Überragendes Comeback: Huntelaar schießt Hamburg ab

Torschützen unter sich: Der überragende Klaas-Jan Huntelaar (r.) schultert Michel Bastos. | Foto: Gerd Kaemper
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  • Torschützen unter sich: Der überragende Klaas-Jan Huntelaar (r.) schultert Michel Bastos.
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Mit einem Dreierpack gegen den Hamburger SV schoss der wiedergenesene Klaas-Jan Huntelaar Schalke quasi im Alleingang zum Heimsieg. Beim 4:1 (2:1)-Erfolg über die Hanseaten bereitete er zudem den Ausgleich von Michel Bastos auch noch vor und avancierte somit zum Spieler des Spiels. Die Hamburger hingegen, die bereits vor drei Wochen mit 2:9 bei Bayern München verloren und mittlerweile die viertschlechteste Defensive der Liga stellen, konnten trotz ihres Führungstreffers nicht einmal ansatzweise den Gastgebern in der Veltins-Arena gefährlich werden. Schalke steuert damit wieder auf Kurs Champions League-Qualifikation, während die Norddeutschen Tabellenachter bleiben, aber auch noch alle Chancen auf die Europa League haben.

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Schalkes Trainer Jens Keller hatte es bereits Donnerstag angekündigt: Huntelaar zeigte sich seit seinem Comeback auf den Trainingsplatz seit Dienstag in sehr guter Verfassung und sei eine Option für die Startelf gegen Hamburg. Und so kam es dann auch. Stattdessen musste Schalkes Übungsleiter aber auf insgesamt acht Spieler verzichten: Marica, Farfan, Afellay, Obasi, Höger, Metzelder, Papadopoulos und Unnerstall fielen allesamt aus.

Kaum war das Spiel angepfiffen, gingen die Gäste auch gleich in Führung. Ein langer Eckball köpfte der Ex-Schalker Heiko Westermann zurück in die Mitte, wo sich Marcell Jansen besser und wuchtiger hochschraubte als sein Gegenspieler Roman Neustädter und ins lange Eck einköpfen konnte (4.). Doch Schalke antwortete prompt. Nur fünf Minuten später geriet der HSV in einen Schalker Konter über Neustädter und Huntelaar, der den Ball in den Lauf von Bastos spielte und dieser wiederum gar nicht lange fackelte und den Ball sofort mit dem ersten Kontakt gegen die Laufrichtung von Hamburgs Schlussmann Rene Adler ins lange Eck zum 1:1 zirkelte (9.).

Mit der nächsten Chance legte dann Huntelaar nach. Sieben Wochen nach seiner im Derby erlittenen Verletzung, musste er nach starker Vorarbeit von Draxler den Ball aus nur einem Meter über die Linie schieben. Danach hatten Huntelaar gleich dreimal und auch Raffael in den folgenden 15 Minuten weitere gute Einschussmöglichkeiten. Hamburg hatte auch noch einmal nach 38 Minuten eine gute Möglichkeit, als Westermann eine lange Freistoßflanke von Rafael van der Vaart an den Pfosten setzte. In der Nachspielzeit und nach einer Ecke konnte dann noch einmal Rene Adler sich auszeichnen, als er einen Jones-Kopfball von der Linie zur nächsten Ecke kratzte.

Hamburg mit vier Gegentreffern am Ende gut bedient

Die Teams kamen unverändert aus der Halbzeitpause wieder und es begann zunächst ein vorsichtiges Abtasten auf beiden Seiten, so dass Chancen zunächst Mangelware waren. Gleich mit der ersten Chance war Schalke aber zur Stelle. Und natürlich war es erneut Huntelaar, der sich nach 58 Minuten und einer guten Vorarbeit von Raffael mit einem Flugkopfball in Szene setzen und das 3:1 schießen konnte. Und es kam noch besser. Wieder nur acht Minuten später schoss Huntelaar sogar seinen zehnten Saisontreffer, als er einen Abpraller erneut per Kopf ins leere Tor bugsierte. Die Gäste waren von nun an völlig von der Rolle. Es waren keine 30 Sekunden nach dem 4:1 gespielt, da tauchte Draxler alleine vor Adler auf, der aber zum Eckball abwehren konnte. Wiederum nur 20 Sekunden später tauchte Huntelaar alleine vor dem Ex-Nationaltorwart auf, schoss allerdings vorbei. Die Schalker verpassten es, am Ende wesentlich höher noch gewinnen zu können. So tauchte - wenn auch aus sehr spitzem Winkel - Raffael in der 83. Minute auch alleine vor Adler auf, der erneut zum Eckball klären konnte. Und auch der eingewechselte Teemu Pukki schaffte es nicht freistehend vor dem Hamburger Tor Schalkes fünften Treffer zu erzielen. Er wurde noch im letzten Moment von einer Fußspitze der Hamburger irritiert und war wohl selbst zu überrascht, so frei noch zur Chance zu kommen (87.).

Hamburgs Trainer Thorsten Fink war nach dem Spiel natürlich bedient. „Wir sind eigentlich gut in die Partie gekommen, haben aber Schalke durch einfache Ballverluste wieder ins Spiel gebracht. Vor dem 2:1 war es eigentlich ein Foulspiel an uns und kein Einwurf für Schalke. Aber da fehlt es uns vielleicht an Cleverness, die ein Klaas-Jan Huntelaar einfach hat. Huntelaar stand immer am richtigen Ort und hat in den wichtigen Phasen die Tore geschossen. Wenn es uns immer wieder an Cleverness fehlt, muss man auch einfach von fehlender Qualität sprechen“, so das deutliche Urteil vom Gäste-Trainer.

„So stelle ich mir Fußball vor“

Sein Gegenüber, Jens Keller, zeigte sich mit dem Verlauf der Partie natürlich hochzufrieden. „Die ersten Minuten waren nicht gut und dass wir nach einer Standard-Situation das 0:1 kassieren, darf nicht passieren. Wir haben die ganze Woche über immer wieder darauf hingewiesen, wie stark Hamburg bei Standards ist. Wie die Mannschaft nach dem 0:1 aber zurückgekommen ist, hat mich schwer beeindruckt. Und so, wie wir in der zweiten Halbzeit gespielt haben, so stelle ich mir Fußball vor. Zudem freue ich mich sehr für Huntelaar. Was er nach sieben Wochen Verletzung und nur vier Tagen Training schon wieder geleistet hat, war beeindruckend. Der Sieg ging dann am Ende auch in der Höhe absolut in Ordnung, weil wir hätten noch höher gewinnen können, wenn nicht sogar müssen.“

Schalke spielt nun schon am Freitagabend wieder und reist nach Mönchengladbach (20.30 Uhr). Der Hamburger SV empfängt am Sonntag den VfL Wolfsburg (17.30 Uhr).

Tore: 0:1 Marcell Jansen (4.), 1:1 Michel Bastos (9.), 2:1/3:1/4:1 Klaas-Jan Huntelaar (21./58./66.)

Torschützen unter sich: Der überragende Klaas-Jan Huntelaar (r.) schultert Michel Bastos. | Foto: Gerd Kaemper
Raffael (r.) tankt sich hier vor dem 3:1 durch. Die Kiew-Leihgabe zeigte mal wieder ein starkes Spiel. | Foto: Gerd Kaemper
Autor:

Raphael Wiesweg aus Gelsenkirchen

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