Engagiert für die Rechte der Kinder

Die Stände luden ein zum Bummeln, Staunen und Kaufen.         Foto: Henschke
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Internationaler Mädchentag im Mariengymnasium mit dem Schwerpunkt Afrika

In einem Entwicklungsland geboren? Das bedeutet zumeist Armut und Chancenlosigkeit. Plan International möchte dies nachhaltig verändern und die Rechte von Mädchen stärken.

Plan International ist eine religiös und weltanschaulich unabhängige Hilfsorganisation, die sich seit 80 Jahren in 51 Ländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas für die Chancen und Rechte der Kinder engagiert: „Wir reagieren schnell auf Notlagen und Naturkatastrophen, die das Leben von Kindern bedrohen. Mit unserer Bewegung ‚Because I am a Girl‘ kämpfen wir für die Gleichberechtigung von Mädchen und Frauen. Dabei setzen wir immer auf Hilfe zur Selbsthilfe.“

„Man bekommt so viel zurück“

Im Frühjahr 2010 wurde die Aktionsgruppe Essen gegründet. Hier gibt es keine Mitgliedschaft oder irgendwelche Verpflichtungen. Die ehrenamtliche Tätigkeit soll Freude bereiten, wie Udo Stauber betont: „Man bekommt so viel zurück, es ist kein selbstloser Altruismus.“ Man trifft sich alle acht Wochen, um etwa Informationsstände auf Straßenfesten zu planen und durchzuführen. So wurden unlängst auf dem Heisinger Wottelfest Gelder gesammelt, um acht kleine Ziegenherden für Menschen in Not zu kaufen. So kann Plan International ganzen Familien eine Existenz schenken. Die Essener Aktionsgruppe ist ein lockerer Zusammenschluss von engagierten Bürgern, die helfen wollen. Gezielt helfen möchten. Ohne Verwaltungskram, sondern direkt vor Ort. So unternahm Udo Stauber bereits Reisen nach Lateinamerika, besuchte kürzlich ein Hilfsprojekt in Südafrika. Die 88-jährige Tochter des Gründers hat Stauber zutiefst beeindruckt, der gestandene Familienvater lächelt noch heute ganz versonnen: „Eine Frau so voll mit Demut. Höchst inspirierend.“ Ein weiterer Weg sind Patenschaften, die wohl nachhaltigste Art zu helfen: Mit 28 Euro im Monat unterstützt man ein Kind, aber auch dessen Familie und indirekt das ganze Dorf. Rund 1900 Essener haben so eine Patenschaft, die jederzeit kündbar ist und steuerlich geltend gemacht werden kann. Wer möchte, bekommt auch persönlichen Kontakt zum Patenkind. Manche sind höchst kommunikativ, Maria Rosche-Terfrüchte berichtet von „ihrem“ José aus Lima. Die deutsche Patin durfte quasi „live“ miterleben, wie der von ihr unterstützte Peruaner aufwuchs. José schickte ihr Briefe, Fotos, Selbstgemaltes. So viel Dankbarkeit. Anrührend.

(Fast) ein afrikanischer Basar

Schulleiterin Dr. Christiane Schmidt freut sich über einen weiteren Akzent des christlichen und sozialen Engagements ihres Mariengymnasiums. Zwar geht es hier längst nicht so umtriebig und wuselig zu wie auf den Märkten von Accra, Lomé oder Quagadougou. Aber die von Fünft- und Sechstklässlern gestalteten afrikanischen Masken, Schmuck und mit afrikanischen Mustern bedruckte Stoffe verwandeln das Forum des Mariengymnasiums doch in einen afrikanischen Basar. Angelika Kolle ist eine Frau, die Menschen zusammen bringen kann, versammelte Kunsthandwerker mit den unterschiedlichsten Fähigkeiten. Die Stände laden ein zum Bummeln, Staunen und Kaufen. Da wird Schmuck hergestellt, Wolle gesponnen, gefilzt, es gibt Patchwork und Papierkunst, eine Porzellanmalerin. Die Integrative Rock-Pop Band der Folkwang Musikschule entert die Bühne, bietet unter der Leitung von Robert Zedi eine breite musikalische Palette von Soul bis hin zu afrikanischer Musik. Die Schüler der Abiturklasse versorgen die Gäste mit Kaffee, Kuchen und frischen Waffeln. Dazu gibt es etwas ganz Besonderes: Delikatessen Hüls hat ein ecuadorianisches Rezept perfekt nachgekocht. Maria Rosche-Terfrüchte weist auf ein ganz spezielles Kochbuch, hier wurden Rezepte aus den Plan-Programmländern gesammelt. Das geht von ägyptischem Taboulé über Dal Bhat aus Nepal bis hin zu vietnamesischem Nudelsalat. Natürlich darf die köstliche Tomatensuppe mit Bananen aus Ecuador nicht fehlen. Eine ausgewogene Mischung aus Süßem und Säuerlichem, höchst nahrhaft. Schnell nachgekocht und mit süchtig machenden Potenzial, zur neuen Lieblingsspeise zu werden.

Bezirksbürgermeister Dr. Michael Bonmann nimmt sich die Zeit und staunt über so viel ehrenamtliches Engagement: „Andere Kulturen entdecken, den Kindern dort helfen. Es ist eine tolle Idee, die Schüler zu aktivieren, auch mal über den Tellerrand zu blicken. Solchen Bemühungen ist großer Erfolg zu wünschen.“ Auf der Homepage „essen.plan-aktionsgruppen.de“ kann man viel mehr erfahren, auch wird Plan International wieder auf dem Werdener Weihnachtsmarkt mit einem Stand vertreten sein.

Autor:

Daniel Henschke aus Essen-Werden

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