Hallenmeisterschaft: TuS 81 holt den Pott in den Westen

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So krönt man ein perfektes Wochenende: Nachdem Bezirksligist TuS Essen West 81 schon in der Endrunde für Furore sorgte, senste die Mannschaft von Trainer Oliver Vössing geradezu durch die Finalgruppe 1.

Die „Zwote“ von Rot-Weiss Essen wurde mit 5:1 vom Parkett gefegt, die Schwalbenträger aus Schonnebeck schlugen die Westler mit 1:0. Ein 7:0-Kantersieg über den A-Ligisten TuS Bergeborbeck machte den Gruppensieg und damit den Einzug in das Endspiel vollkommen. Im Finale erzielte Daniel Conti das goldene Tor und zerstörte damit die Titelträume des Vogelheimer SV. „Das Ding haben wir uns verdient, wir sind das gesamte Wochenende gut drauf gewesen“, bilanzierte Vössing nach der Siegerehrung am Hallo. „Jetzt gehen wir erst mal etwas essen und sorgen bestimmt auch für Umsatz bei den alkoholischen Getränken.“

Katerstimmung ohne rauschende Siegesnacht herrschte dagegen bei den hoch gehandelten Zweitvertretungen von RWE und FC Kray. Der FCK-Nachwuchs begann furios und besiegte in einem tollen Eröffnungsspiel Kettwig 08 mit 5:4. Anschließend setzte es zwei mehr oder minder unglückliche Niederlagen gegen Vogelheim und Frintrop. Auf ganzer Linie enttäuschten die Rot-Weißen: Das Arbeitszeugnis nach den Gruppenspielen wies drei Niederlagen und ein ernüchterndes Torverhältnis von 5:13 aus.

Selbstredend, dass der 6:4-Erfolg über Kray im Spiel um Platz 7 nicht versöhnlich stimmte. „Wir konnten uns nur noch mit Anstand verabschieden“, wusste RWE-Coach Holger Stemmann. Das 1:5 gegen den späteren Turniersieger hatte sein Team über sich ergehen lassen, anschließend kaufte TuS Bergeborbeck den RWE-Youngstern den Schneid ab. Das 3:6 gegen Schonnebeck war nur noch Makulatur „Wir müssen uns als erstes an die eigene Nase fassen“, gab Stemmann unumwunden zu. „Die Mannschaft besitzt riesiges Potenzial. Wenn es läuft, ist der Turniersieg drin. Läuft es aber nicht, dann fehlen uns die Typen, die beißen. Das haben wir heute gesehen.“ Dass die Mannschaft gegen einen A-Ligisten nicht das Ruder herumreißen konnte, habe allerdings auch am mangelnden Fingerspitzengefühl des Unparteiischen gelegen. „Sagen wir es so: Das Spiel wurde massiv beeinflusst.“

Tatsächlich bewegte sich das Team von Coach Wolfgang Gräfen nicht nur im stadtteil-internen Duell am Rande des Regelwerkes. Auf die Spielweise seiner Schützlinge angesprochen, blieb der Übungsleiter gelassen: „Wir haben uns vorgenommen, stets in der gegnerischen Hälfte anzugreifen, um den klassenhöheren Mannschaften das Leben schwer zu machen. Dass das nicht gut ankommt, ist klar.“ Den Stolz kann ohnehin niemand nehmen: Die Bergeborbecker stellen das Überraschungsteam der 19. Hallenmeisterschaft. Nach einem 0:7 im letzten Gruppenspiel bewies der TuS 84/10 Moral: Im Neunmeterschießen gegen Bezirksligist Frintrop holten die Gräfen-Mannen Platz 5. Bitter für den SC, der eine ansehnliche Runde spielte, aber letztlich die nötige Konsequenz vermissen ließ. Durch eine Zwei-Minuten-Sperre wurde in der Gruppenphase die Führung gegen Vogelheim verspielt, die Niederlage gegen Kettwig in allerletzter Sekunde besiegelt.

Die Kettwiger sorgten ohnehin immer für Dramatik. 4:5 gegen Kray, 3:2 gegen Frintrop, 32 Sekunden vor Abpfiff der dritten Partie standen die 08er mit einem Bein im Endspiel. Der VSV erzielte jedoch postwendend den Ausgleich. So blieb Kettwig nur das kleine Finale, in dem es hin und her ging. Das bessere Ende war allerdings den Grün-Weißen vorbehalten: Bronze nach einem 6:5. Und das, obwohl die Schonnebecker eine durchwachsene Meisterschaft spielten. Vier Punkte in der Gruppe reichten für das Spiel um Platz 3. „Uns fehlen eben die Hallenspezis“, hielt SVS-Trainer Dirk Tönnies fest. „Aber wir haben das Maximum rausgeholt. Daher muss man der Mannschaft auch mal ein großes Kompliment machen.“

Ähnlich hielt es man es beim Ligakonkurrenten Vogelheim, der ganz dicht davor war, „dat Ding“ in Richtung Lichthorst zu entführen. „Im Endspiel haben wir nur einen Fehler gemacht“, resümierte VSV-Coach Otto Prell. Eine Steigerung zum Vortag: Schon in der Endrunde traf sein Team auf den TuS Essen West 81, am Ende stand ein 0:3. An der Rechtmäßigkeit des Gesamtsieges gab es also nicht zu rütteln. Daher konnte Prell die knappe Finalniederlage als einen „schönen Erfolg für den Verein“ werten. „Nach diesem Ergebnis bin ich heiß auf die Rückrunde in der Landesliga.“

Die Sieger aus dem Westen waren an diesem Abend gedanklich schon einen Schritt weiter – bei der Saisonabschlussfeier nämlich. Mit dem Pokal in ihrer Mitte wussten sie: „Malle ist umsonst!“

Fotos: Michael Gohl.

Autor:

Patrick Torma aus Essen-Nord

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