Jenufa: Überwältigende Schönheit

„Es ist ein Glück, diese Oper inszenieren zu dürfen“, sagt Regisseur Michael Schulz über „Jenufa“ von Leoš Janáček. | Foto: Pedro Malinowski / MiR
  • „Es ist ein Glück, diese Oper inszenieren zu dürfen“, sagt Regisseur Michael Schulz über „Jenufa“ von Leoš Janáček.
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„Diese Oper ist so spannend wie der Tatort am Sonntag“, verspricht Regisseur Michael Schulz über seine neueste Inszenierung am Musiktheater im Revier (MiR). „Jenufa“ feiert am Samstag, 22. März, 19.30 Uhr, Premiere.

Die Handlung

Jenufa liebt ihren Cousin Števa Buryja, den Schwarm aller Dorfschönen. Sie erwartet ein Kind von dem ausschweifenden Lebemann und fürchtet die Schande der dörflich-engen Gemeinschaft, falls er sie nicht rechtzeitig heiratet. Der Küsterin, Jenufas Ziehmutter, gefällt ihre Wahl nicht. Zu sehr erinnert sie Števas Lebenswandel an ihren verstorbenen Mann. So soll Števa Jenufa erst heiraten, wenn er es schafft, ein Jahr lang nüchtern zu bleiben. Jenufa fleht ihn an, sie nicht schwanger sitzen zu lassen, doch er erklärt ihr nur, wie sehr er ihre Schönheit liebe und geht seinen Rausch ausschlafen. Sein Halbbruder Laca liebt Jenufa so treu wie eifersüchtig seit frühester Kindheit. Als sie ihn abweist, zerstört er mit einem Messer ihr schönes Gesicht. Heimlich bringt Jenufa das Kind zur Welt. Die Küsterin versteckt sie, versucht, sie vor der Schande zu bewahren und bestellt Števa ein: doch der will Jenufa mit ihrem zerstörten Gesicht nicht mehr. Laca, der sie immer noch heiraten will, zuckt kurz zusammen, als er vom Kind des Stiefbruders hört. Da erklärt die Küsterin das Neugeborene für tot, schickt Laca fort und ertränkt den Säugling im Wintersee…

Grandiose Partien und Relevanz der Handlung

„Leoš Janáček verurteilt seine Figuren zu keiner Zeit und unterstreicht die Handlung mit einer philosophischen, lebensbejahenden Musik“, schwärmt Schulz, der sich zutiefst glücklich schätzt, diese Oper inszenieren zu dürfen. „Das Stück hat großartige Partien und eine unglaubliche Relevanz“, ist Schulz überzeugt. Schließlich geht es in diesem Stück nicht nur um Menschen, die nicht mit ihrem Nachwuchs umgehen können, sondern vor allem auch um gesellschaftliche Zwänge und Beziehungsdramen.

Auch Rasmus Baumann, musikalischer Leiter, ist angetan von der kraftvollen Musik der Oper: „Die Schönheit der Musik ist überwältigend. Ich empfehle den Besuchern, auch immer genau hinzuhören, da Janáček einmalige Instrumentationen verwendet.“

Minimalistische Ausstattung

Um die Musik wirken zu lassen, bleibt man beim Bühnenbild recht minimalistisch, auch die Kostüme sollen nicht auftragen. „Wir wollten zeitlos bleiben, was einfacher als gedacht war, da sich die Arbeitskleidung auf dem Land kaum verändert hat in den letzten hundert Jahren“, erläutert Kostümbildnerin Renée Listerdal.

Hier gibt es Karten:

„Jenufa“ wird insgesamt zehn Mal im großen Haus des MiR aufgeführt, Premiere feiert die Oper am Samstag, 22. März, um 19.30 Uhr statt. Karten (13 bis 48 Euro) sind an der Theaterkasse des MiR, Tel. 40 97 200, und über www.musiktheater-im-revier.de erhältlich.

Hier ein kleiner Vorgeschmack:

Autor:

Deborrah Triantafyllidis aus Gelsenkirchen

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