Vestischer Preis für Menschen die sich ehrenamtlich für die Integration von Flüchtlingen und für ein interkulturelles Miteinander einsetzen

Mit dem Vestischen Preis in der Kategorie "Dauerhaftes Engagement" ausgezeichnet: Die Stadtteilmütter aus Castrop-Rauxel.
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Im großen Sitzungsaal des Kreishauses gab es den „Vestischen Preis für Menschen mit Ideen“. In diesem Jahr stand die Verleihung unter dem Motto „Menschen für Menschen – Freiwillige helfen Flüchtlingen“.

„Heute geht es um die, die den geflohenen Kindern, Frauen und Männern engagiert helfen, bei uns ein besseres Leben führen zu können“, sagte Landrat Cay Süberkrüb. „Die Hilfsbereitschaft im Kreis Recklinghausen ist überwältigend. Das ehrenamtliche Engagement so vieler Menschen zeigt einmal mehr das soziale und menschliche Gesicht unserer Region.“

Der mit 500,- Euro dotierte Preis wurde in den drei Kategorien „Kreative Idee“, „Dauerhaftes Engagement“ und „Nachhaltige Wirkung“ verliehen und ging an Personen und Gruppen, die sich im Kreis Recklinghausen ehrenamtlich für die Integration von Flüchtlingen sowie ein interkulturelles Miteinander im Gemeinwesen engagieren. Eine unabhängige Jury hatte über die drei Gewinner entschieden.

Der Vestischen Preis in der Kategorie „Kreative Idee“ ging an Jörg Remp, Hermann Habben und Patrick Kröger. Sie stehen Flüchtlingen unbürokratisch und mit ganz konkreten Hilfeleistungen zur Seite. So organisierten sie eine Halle, in der Kleidung, Möbel und Elektrogeräte für Flüchtlinge gelagert werden können, bieten Begleitung bei Arztbesuchen und in Ämtern an oder helfen bei Umzügen.

Dazu gründete Hermann Habben die Facebook-Gruppe "Ich komme aus Oer-Erkenschwick", die mittlerweile 4300 Mitglieder hat. Über die Seite koordinieren sie ihre praktische Unterstützung und Hilfe, leisten aber auch Aufklärungsarbeit über Fluchthintergründe und gehen auf ausländerfeindliche Kommentare bei Facebook ein. Das Preisgeld spendeten die drei Preisträger noch bei der Verleihung: es geht an die Vestische Kinderklinik in Datteln, um die medizinische Versorgung von Flüchtlingskindern weiter zu fördern.

Den Preis für „Dauerhaftes Engagement“ erhielten die Stadtteilmütter aus Castrop-Rauxel. Sie begleiten und unterstützen Familien in ihrer neuen Heimat und helfen bei den Herausforderungen des Alltags. In den letzten Monaten weiteten sie ihre Arbeit auf die Unterstützung von Flüchtlingen aus, um diesen einen guten Start zu ermöglichen. Mittlerweile arbeiten auch ehemalige Flüchtlinge, die schon seit einigen Monaten in Deutschland sind, ehrenamtlich mit und begleiten neu ankommende Landsleute bei den ersten Schritten in der neuen Heimat.

Der Preis in der Kategorie „Nachhaltige Wirkung“ ging an die „Mr. Trucker Kinderhilfe e.V.“ aus Dorsten. Schon 1990 organisierte die „Mr. Trucker Soforthilfe“ Hilfstransporte für die notleidende Bevölkerung in Moskau. Wenige Monate später gründete sich der Verein, der sich bis heute unter dem Motto „Wir helfen Kindern" verstärkt in der Region engagiert. Für Flüchtlingskinder in Dorsten hat der Verein einen Fonds aufgelegt, von dem Spielgeräte für Flüchtlingswohnheime angeschafft oder Materialien für die Kinderbetreuung besorgt werden.

Einen mit 200,- Euro dotierten Sonderpreis als besondere Anerkennung erhielt die achte Jahrgangsstufe des Heisenberg-Gymnasiums in Gladbeck mit den Lehrern Arslan Yalcin und Julia Durchgraf. Sie stellten in der Schule einen „Spendenbrunnen" auf, an dem leere Pfandflaschen, aber auch Bargeldspenden abgegeben werden konnten. Mit der Thematisierung der globalen Wasserknappheit rücken sie die Ursachen der Flucht aus unterversorgten und benachteiligten Regionen der Erde in den Blick und brachten damit eine Spendensumme von 6000,- Euro auf, die in den Brunnenbau in Afrika fließt.

Mit dem Vestischen Preis für Menschen mit Ideen wird jedes Jahr die Arbeit der Ehrenamtlichen ins Blickfeld der Öffentlichkeit gerückt – um ehrenamtlicher Tätigkeit mehr Außenwirkung zu verschaffen und zum Nachahmen einzuladen. „Wir wollen zum Mitmachen ermuntern“, sagte Landrat Cay Süberkrüb. „Denn der Kreis Recklinghausen braucht noch viel mehr Menschen wie die Preisträger von heute Abend.“

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Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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