Headbanging im MiR

Rüdiger Frank machte Tom Waits mit seinen Darbietungen alle Ehre und gemeinsam mit Bastille führte er nicht nur sehr unterhaltsam durch das Programm, sondern die beiden sangen auch Tom Waits' „Innocent When You Dream“ im Duett.Foto: Reinhold Krossa
  • Rüdiger Frank machte Tom Waits mit seinen Darbietungen alle Ehre und gemeinsam mit Bastille führte er nicht nur sehr unterhaltsam durch das Programm, sondern die beiden sangen auch Tom Waits' „Innocent When You Dream“ im Duett.Foto: Reinhold Krossa
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Die Herren von Coppelius und Rüdiger Frank gaben sich am Samstag bei der Premiere von „Coppelius.Waits for you“ die Ehre im Kleinen Haus des MiR und wurden vom Publikum gefeiert und nicht ohne gleich mehrere Zugaben von der Bühne entlassen.

Das Publikum mitten drin im Spiel

Das Spiel begann schon, ehe das eigentliche Spiel auf der Bühne begann. Denn Bastille, der Diener der Herren von Coppelius, und Rüdiger Frank, in guter Tom Waits-Manier, lieferten sich ein Wort-Geplänkel darüber, wer denn nun die Bühne bespielen sollte. Und das Publikum befand sich mitten drin zwischen den beiden „Streithähnen“.
Das Club-Konzert bot auch im weiteren Verlauf des Abends nicht nur musikalisch tiefe Einblicke in die Arbeiten der Steampunk-Band und des „Bukowski of Rock“, sondern es unterhielt auch auf schauspielerisch unterhaltsame Weise. So führten Bastille und Rüdiger Frank durch den Abend und stellten am Ende fest, was die Zuschauer schon längst wussten: Coppelius und Waits, das ist ein gutes Team.
Die Herren in Gehröcken, Zylinder und Kummerbund beeindruckten mit ihrer musikalischen Vielfältigkeit, wenn Graf Lindorf sein Cello zupft, Comte Caspar und Max Coppelan sich am Klavier mit Heribert Feckler, der ansonsten Rüdiger Frank begleitete, abwechselten oder Bastille neben Nobusama am zweiten Schlagzeug Platz nahm.

Schrottinstrumente begeisterten

Dabei präsentierten sie auch die von Comte Caspar selbst gebauten Instrumente, die hauptsächlich aus Verkehrsschrott entstanden sind, wie die Stop-Schild-Gitarre, der Schranken-Bass, das Pömpel-Obertoninstrument, die Plongzille und ähnliches.
Bei der Musik wechselten sich Balladen mit echt harten Rockklängen ab und manch ein Tom Waits-Song sorgte für Überraschungen, weil er auf Coppelius-Art präsentiert wurde. Und so ging es mal laut und mal leise und wie ein Stück im Stück durch einen Abend, der wenn es nach den Zuschauern gegangen wäre, noch sehr viel länger hätte dauern dürfen.
Der Club-Konzert-Abend war kein Abend zum Stillsitzen, sondern es riss die Besucher auf ihren Sitzen mit und es wurde geheadbangt, was das Zeug hält, auf der Bühne ebenso wie im Publikum. Und Rüdiger Frank und Bastille trugen mit ihren kleinen Wortgefechten ein übriges zum Gelingen bei, wenn Frank vom „Schnulzenkönig“ sprach als er Bastilles Darbietung des Songs „Selten genug“ aus der Steampunk-Oper „Klein Zaches“ ankündigte.

Coppelius-Welturaufführungen

Mit „Harmonie“ und „Musenkuss“ erlebte das Publikum gleich zwei Welturaufführungen. Und als Rüdiger Frank mit seiner Reibeisenstimme Tom Waits alle Ehre machte als er „Tom Traubert‘s Blues“ anstimmte, war das Publikum nicht mehr zu halten.
Und so kamen die Herren von Coppelius und Rüdiger Frank nicht drum herum, noch Zugaben zu geben, wie ein Duett von Frank und Bastille und zum Schluss den Kracher „Coppelius hilft“.
Coppelius- wie auch Tom Waits-Fans sollten sich die Chance nicht entgehen lassen, dieses aussergewöhnliche Clubkonzert zu genießen.
Wetere Termine am Musiktheater im Revier sind: Sonntag, 9. April, um 18 Uhr, Donnerstag, 20. und 27. April, und Freitag, 28. April, jeweils um 19.30 Uhr. Karten gibt es zum Preis von 24,50 Euro unter Telefon 4097-200 oder persönlich an der Theaterkasse des MiR.

Autor:

silke sobotta aus Gelsenkirchen

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