Lebendige Corona-Skulpturen - Ausstellung wird dabei entstandene Momentaufnahmen präsentieren
Die Kunst geht auf den Schulhof der Dürerschule

Irmgard Freischlad verteilt die Materialien. | Foto: cHER
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Irmgard Freischlad verteilt die Materialien für die "lebendigen" Skultpuren. 25 Fotos sind dabei entstanden, die im Rahmen einer Schulhofausstellung präsentiert werden. Gummihandschuhe überzustreifen ist gar nicht so einfach. Klassenlehrerin Silvia Lopez leistet Hilfestellung. Fein säuberlich misst Irmgard Freischlad den Abstand zwischen den leuchtend roten Teppichfliesen. Zwei Meter sollen es sein. "Das ist unsere Bühne", erklärt die Borbecker Künstlerin. Die Aufbauarbeiten finden im Freien statt. Spielort ist der Schulhof der Borbecker Dürerschule.

von Christa Herlinger

Kaum ist die Pausenklingel verstummt, hört man auch schon die Akteure. Silvia Lopez und die Schüler der Klasse 3 a lassen an diesem Vormittag die Mathebücher zugeklappt. Corona soll das große Thema sein. Allerdings wird die Pandemie und all das, was sie mit den Menschen macht, auf eine ungewöhnliche Ebene heruntergebrochen. Die Kinder wissen von nichts. Schauen neugierig auf die mitgebrachten Requisiten. "Also sagte die Kunst und ging auf den Schulhof" - so war das morgendliche Projekt überschrieben, zu dem Irmgard Freischlad die 3a eingeladen hatte.

Kinder variieren Regeln pantomimisch, frieren Bewegung ein und werden zur "Skulptur" 

So abstrakt der Projekttitel, so realitätsnah die Aufgaben, die die Drittklässler zu lösen haben. Es geht von Anfang an hoch her auf dem Schulhof. Die Herbstsonne scheint mehr als üppig, macht den Aufenthalt im Freien zu einem Vergnügen. "Die Idee der One-Minute-Sculptures stammt nicht vor mir", berichtet Irmgard Freischlad. Der Künstler Erwin Wurm hat sie entwickelt. Was auf dem Borbecker Schulhof passiert, ist eine Abwandlung: Hier geht es an diesem Morgen um die AHA-Regeln.
Die Kinder variieren die Regeln pantomimisch, frieren die Bewegung ein und werden als "Skulptur" fotografiert. "Es wird eine echte Performance mit ungewissem Ergebnis", freut sich die Borbecker Künstlerin.

Mit Maske und Gummihandschulen, Papiertüten überm Kopf und an den Füßen

Mit Maske und Gummihandschuhen, mit Papiertüten über dem Kopf und an den Füßen werden Übertragungswege, die Bedeutung des Händewaschens und die der Abstandsregel dargestellt. Maximal drei Akteure präsentieren auf der improvisierten Bühne ihre pantomimischen Fähigkeiten, der Rest der Truppe zählt lautstark von eins bis 20. Nicht dass die Drittklässler die Zahlenreihe bei Silvia Lopez noch nicht gelernt hätten. Diesmal geht es nicht um das korrekte Zählen, sondern das korrekte Aushalten. 20 Sekunden muss der Wut über Corona standgehalten werden, 20 Sekunden lang sind Abstand und fehlende Nähe zu ertragen. Und 20 Sekunden dauert das symbolische Händewaschen.

Klasse 3a ist beim nächsten Mal gerne wieder mit von der Partie

Die Kids lassen sich drauf ein. Warten gespannt, welches Utensil Irmgard Freischlad als nächstes zum Einsatz bringt. Was die Dürerkids damit machen? Die Borbecker Künstlerin lässt ihnen freie Hand. "Das ist Grundlage der sogenannten lebenden Skulpturen", erklärt sie. Und von der besonderen Skulpturen-Spezies gibt es an diesem Vormittag reichlich an der Wallstraße.
Wenn die Kunst das nächste Mal sagt, es geht auf den Schulhof, ist die 3a von Silvia Lopez sicher gerne wieder mit dabei.

Autor:

Lokalkompass Borbeck aus Essen-Borbeck

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