Geduld haben mit der neuen Stadt-Immobilie

"Wer glaubt, dass sich in den kommenden Jahren einiges verändern wird, muss ein großer Optimist sein."

Mit dieser Aussage möchte ein Iserlohner Experte, der verständlicherweise nicht genannt werden möchte, der Stadt zunächst ein großes Lob für den Erwerb der Karstadt-Immobilie (Kaufpreis ca. 9,5 Millionen Euro - über 50-seitiger Kaufvertrag) aussprechen, aber zugleich Realismus anstelle von Euphorie auf den Terminplan setzen. Dass im Rathaus nicht die Kapazitäten vorhanden sind, um die vielen Entwürfe alleine zu stemmen, hat auch Bürgermeister Dr. Peter Paul Ahrens auf einer Pressekonferenz am Dienstagmorgen zugegeben. "Wir benötigen Hilfe von außen."

Hilfe von außen bei der Entwicklung

Das ist auch angesichts der zu bewältigenden Arbeit in Ordnung.
Denn ab dem 1. Oktober nach dem Besitzübergang gehört der Stadt die Immobilie Karstadt und der Grund und Boden. Die Gesamt-Immobilie wurde von der "Highstreet Holding GbR" gekauft und es wurde umgehend ein Mietvertrag mit Karstadt bis 2021 (ca. 60 Seiten !!!) geschlossen, der sich bis 2026 verlängern kann und dann noch einmal über eine zweimal fünfjährige Laufzeit ausgedehnt werden kann. Der Mietvertrag, das Parkhaus und das Lotto-Geschäft sind für Kämmerer Friedhelm Kowalski jene Größen, die für die Einnahmenseite stehen. Sollte, was niemand möchte, das Warenhaus Karstadt die wirtschaftlichen Turbulenzen nicht überstehen, "dann", so Kowalski, "werden wir auch damit umgehen können".

Die Entwicklung braucht noch (viel??) Zeit

Iserlohns Bürger, das ist wohl die wichtigste Botschaft, dürfen nun kein Zeitenwunder erwarten. Immerhin laufen die Geschäfte im Warenhaus, der Mietvertrag unterstreicht den Optimismus und alle baulichen Veränderungen im Karstadt-Umfeld sind mit der Warenhaus-Geschäftsleitung abzusprechen. Auch das wurde manifestiert.
Die Stadt, das ist ein weiterer wichtiger Fakt, ist nun Eigentümer und besitzt bessere Optionen als bislang. Das hat der Rat auch in der konstituierenden Sitzung honoriert. Bis auf die drei AfD-Ratsherren wurden einheitlich für den Erwerb der Immobilie gestimmt. Ob deren Skepsis angebracht war und ist?

Kommentiert: "Ein Geschäft für die Zukunft, nicht mehr"

Es scheint in der Verwaltungsspitze (Bürgermeister, Kämmerer, Leiter Bauabteilung) mehrere Optionen für alle Eventualitäten zu geben. Geäußert hat sich dazu niemand aus dem Trio am Dienstag. Viele Allgemeinplätze wurden manifestiert. Zudem sollte sich der Bürger darüber im klaren sein, dass vermutlich nur der Leiter der Abteilung Planen und Bauen, Mike Janke die Gestaltung des Schillerplatzes mit der Karstadt-Immobilie in seiner Funktion erleben könnte. Denn Bürgermeister Dr. Ahrens scheidet im kommenden September aus und Kämmerer Friedhelm Kowalski schon im August 2015. Sie hinterlassen ihren Nacholgern (innen) eine städtische Immobilie in Toplage, auf die trotz Stadt-Eigentum nicht so einfach zugriffen werden kann. Was auch gut so ist. - Sollte der Rat einem Wettbewerb auf europäischer Ebene zustimmen, hoffe ich einfach nur, dass die Kriterien eindeutig sind und die Entscheider im Rat nicht wie bei dem Wettbewerb Alexanderhöhe/ Parkhalle die Ausschreibungskriterien ignorieren und beiseite schieben. Denn für die Höhe gab es zwar einen Wettbewerb, aber keine Lösung. Dennoch wurden viele Preisgelder verteilt. Was leider auch kritiklos vom Rat hingenommen wurde. Also Bürgerschaft: Aufgepasst, was passiert.

Autor:

Rainer Tüttelmann aus Iserlohn

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