Mein Körper gehört mir

Es wird gesungen und viel geredet bei diesem schwierigen Thema. Das Stück selbst ist in drei Termine aufgeteilt. Foto: Pielorz
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Unter dem Motto „Mein Körper gehört mir“ bietet die Theaterpädagogische Werkstatt Osnabrück seit vielen Jahren ein Projekt gegen sexuellen Missbrauch an. Viele Grundschulen haben sich das Stück mittlerweile angesehen. Oft kommt es in der dritten oder vierten Grundschulklasse zum Einsatz. So auch in der Grundschule Oberwinzerfeld. Der Kinderschutzbund Hattingen/Sprockhövel unterstützt die Schulen über die Fördervereine.

Dreimal kommen die Schauspieler in die Klasse und zeigen mit Musik und vielen Gesprächen, worum es geht: Wenn du ein Ja-Gefühl hast, kannst du Ja sagen und wenn du ein Nein-Gefühl hast, kannst du Nein sagen. Du kannst anderen Leuten sagen, wie du dich fühlst, wenn du berührt wirst – das ist der erste Teil. Immer wieder kommunizieren die beiden Schauspieler mit den Kindern, verändern Szenen und spielen sie noch einmal. Fragen und Antworten gehen hin und her – dazwischen wird der Song gespielt und gesungen, der sich durch alle drei Teile des Stücks zieht: Mein Körper gehört mir. In einem zweiten Termin geht es dann erstmalig um sexuellen Missbrauch. Es geht um Exhibitionismus, um Chatten und um Hilfen. Im dritten Teil schließlich geht es um schlechte Geheimnisse, die man nicht für sich behalten sollte. Immer wieder geht es selbstverständlich auch um Hilfsangebote.
Das sagen die Darsteller selbst: „Unser Programm beginnt nicht mit "Vorhang auf!". Bevor uns die Kinder in verschiedenen Rollen erleben, lernen sie uns erstmal als reale Personen kennen. Denn Mein Körper gehört mir! ist keine Show, sondern eine lebhafte Unterhaltung mit den Kindern. Da ist es selbstverständlich, dass wir eine klare und kindgerechte Sprache sprechen. Und singen! Am Anfang jeder Begegnung sorgt unser Körpersong für gute Laune. Das macht uns stark für ernste Themen. Auch während der Spielszenen wenden wir uns an unser Publikum: "Wie fühlt sich der Junge jetzt gerade? Was hättet ihr gemacht?" Weil die Kinder mitdenken, mitfühlen und mitreden, verinnerlichen sie unsere Geschichten und Botschaften langfristig. Wenn der Pausengong unseren Besuch beendet, beschäftigt das Thema Missbrauch die Kinder natürlich weiter. Deshalb arbeiten wir vor, während und nach der Vorstellung eng mit den Lehrern zusammen und stellen Materialien zur Nachbereitung zur Verfügung.“
Im Oberwinzerfeld fand die Aufführung mittlerweile im dritten Jahrgang statt – mit dem örtlichen Kinderschutzbund fest an der Seite stehend.

Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

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