"Was von der Zeche bleibt. Bilder nach der Kohle" - Fotos von Bernd Langmack auf Zeche Zollverein

"Was von der Zeche bleibt. Bilder nach der Kohle" - der Bildband mit Fotos von Bernd Langmack
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Passend zum Ende der deutschen Steinkohlenförderung zeigen die Fotos von Bernd Langmack "was von der Zeche bleibt". Die Fotoausstellung mit Bildern nach der Kohle sind im Rundeindicker auf Zeche Zollverein zu sehen.

Die Ausstellung ist sozusagen eine komprimierte Auswahl aus dem gleichnamigen Bildband. Vor einem Jahr hatte der Klartext Verlag die Idee, das Verschwinden, die Neu-oder Umnutzung der Zechenareale zu dokumentieren und bat daraufhin Bernd Langmack, seine Zechenbilder neu zusammenzustellen. Das Resultat: ein höchst informativer Bildband mit 150 Farb-und Schwarzweiß-Fotografien aus den letzten drei Jahrzehnten. 20 Fotografien aus dem Buch sind nun im Rundeindicker zu sehen.

Fotografieren um Festzuhalten

Als 1986 die Zeche Zollverein schließt, bekommt Bernd Langmack langsam Panik. So langsam müsste er mal mit dem Fotografieren anfangen, um das festzuhalten, was bleibt, wenn die Zechentore schließen. Der 1951 geborene Essener Arzt fotografiert seit den 1980er Jahren die Veränderungen, den "Strukturwandel" und seine Auswirkungen im Ruhrgebiet.
Anders als Josef Stoffels, der als Auftragsarbeit alle 150 Zechen im Revier in den 1950er Jahren akribisch fotografisch erfasste (Zechenbilder von Josef Stoffels - Fotografien aus dem Ruhrgebiet im Ruhr Museum), hegt Bernd Langmack keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sein Anliegen ist dennoch sehr wohl dokumentarisch. Er bezeichnet sich selbst als Flaneur, allerdings nicht zu Fuß sondern mit dem Auto, das ist schon seiner Großbildkamera geschuldet.

Was bleibt von den Zechen?

Typische Um- und Neunutzungen sind Gewerbeflächen, Einkaufszentren, Freizeitvergnügungsareale. Oder die Zechen wurden zu Industriedenkmälern inklusiver kultureller Nutzung. Oft sind aber auch nur noch Relikte wie einzelne Fördergerüste übrig geblieben oder Brachflächen, da erinnert nichts mehr an ehemalige Zechen. Von der Zeche "Fröhliche Morgensonne", Langmacks Lieblingszeche, ist nur der hübsche Name geblieben, der heute den dortigen Kleingartenverein ziert.

Der strukturelle Wandel ist nicht zu Ende. Das zeigt eindrucksvoll das Foto vom Abriss des Opelwerkes. Das Werk I der Adam Opel AG in Bochum-Laer wurde Anfang der 1960er Jahre auf dem ehemaligen Gelände der Zeche Dannenbaum errichtet. Nun ist das Opelwerk und damit die erste Nachnutzung dieses Zechengeländes auch schon wieder Geschichte. Solche Informationen sind im Buch in den ausführlichen Bildunterschriften zu lesen. Sie sind wichtig und liegen daher auch zu den ausgestellten Fotografien im Rundeindicker aus. Unbedingt lesen!

Weitere Ausstellung 2019 geplant

Alle Fotos aus dem Bildband "Was von der Zeche bleibt. Bilder nach der Kohle" werden ab Ende März 2019 auf der Zeche Hannover zu sehen sein. Wer nicht warten möchte, schaut am besten in den Bildband. Die Lektüre schärft den Blick für das Verschwinden der Zechen im Revier. Da wird man so einige Areale bei Touren durchs Ruhrgebiet wieder oder neu erkennen.

Die Ausstellung läuft bis zum 06. Januar 2019
Öffnungszeiten: täglich von 10:00 bis 18:00 Uhr
(außer am 24. , 25. und 31. Dezember)
Eintritt: 2 Euro (Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren frei)
Mehr Infos zur Ausstellung hier

Die Fotos entstanden bei der Präsentation der Ausstellung.

Rundeindicker I
im Portal der Industriekultur / Kohlenwäsche
UNESCO-Welterbe Zollverein
Gelsenkirchener Str. 181
45309 Essen
www.zollverein.de

Autor:

Andrea Gruß-Wolters aus Duisburg

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