"GEW kann die Menschen nicht alleine lassen"

Walter Seefluth, Vorsitzender der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft im Kleverland. | Foto: Seefluth
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Kleverland. Gerade haben CDU, FDP und AfD mit fadenscheinigen Argumenten ein „Kommunales Integrationszentrum(KI)“ abgelehnt. „Es ist daher nicht verwunderlich, dass diese drei Parteien bis heute nicht einmal auf den Antrag der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) zur Errichtung eines KI geantwortet oder ein Gespräch gesucht haben. In einem Meinungsaustausch hätte man sich näher kommen können. Dies ist bedauerlich!“ drückt Walter Seefluth sein Erstaunen über dieses unhöfliche Verhalten der Kreistagsmehrheit aus.

Da die Probleme in den Kindertageseinrichtungen, an den Schulen, bei der Jugend- und Erwachsenenbildung nicht weniger, sondern aufgrund der erwarteten Zunahme von Asylanten und Migranten steigen werden, bietet die GEW am 12.5.15 um 15 Uhr in der Hanns-Dieter-Hüsch Verbundschule in Uedem eine Informations-und Fortbildungsveranstaltung an. Zum Thema: „Was tun? – Sie sind da! - Ressourcen für Kinder aus der Zuwanderung“ wird Frau Marlies Zemke von der Globus Gesamtschule berichten. Anhand von konkreten Erfahrungen mit der Entwicklung eines Klassenverbundes und eines Teams von Lehrkräften für den Deutschunterricht für Kinder aus der Zuwanderung soll auf Fragen nach Ressourcen eingegangen werden:

- Wie können Lehrkräfte für den Deutschunterricht mit Seiteneinsteigern gewonnen und für diese Aufgabe qualifiziert werden ?

- Woher kommen Stundendeputate und andere unterrichtliche Mittel ?

- Welche Materialien stehen zur Verfügung?

- Welche Netzwerke für die soziale Unterstützung der SchülerInnen und ihrer Familien können gebildet werden ?

- Welche Orte und Räume sind möglich ?

- Welche spezifischen Fragen und Probleme, aber auch Lösungsansätze ergeben sich im Kreis Kleve auch ohne „Kommunales Integrationszentrum“?

Neben betroffenen und interessierten KollegInnen und Schulleitungsmitgliedern aller Schulformen, VertreterInnen aus den Ämtern (Schulämter, Jugendämter, ...) und von den Kirchen, Mitgliedern von sozialen Hilfseinrichtungen und ehrenamtlich Tätigen sind auch die Kreistagsfraktionen eingeladen.

Hilfsangebote für Betroffene

„Angesichts der Notlage nicht nur an den Schulen kann die GEW die Menschen nicht alleine lassen. Alle Betroffenen müssen Hilfsangebote aufgezeigt bekommen. Dazu muss der Blick über die Kreisgrenze hinaus getan werden. Schon im Kreis Wesel sieht vieles anders aus, dort sind die Bildungschancen und Förderungsmöglichkeiten für alle Kinder bereits verbessert“, verweist Seefluth auf konkrete Angebote.

GEW wirbt weiter für ein Kommunales Integrationszentrum

In weiteren Gesprächen mit Politikern, Integrationsräten, Jugendhilfeeinrichtungen will die GEW weiter für ein KI oder ein entsprechendes Netzwerk mit konkreten Hilfsangeboten werben.
„Wenn wir soziale Konflikte vermeiden wollen, muss etwas geschehen. Da sind auch CDU und FDP gefordert, wie sie das Zusammenleben hier im Kreis gestalten wollen. Ein einfaches „Nein“ genügt nicht. Die GEW ist gespächsbereit, wenn es geht, Konzepte umzusetzen.

Jetzt sind Landesgelder in Höhe von 270000€ und 18000€ für Ehrenamtsarbeit ausgeschlagen worden. Mindestens zwei Lehrer und zwei Sozialpädagogen weniger wird es hier somit geben. Es stellt sich die Frage, wie der Kreis sie ersetzen will?“ ruft Seefluth wiederholt zu einem kreisweiten Konzept zur Integration und Sprachförderung auf.

Autor:

Lokalkompass Kleve aus Kleve

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