Von der Lederfabrik zum Senioren-Park

Foto: PR-Foto Köhring/JA
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Noch muss man über lehmigen Boden steigen, um in die von Wind und Wetter sowie dem Zerfall der Zeit gezeichneten Gebäude der ehemaligen Lederfabrik Hammann in der Hansastraße zu kommen. In einem Jahr soll es hier ganz anders aussehen: Dann sollen die ersten Bewohner in den neuen Senioren-Park einziehen und Kinder nebenan in der neuen Kindertagesstätte toben.

Rund 15 Millionen Euro wird sich der Investor, die SK Seniorenpark Speldorf GmbH, den Umbau der denkmalgeschützten Fabrik kosten lassen. Dabei greift er auf das Fachwissen der Architektengemeinschaft Danielzik und Hampf aus Lüdenscheid zurück, die schon Erfahrung im Umbau von denkmalgeschützten Gebäuden in Senioreneinrichtungen hat. „Diese Häuser haben viel mehr Charme als Neubauten“, schwärmt Thomas Hampf. Die Speldorfer Fabrik war mit ihrer klaren Gebäudestruktur keine allzu schwierige Aufgabe: „Wir müssen in die Bausubstanz kaum eingreifen“, erklärt der Architekt.

Möglichst viel soll von dem 1907 errichteten Komplex erhalten bleiben. Fassade, Dach und alte Fenster werden aufgearbeitet, Rohrleitungen in die Raumgestaltungen integriert, auch der Schornstein im Hof und das alte Kesselhaus werden in die Planung einbezogen. So wird letzteres zu einem öffentlichen Café mit Industrieambiente, in dem man nicht nur kulinarische Angebote bekommt, sondern in dem auch Themenabende, Ausstellungen oder Musikveranstaltungen stattfinden.

Im Keller wurde bei den Abrissarbeiten ein alter Safe gefunden mit Unterlagen zur Firmenhistorie, die zurzeit als Leihgabe im Ledermuseum sind. Sie sollen auch in den öffentlichen Räumen präsentiert werden. „Die Firmengeschichte wird sich in den Räumen wiederfinden“, betont Matthias Korte, Geschäftsführer des Investors. Weiteren Raum schafft ein Anbau, in dem sowohl Pflegebereiche als auch ein neuer Kindergarten für bis zu 120 Kindern Platz finden.

Den Senioren-Park wird das 1998 gegründete Familien-unternehmen carpe diem betreiben, das bereits 13 Senioren-Einrichtungen leitet. „Soviel Selbstständigkeit wie möglich bei soviel Pflege wie nötig ist unser Maxime“, erklärt Geschäftsführer Martin Niggehoff. Deshalb hält man auch ein umfangreiches Angebot vor. Interessenten können wählen zwischen 33 Wohnungen für betreutes Wohnen mit 40-90 Quadratmetern, 80 stationären Pflegeplätzen in 72 Einzelzimmern und vier Doppelzimmern, 25 Tagespflegeplätze oder der ambulanten Betreuung. Externe Dienstleister werden nicht in Ansprich genommen, denn eine Wäscherei ist im Haus, auch gekocht wird für die Bewohner vor Ort.

Freizeit-Angebote ergänzen das Konzept. Für die stationären Bewohner, die in Gruppen mit bis zu zwölf Senioren leben, werden Ergotherapeuten und Betreuer eingestellt, die von der Gymnastik bis zum Ausflug viele verschiedene Aktivitäten anbieten. Auch solche, die vor allem Männer ansprechen. „Basteln kam in den anderen Einrichtungen nicht so gut.“ Eher sind Fußball, Fahrradfahren oder eine Eisenbahngruppe gefragt. Ein großer grüner Außenbereich mit kleinem Park bietet die Möglichkeit zur Entspannung.

Je nach persönlicher Entwicklung können die Bewohner natürlich zwischen den einzelnen Pflegeangeboten wechseln.

„Wir haben schon etliche Anfragen bekommen“, freut sich Niggehoff. Im Mai sollen die ersten Infoveranstaltungen starten. Doch nicht nur potentielle Bewohner können sich melden, sondern auch Arbeitssuchende. Insgesamt werden bis zu 90 Vollzeitkräfte sowie weitere Teilzeitkräfte hier arbeiten. „Wir bilden auch in allen Bereichen aus, von der Pflege über Hauswirtschaft bis zum Koch“, betont Niggehoff. Interessierte können sich unter Tel. 02196/72144-0 melden.

Und sollte die Nachfrage groß sein - wovon Niggehoff ausgeht - so wäre an der Hansastraße noch Raum zum Ausbau.

Autor:

Regina Tempel aus Mülheim an der Ruhr

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