"Abzocke und Panikmacherei"

Die Zeiten von Abzockgeschäften boomen. Immer ausgefeiltere Maschen werden von dubiosen Postkastenfirmen angewandt um ahnungslosen Verbrauchern das Geld aus der Tasche zu ziehen. Fachkundige Hilfe finden Mülheimer Bürger bei der hiesigen Verbraucherzentrale an der Leineweberstraße 54.

„Rund ein Viertel unserer Anfragen ranken sich um Telefon- und Internetprobleme“, erklärt Christiane Lersch, Leiterin der Beratungsstelle. „Trotz diverser Gesetzesänderungen haben wir häufig Menschen hier, denen nicht nur ein Handyvertrag, sondern direkt mehrere angedreht wurden. Diese sind mit Unterschriften versehen natürlich auch rechtskräftig. Hilfe aus dieser Lage erhalten die Ratsuchenenden dann bei uns. Wir beraten zunächst, können aber auch weitere Schritte einleiten.“
Das Thema Abzocke bleibt auch im Jahresbericht für 2013 aktueller den je. Häufig gibt es auch Ärger beim Telefonanbieterwechsel. „Gesetzlich sollte das innerhalb eines Tages funktionieren. Das tut es in den meisten Fällen aber nicht“, erklärt Lersch. „Damit die betroffenen Bürger nicht wochenlang ohne Telefonanschluss da stehen, sollten sie sich bei Problemen an uns wenden. Wir finden hier dann sicher eine Lösung.“

Lockangebote per Telefon sind keine Seltenheit

Auch Lockangebote per Telefon sind keine Seltenheit. Häufig wurden hierbei im vergangenen Jahr Senioren angerufen. Ihnen wollte man einen günstigeren Telefonanschluss verkaufen, der sich defacto als schlechter Handyvertrag mit getäuschter Festnetznummer entpuppt.
„Auch die Abzockmache mit den Goldaktien ist immer wieder ein Thema“, erklärt Ariane Jessen, die seit Juni vergangenen Jahres das Team vor Ort unterstützt. „Die Anrufer kommen stets aufdringlich und teils unfreundlich am Telefon rüber. Eine effektive Methode gegen solche Anrufe ist die Meldung bei der Bundesnetzagentur. Entsprechende Formulare gibt es hier bei uns.“
Auch die Problematik „Redtube-Streaming“ ist an den Mitarbeitern der Verbraucherzentrale nicht spurlos vorbei gegangen. „Wir haben sehr viele Betroffene hierzu beraten und halten das Ganze für eine sehr dubiose Masche. Viel Geld wurde gefordert und viele haben aus Angst und Scham sofort bezahlt. Doch bevor man das tut, sollte man sich wirklich ausführlich beraten lassen, denn oftmals sind die Forderugen völlig überzogen oder nichtig“, weiß Christiane Lersch aus ihrer Erfahrung.

Aktuell: Mailfishing. Links werden verschickt die anschließend einen Trojaner auf dem Rechner installieren

Ganz aktuell ist derzeit das „Mailfishing“. Hierbei erhalten ahnungslose Bürger E-Mails von vermeintlich bekannten Absendern. Inhalt dieser Mails ist lediglich ein Link. „Dieser Link sollte niemals geöffnet werden“, warnt Jessen. „Tut man es dennoch kann sich ein Virus oder Trojaner auf dem Computer installieren und diverse Daten, auch Bankdaten, abfischen. Deshalb sollte bei merkwürdigen Mailadressen. anstatt der Endung .de, .com, immer gelten: Nicht öffnen! Keine Links und auch keine Anhänge öffnen.“
Auch Fragen rund um den Energiemarkt sind in der Verbraucherzentrale willkommen. „Gerade im Bereich der Insolvenzen, beispielsweise bei Flexstrom, konnten wir erreichen, dass Bürger ihre gezahlten Vorleistungen zurückfordern konnten“, so Lersch.

In 2013 wurden knapp 10.000 Beratungen geleistet

Häufigste Beratungsthemen waren im vergangen Jahr die Probleme mit Handyanbietern und Energiedienstleistern. Es wurden rund 9443 Anfragen bearbeitet, insgesamt wurden rund 1354 rechtlich umfassende Beratungen geleistet.Bei Fragen zu Beratungsterminen kann man die Verbraucherzentrale ab sofort unter Tel. 69605301 erreichen. Sie ist montags von 9 bis 14 Uhr sowie von 15 bis 18 Uhr, dienstags von 9 bis 14 Uhr, donnerstags von 9 bis 14 Uhr sowie von 15 bis 18 Uhr und freitags von 9 bis 14 Uhr geöffnet. Weitere Infos gibt es hier .