambulanz geht es auf akustische Entdeckungsreise auf dem Gelände der Zeche Carl und dem Maschinenhaus; in den Beatbox-Workshops von Jibel Jay tief hinein in die Welt der Rhythmen und Beats. LindyHop-Schnupperkurse schließlich ergänzen die Spielwiese der Zeche Carl um den Sound der 30er-Jahre und einen Tanzstil, der den Swing im Blut hat. Weitere Programmpunkte in Altenessen: Aufführungen des Physical Theatre, Führungen zur Bergbaugeschichte und Kurzfilme für Kids & Co.
Außerdem in Essen dabei: Die Straßenbahnlinie 107, die als "Klassik-Express" unterwegs ist. Auf dem Weg vom Essener Hauptbahnhof zur Zeche Zollverein werden die Fahrgäste mit Klassik verwöhnt. Musikstudenten der Folkwang-Universität spielen solo oder in kleinen Ensembles Geige oder auch Akkordeon.
Am Hauptbahnhof selbst erwacht das Lebensgefühl der 20er- bis 40er-Jahre dank der „Swing Kabarett Revue“ und frech-fröhlicher Unterhaltungsmusik wieder zum Leben. Zahlreiche weitere Künstler ergänzen im Rahmen der Extrafahrt! das dortige Programm um Klassik- und Jazz-Elemente. "Wir begreifen den Nahverkehr immer auch als Teil der Veranstaltung", sagt Arne van den Brink.

Kreativität der Metropole Ruhr

Und sonst? Traditionell präsentiert die Extraschicht die Kreativität der gesamten Metropole Ruhr – von talentierten Nachwuchskünstlern über bekannte Fernsehstars bis hin zu etablierten Festivals. Dabei sind unter anderen: die Folkwang Universität der Künste, das Klavier-Festival Ruhr, das "blicke filmfestival des ruhrgebiets", Mord am Hellweg, die Neue Philharmonie Westfalen, das Theater Titanick, die Lichtdesigner rost:licht, André Sarrasani & Friends, die Comedians Lisa Feller, Knacki Deuser, Helmut Sanftenschneider und John Doyle, Rapper Das Bo, Kabarettist Timo Wopp, Biopsychologe Onur Güntürkün sowie die Dortmunder Physikanten.
Thematisch reicht die Spannbreite der Extraschicht musikalisch von Rockabilly über Klassik bis zum Rudelsingen, kulinarisch von Schnittchen über Burger bis zu Insekten. Feuerwerke und mitternächtliche Performances finden in Hochöfen, in Stahlwerken und auf Zechen die perfekte Kulisse.
Und so stehen auch bei den Führungen die großen Themen des Ruhrgebiets auf dem Programm: Kohle und Koks, Eisen und Stahl. Aber auch Katakomben, Modefotografie, Astronomie, Elektrizität, Revierfußball und Kunst. Vorgetragen von Zeitzeugen, Bergleuten, Experten oder Schauspielern im Kostüm. Jeder Spielort schafft Raum für neue Erfahrungen und neue Welten. Exklusiv bietet die Extraschicht zudem einen Blick hinter die Kulissen des Duisburger Standortes von Thyssen-Krupp. Und im blauen Pumpwerk geht es zunächst in den Keller und dann zum Cocktail hinauf aufs Pumpwerksdach. Acht Stunden Extraschicht, acht Stunden lebendige Industriekultur.
Dank der 150 Shuttlebusse kann dabei jeder Besucher seine Tour von Spielort zu Spielort ganz individuell gestalten – und selbst die Anfahrt wird zum Vergnügen: Drei rollende Spielorte sorgen für die passende Vorbereitung. Besucher haben die Wahl zwischen einem klangvollen (Hoch-)Kulturerlebnis im Klassik-Express, knackig-knapper Pop-Literatur im Comedy-Express oder Fetenhits und Rockklassikern im Kult-Express.

Die Extraschicht findet statt am Samstag, 25. Juni, von 18 bis 2 Uhr.

Es sind rund 2000 Künstler an 48 Spielorten beteiligt.

In Essen sind die Zeche Zollverein, Gelsenkirchener Straße 181, sowie die Zeche Carl, Wilhelm-Nieswandt-Allee 100, dabei. Ebenso die Straßenbahnlinie 107 als "Klassik-Express".

Etwa 200.000 Besucher beteiligen sich jedes Jahr an der ruhrgebietsweiten "langen Nacht der Industriekultur".

Das Extraschicht-Programm gibt es auch hier im Netz.

Tickets gibt es im Vorverkauf (bis 24. Juni) für 17 Euro und an der Abendkasse für 20 Euro. Wie immer gilt das Veranstaltungs-Ticket nicht nur als Eintrittskarte für alle Spielorte, sondern auch als Fahrausweis für die Shuttle-Busse und im Nahverkehr (bis 7 Uhr am Folgetag). Tickets gibt es an allen Spielorten, in Tourist-Informationen, in ADAC-Geschäftsstellen, in den Kundencentern der Verkehrsunternehmen, bei der DB (auch am Automaten) sowie unter www.extraschicht.de oder unter der Hotline 01806-181650.

Autor:

Annette Schröder aus Bochum

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