Kommentar: Ein erster, kleiner Schritt in die richtige Richtung

Weltmeister unter sich: Toni Kroos und Benedikt Höwedes im Zweikampf. Der Madrilene sah für das taktische Foulspiel in dieser Szene die gelbe Karte. | Foto: Gerd Kaemper
  • Weltmeister unter sich: Toni Kroos und Benedikt Höwedes im Zweikampf. Der Madrilene sah für das taktische Foulspiel in dieser Szene die gelbe Karte.
  • Foto: Gerd Kaemper
  • hochgeladen von Raphael Wiesweg

Schalke steht unter Roberto Di Matteo defensiv Champions League-reif. So gab es gegen Real Madrid kein erneutes Debakel. Das muss für den Moment reichen.

Keine Frage: Roberto Di Matteo hat bei seinem Amtsantritt gesagt, dass der S04 in der Defensive mehr Ordnung braucht. Die hat er jetzt. Nach einer ersten, kleinen Vorbereitung, in der Schalkes Cheftrainer die Spieler ohne Pflichtspiel-Unterbrechung seine Philosophie in Ruhe näher bringen konnte, müssen die königsblauen Anhänger keine Angst mehr davor haben, dass sich ein 1:6 gegen Real Madrid oder ein 0:5 gegen Chelsea wiederholt. Die „Knappen“ lassen kaum noch Torchancen des Gegners zu. So gesehen schon in München bei dem großen FC Bayern oder eben auch gestern Abend gegen Real.

Das Problem an dieser defensiv starken Grundordnung: die Offensive leidet darunter. In Frankfurt fehlte Torjäger Klaas-Jan Huntelaar, der aber von der Sperre und Verletzung abgesehen auch seit Ende November nicht mehr getroffen hat. Bei einer solch defensiven Spielweise muss Schalke schnell nach vorne spielen. Diese Art und Weise ist Huntelaar überhaupt nicht auf den Leib geschnitten. Eric Maxim Choupo-Moting wirkt überspielt und bräuchte nach seinem Einsatz beim Afrika-Cup im Januar eigentlich eine Pause. Stößt dann doch mal ein Spieler durch, fehlt ihm die Abgezocktheit vor dem Tor (siehe Marco Höger in Frankfurt oder Felix Platte gegen Real).

In München hat es teilweise mit einem schnellen Spieler wie Sidney Sam funktioniert. Problem: Ein gutes Spiel reicht bei den verletzungsanfälligen Schalke-Spielern, dass sie mindestens ein Spiel danach wieder ausfallen. Da andere schnelle, kreative Spieler wie Leon Goretzka, Julian Draxler oder Jefferson Farfan fehlen, ist es aber absolut nachvollziehbar, dass Di Matteo seine Mannschaft in keinem Spiel aktuell ins offene Messer laufen lassen will. Schon gar nicht gegen Real. Hätte der S04 versucht mitzuspielen, wäre er gnadenlos bestraft worden. Mit Garantie. Ein unschönes 0:2 ist für den Moment also ein erster, kleiner Schritt in die richtige Richtung. Besser als ein 1:6 für die Galerie.

Autor:

Raphael Wiesweg aus Gelsenkirchen

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.