Statistik verfälscht größeren Wunsch nach Gesamtschulplätzen

Hier wird ein Neustart dringend gebraucht - wenn im  Frühjahr endlich der Rat den Neugründungs-Beschluß gefasst hat - sollten wir uns trotzdem noch mit einem weiteren Gesamtschulstandorten beschäftigen. Viele essener Gesamtschulen arbeiten am äußersten Rand ihrer Kapazitäten.
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Wandtke:Anmeldungen für Gesamtschulen

Auch für das Schuljahr 2017/18 mussten die Essener Gesamtschulen mehr als 130 Kinder abweisen, die eigentlich dort in die 5. Klasse der Sekundarstufe I aufgenommen werden wollten. Die aktuelle Schulstatistik der Stadt Essen verdeckt dieses Problem leider erneut. Angesichts dieser unzureichenden Darstellung der Anmeldesituation für weiterführende Schulen erklärt Walter Wandtke, schulpolitischer Sprecher der Ratsfraktion der Grünen:
„Wie seit Jahren schon decken die in Essen vorhandenen rund 1050 Gesamtschulplätze den Bedarf nicht ab. Wir brauchen deshalb dringend eine weitere 4- bis 5-zügige Gesamtschule. Kinder, die nach der Grundschule ihre Schullaufbahn in einer Realschule oder dem Gymnasium weiterführen wollen, haben es einfacher. Auch wenn sie an der eigentlich gewünschten Schule nicht angenommen werden können, bleibt zumindest nach Umverteilungen auf einen anderen Schulstandort allen die Chance, in der Schulform ihrer Wahl anzukommen.
Die Anmeldestatistik der Schulverwaltung erweckt den Eindruck, dass der Bedarf an Gesamtschulplätzen in den vergangenen 4 Jahren von 24% auf 21,4% gesunken sei, während der Bedarf nach Realschulplätzen in dieser Zeit von 23,6% auf 26,1% gestiegen sei. Tatsächlich aber mussten die Gesamtschulen in den letzten Jahren regelmäßig viele Schülerinnen und Schüler abweisen. Eine näher an dieser Schulrealität orientierte Statistik würde hingegen verdeutlichen, dass wir mit der Neugründung nur einer Gesamtschule eigentlich nicht auskommen. Deshalb müsste ernsthaft in Betracht gezogen werden, auch einmal ein nicht ausreichend nachgefragtes Gymnasium zur Umwandlung in eine Gesamtschule vorzuschlagen.“
Die Anfrage der grünen Ratsfraktion für den Schulausschuss am 8. März fordert deshalb einen Sachstandsbericht mit entsprechend differenzierteren Informationen über die aktuellen Anmeldungen zu den weiterführenden Schulen.

Die Anfrage der Ratsfraktion der Grünen für den Schulausschuss am 8. März hat folgenden Wortlaut.
1. Wie viele Schülerinnen und Schüler mit Erstwunsch Gesamtschule mussten bei den Anmeldungen zu den Eingangsklassen der Sekundarstufe 1 für das Schuljahr 2017/2018 in Folge einer Übernachfrage abgelehnt werden?
2. Warum hält die Stadtverwaltung an der Praxis fest, in der Anmeldestatistik lediglich Angaben über die tatsächlich angenommenen und nicht auch die abgelehnten Schülerinnen und Schüler zu machen?
Begründung
Laut Presseinformation der Stadt Essen vom 19.2.2017 haben sich für das Schuljahr 2017/18 insgesamt 1.010 Schülerinnen und Schüler an den sieben Essener Gesamtschulen angemeldet. Die Anmeldungen an den Gesamtschulen machen laut dieser Information 21,4 % aller Anmeldungen zu den Eingangsklassen der Sekundarstufe 1 (Klasse 5) aus (Vorjahr: 22,4 %).
Bei dieser Betrachtungsweise wird jedoch nicht berücksichtigt, dass es eine starke Übernachfrage bei den Essener Gesamtschulen gibt. Die Statistik weist lediglich die Anzahl der Schülerinnen und Schüler aus, die tatsächlich an den Gesamtschulen aufgenommen wurden. Dagegen erfasst diese Statistik nicht die Anzahl von Kindern, die ihren Erstwunsch Gesamtschule nicht verwirklichen konnten.

Hier wird ein Neustart dringend gebraucht - wenn im  Frühjahr endlich der Rat den Neugründungs-Beschluß gefasst hat - sollten wir uns trotzdem noch mit einem weiteren Gesamtschulstandorten beschäftigen. Viele essener Gesamtschulen arbeiten am äußersten Rand ihrer Kapazitäten.
Walter Wandtke, schulpolitischer Sprecher der essener Ratsfraktion der Grünen
Autor:

Walter Wandtke aus Essen-Nord

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