Circus des Horrors gastierte in Essen

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Im letzten Jahr erwartete Vampir Nosferatu mutige Gäste in seinem Zirkus. Die rund zweistündige Show in der Nähe der Innenstadt verspricht Nervenkitzel mit Gänsehautgarantie. Skurrile Gestalten erwarten die Besucher bereits auf dem Weg zum Zirkuszelt. Außergewöhnliche Kostüme, phantasievolle Masken und jede Menge Kunstblut sorgen dafür, dass Spannung aufkommt. Auf dem Weg ins Zelt durchqueren die Besucher einen dunklen Bereich, in dem sie als Monster verkleideten Darstellern begegnen. Anschließend beginnt die beeindruckend inszenierte Show im oft bis auf den letzten Platz ausverkauften Zelt.

Der Abend im Circus des Horrors beginnt mit dem Einzug von Nosferatu. Er wird von gehörnten Teufeln mit seiner Kutsche in die Arena gezogen und begrüßt die Gäste. Die müssen dabei die Ohren spitzen, denn zumindest bei der Deutschlandpremiere war Nosferatu kaum zu verstehen. Anschließend taucht das Publikum ein in eine düstere Traumwelt. Eine junge Tänzerin wird in ihrem Bett auf der Bühne von düsteren Traumwesen verfolgt und um den Schlaf gebracht. Die atmosphärisch gelungene Nummer ist zwar kein akrobatisches Highlight, aber eine gute Einführung in das Programm. Das besteht auf der einen Seite aus klassischen Zirkus- und Varietédarbietungen wie Jonglage, Seiltanz oder Tanz in düsteren Kostümen und auf der anderen Seite aus wirklich gruseligen Darbietungen. So zeigt ein als Froschmann verkleideter Künstler, dass er seinen Unterkörper um die eigene Achse drehen könnte, als wäre dieser aus Gummi. Schon der Anblick des immer weiter verdrehten Körpers kitzelt dabei das Schmerzempfinden der Zuschauer.

Noch skurriler sind zwei andere Auftritte. Eine junge Artistin zieht lange Nadeln aus ihrer Frisur und sticht diese in ihren Körper. Bis zum Ende des aufgrund der Distanz nicht im Detail zu beobachtenden Auftritts ist das Gesicht der Frau gespickt mit langen Nadeln. Der extremste Auftritt spielt sich über den Köpfen der Zuschauer ab. Ein Künstler lässt sich zwei Metallringe unter die Haut strecken. Während man auf Entfernung einige Tropfen Blut zu sehen glaubt wird der Mann an den Ringen unter der Haut in die Luft gezogen. Gehalten nur durch die Ringe und die sich zentimeterlang spannende Haut wird er hoch in die Luft gezogen, gleitet wieder hinab und erträgt sogar die Zusatzbelastung als seine Bühnenpartnerin sich an seine Füße hängt und das Gewicht der beiden auf den Ringen in seinem Rücken lastet.

Zwischen diesen besonderen Auftritten fügen sich artistische Darbietungen ganz unterschiedlicher Qualität ein. Zu den besten gehört der Auftritt einer Artistin, die scheinbar schwerelos an längs gestellten Balken performt. Auch die Handstandakrobatik an der Spitze eines nur auf vier leeren Flaschen stehenden Turms aus Stühlen ist sehenswert. Zwar gerät der Horror dabei etwas in Vergessenheit, doch die Qualität der Auftritte stimmt. Auch beim Hulla-Hoop-Auftritt, bei der Jonglage und einer sehr kurzen Motorradnummer zum Finale, ist von Horror nur wenig zu sehen. Gruseln kann sich das Publikum dafür beim Auftritt von zwei nicht ganz trittsicheren Artisten auf dem Rad des Todes. Knapp 1.500 Gäste finden Platz im angenehm klimatisierten Zelt. Auf den Rängen werden keine festen Plätze vergeben, sodass es sich lohnt früh da zu sein.

Autor:

Christian Kolb aus Essen-Steele

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