Der Mensch hinter dem ‘Fleischhauer-Effekt‘

Christoph Fleischhauers Slogan „Unser Moers kann mehr“ ist mehr als die niederrheinische Variante von Obamas „Yes we can“.
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Moers. Am 15. Juni geht Moers in die Bürgermeister-Stichwahl, Herausforderer Christoph Fleischhauer erzielte gegenüber Amtsinhaber Norbert Ballhaus einen Vorsprung von über 5 Prozent. Der Zugewinn des CDU-Kandidaten zum Ergebnis in 2009 ist mit 13,6 Prozent immens, bei der Ratswahl bescherte der sogenannte ‘Fleischhauer-Effekt‘ den Christdemokraten fast 6,2 Prozent mehr Stimmen.

Nicht nur der grinsende Fleischhauer

Beim Gespräch mit dem Mitbewerber um das Amt des ersten Moerser Bürgers soll es aber nicht um Rechenspiele und Wahlanalyse gehen, viel mehr interessiert der Mensch, der hinter dieser Erfolgsgeschichte steht. Gegenüber am Konferenztisch sitzt der 49-jährige Rechtsanwalt, der über sich selbst sagt, „ich bin nicht nur der grinsende Fleischhauer vom Plakat, ich bin auch so glücklich und gut gelaunt.“ Geplante dreiviertel Stunde Gespräch wird zum anderthalb-stündigem Spannungsbogen über den Menschen, Vita und Ansichten des Mannes, der ab dem 16. Juni morgens sein Fahrrad nicht mehr zur Kanzlei an der Rheinberger Straße sondern zum Rathausplatz lenken will. Über Fleischhauers aktive Sportlaufbahn als Leistungsschwimmer mit regionalen Erfolgen und sein Engagement im Stadtsportverband und als Lektor und Kirchenvorstandsmitglied in St. Ida ist schon viel berichtet worden.

Heimatverbunden

Fleischhauer kann „anpacken“, Lebensstationen verliefen erfolgreich, wenn auch zeitgleich nebeneinander. So hat er früh binnen weniger Jahre Referendariat beendet, Kanzlei aufgebaut, Bademoden bei Schwimmwettbewerben mit seiner Frau verkauft, ein Haus gebaut, als Sportler, Wettkampfsprecher und Trainer agiert und nebenbei noch eine Familie gegründet. Dort schöpft der Utforter Ruhe und Kraft, Entscheidungen werden stets mit Frau Annegret und den Söhnen Michael und Alexander getroffen. „Es sind meine schärfsten und fairsten Kritiker“ grinst Fleischhauer und lässt dabei offen, ob dieses auch beim Faible für extravagante Schuhmode gilt. Außergewöhnlich ist ebenso das Urlaubsziel der Fleischhauers seit 2002, die Bergbaustadt Carbonia im Südwesten Sardiniens wurde von Mussolini aus dem Boden gestampft. „Als wir das erste Mal die Serpentinen Richtung Küste fuhren und die Fördertürme sahen, dachte ich, das ist wie in Meerbeck, hier fühlst Du Dich heimisch“, gesteht der Bürgermeisterkandidat, der sich heimatverbunden sieht. Nur bei seiner Geburt, der Studienzeit in Bonn und 2 Jahre Wohnen in Rheinberg, war er nicht in Moers. Sein Wahlslogan „Unser Moers kann mehr“ ist daher mehr als die niederrheinische Variante von Obamas „Yes we can“.

Keine Schublade

Beispielhaft an seinem Musikgeschmack erklärt Christoph Fleischhauer, dass man ihn nicht In eine Schublade pressen kann: „Wenn im Radio Techno gespielt wird, dann geht bei mir die Party ab. Ebenso finde ich Herbert Grönemeyer klasse, der spiegelt alle Gefühlslagen wieder. Beim Lied ‘Der Weg‘ kann ich heulen.“ Auch sein Lesestoff weist eine Bandbreite von David Behre über Victor Hugo’s ‘Les Misérables‘ und deutschen Krimis bis hin zu Dan Browns ‘Illuminati‘ auf. Bei Fleischhauers Geständnis „ich komme leider viel zu selten ins Schlosstheater“ bricht er eine Lanze für das „tolle und vielseitige Kulturangebot in unserer Stadt“. Im Hinblick auf das Pfingst-Wochenende wünscht Fleischhauer schönes Wetter und allen Künstlern und Gästen viel Erfolg: „Das Moers Festival will ich auf feste Beine stellen, damit es ein Erfolg bleibt“. Konkret heißt dieses, dass er nach neuen Finanzierungsmöglichkeiten suchen möchte, um die Stadt zu entlasten.

Bürger abholen und mitnehmen

Gestärkt durch das Kommunalwahlergebnis blickt Christoph Fleischhauer optimistisch auf die Stichwahl: „Je mehr Menschen mich kennenlernen, desto mehr Menschen werden mich wählen wollen.“ Als überparteilicher Bürgermeisterkandidat seiner Partei sei er angetreten, der „mit allen Mehrheitsverhältnissen konstruktiv und sachpolitisch zum Wohle der Bürger und für Moers agieren“ möchte. Dazu gehöre für Fleischhauer gleichfalls bei negativer Kritik von Bürgern, „erst mal zuhören, annehmen, empathisch sein, wo drückt der Schuh und Lösungen erörtern. Ich möchte dieses durchhalten, den Bürger abholen und mitnehmen, egal ob ich nach dem 15. Juni Ratsmitglied oder Bürgermeister bin.“

siehe auch: http://www.lokalkompass.de/moers/politik/moerser-fruehlingsmaerchen-fast-zweidrittelmehrheit-fuer-fleischhauer-d445050.html

Autor:

Christian Voigt aus Moers

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