Besuch mit Seltenheitswert: Alte P 8-Dampflok gibt Volldampf in Moers

Ein 120-Tonnen-Koloss des Eisenbahnmuseums Bochum-Dahlhausen, die sogenannte 382267, macht Zwischenstop in Moers: Sie tankt hier am Samstag Wasser für die Heimfahrt. | Foto: Foto: privat
  • Ein 120-Tonnen-Koloss des Eisenbahnmuseums Bochum-Dahlhausen, die sogenannte 382267, macht Zwischenstop in Moers: Sie tankt hier am Samstag Wasser für die Heimfahrt.
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Einst prägten sie das Stadtbild, heute gehören Dampflokomotiven zu den ganz seltenen Gästen der Grafenstadt Moers. Am kommenden Samstag, 25. Mai, ist die dampflose Zeit aber kurzzeitig vorbei. Für 13 Uhr hat sich ein 120-Tonnen-Koloss des Eisenbahnmuseums Bochum-Dahlhausen in Moers angesagt. Auf einer Sonderfahrt durch das Ruhrgebiet wird die sogenannte 382267 Wasser für die Heimfahrt auffüllen.

10.000 Liter Wasser

Während die rund 300 Fahrgäste dann in den abgekoppelten Personenwagen am Moerser Bahnhof verweilen, wird die alte preußische Dampf-Personenlok am Edeka-Zentrallager in der Chemnitzer Straße rund 10000 Liter Leitungswasser bunkern. Das stiftet die ENNI Energie & Umwelt (ENNI), deren Bereitschaftsleiter Georg Wadula dem Ereignis bereits entgegenfiebert: „So einen Einsatz hatte ich in meinen 40 Berufsjahren noch nicht. Ich freue mich darauf, den Durst der alten Lok über einen unserer Hydranten stillen zu können.“

Dampfloks = Raritäten

Dampfloks sind heutzutage Raritäten. So gehört auch die P 8-Lok zu den wenigen Zeitgenossen, die das Ende des Dampflokzeitalters überlebt haben. Die sogenannte P 8, die die Berliner Maschinenbau AG nach Vorgaben des preußischen Lokomotiv-Dezernenten Robert Garbe 1918 in Betrieb nahm, ist seit den neunziger Jahren im Besitz des 1977 ge-gründeten Eisenbahnmuseums Bochum-Dahlhausen. Deren Mitarbeiter bewahrten die 382267 vor dem Aus und reaktivierten sie für Sonderfahrten. Heute befördert die Lok Nostalgiker und Eisenbahnfreunde vor allem durch das Ruhrgebiet und erlaubt dabei Einblicke in längst vergessene Industriegeschichte und den Strukturwandels zwischen Rhein und Ruhr. In Moers wird sie Samstag rund 70 Kilometer ihrer Fahrtstrecke hinter sich haben. „Dann ist der rund 21 Kubikmeter fassende Wassertank etwa zur Hälfte geleert“, so Mike Rietenberg, der die Fahrt für das Eisenbahnmuseum geplant hat.

Ein Schauspiel, das viele Eisenbahnfreunde anziehen wird

Damit der Rückweg nicht zu lang wird, wird ENNI die Lok über ein rund 160 Meter langes C-Rohr an einen Feuerwehr-Hydranten anschließen. Für Georg Wadula heißt es dann „Wasser marsch“. Bis der Tank gefüllt ist, dürfte etwa eine halbe Stunde vergehen. Ein Schauspiel, das sicher viele interessierte Moerser anziehen wird. Bevor es für die Eisenbahnfreunde dann über Oberhausen, Bottrop und Gelsenkirchen zurück nach Bochum geht, werden ganz sicher auch viele Niederrheiner schon einen Schnappschuss im Kasten haben. Wer den Fototermin am Moerser Bahnhof verpasst, wird aber vielleicht schon im Herbst eine neue Chance hierzu erhalten. Mike Rietenberg deutete jedenfalls eine Neuauflage an: „Wir sind in Moers willkommen. Deswegen können wir uns eine Fahrt mit Start- und Zielort in der Grafenstadt durchaus vorstellen.“

Autor:

Lokalkompass Moers aus Moers

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