Bäderlandschaft ist gerettet: Vereine übernehmen Leitung

Vertreter der SWiMH gGmbH und der Stadtverwaltung gleichermaßen freuen sich, dass die Zukunft der Mülheimer Bäderlandschaft durchaus rosig aussieht. Die symbolische Schlüsselübergabe ist für den 1. Oktober geplant. Zudem finden noch in 2013 die Stadtmeisterschaften Schwimmen über Kurz- und Langstrecke statt. | Foto: Stadt MH
  • Vertreter der SWiMH gGmbH und der Stadtverwaltung gleichermaßen freuen sich, dass die Zukunft der Mülheimer Bäderlandschaft durchaus rosig aussieht. Die symbolische Schlüsselübergabe ist für den 1. Oktober geplant. Zudem finden noch in 2013 die Stadtmeisterschaften Schwimmen über Kurz- und Langstrecke statt.
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Groß war vor rund drei Jahren die Aufregung, als sowohl dem Friedrich-Wennmann-Bad als auch dem Naturbad Styrum im Rahmen der Haushaltskonsolidierung die Schließung drohte. Zur Freude der Verwaltung und der Bürger konnte das Aus noch einmal abgewendet werden.

Dennoch: Um die städtische Bäderlandschaft auch weiterhin attraktiv gestalten zu können, mussten langfristige Lösungen her. Fürs Naturbad konnte schnell eine gefunden werden: Die Leitung übernahm im vergangenen Jahr die Paritätische Initiative für Arbeit (PIA). Offiziell zum 1. Oktober dieses Jahres weiß die Stadt nun auch die Hallenbäder Süd und Nord sowie das Lehrschwimmbecken an der Rembergstraße in guten Händen: in denen der von fünf Mülheimer Vereinen neu gegründeten SWiMH gGmbH (Schwimm- und Wassersport in Mülheim). Gesellschafter sind die Wassersportfreunde 1912 (600 Schwimmer), der Amateur-Sport-Club Mülheim (1.200), der Turnverein „Einigkeit 06“ (280), der TSV Viktoria 1898 (600) und die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (800).Die Geschäftsführung hat Andreas Wildoer, „noch 39“. Der Familienvater, zuvor stellvertretender Betriebsleiter im Revierpark Wischlingen bei Dortmund, lebt seit 2004 in Mülheim und freut sich schon „auf die neue Herausforderung“.

"Irgendwann ist der Knoten dann aber geplatzt"

Die Idee, die Leitung einzelner Bäder aus städtischen Händen zu geben, ist „nicht neu“, erklärt Sportdezernent Ulrich Ernst. „Zunächst gab es wahrscheinlich Vorbehalte auf beiden Seiten“, vermutet er, irgendwann sei der Knoten dann aber geplatzt und man habe dieses „wunderbare Projekt gemeinsam auf den Weg bringen können“. Auch Martina Ellerwald, Leiterin des Mülheimer SportServices (MSS) spricht von einem „Kraftakt, den wir geschafft haben“, Heidi Brammer vom TV „Einigkeit 06“ von einem „schwierigen Prozess, schließlich mussten alle Mitglieder der Beteiligung zustimmen“.
Mit dem Ergebnis: „Dank der neuen Öffnungszeiten gibt es mehr Zeit für alle“, freut sich Ellerwald. Dabei sollen im Hallenbad Süd und Nord und im Lehrschwimmbecken vor allem die Vereine ins kühle Nass springen, während das Friedrich-Wennmann-Bad überwiegend der breiten Öffentlichkeit Abkühlung bieten soll. Zudem habe man auf den Sommer- und Winterzeitplan verzichtet, somit gibt‘s ab sofort „verlässliche Zeiten.“ Weiterer Vorteil: Weil die Vereine unter anderem auch Bademeister stellen, kann vor allem beim Personal eingespart und können somit die Kosten deutlich gesenkt werden. Die Entlastungen beliefen sich auf perspektivisch 208.500 Euro, so Ernst. Damit wäre das primäre Ziel, die Bäderlandschaft in dieser Form zu erhalten, erreicht.
Wie eine Zukunft ohne die enge Zusammenarbeit zwischen Stadt und Vereinen ausgesehen hätte, mochte sich keiner wirklich ausmalen.

Die SWiMH gGmbH: Fakten und Zahlen

- Die SWiMH gGMBH (Schwimm- und Wassersport in Mülheim) wurden von fünf Mülheimer Vereinen gegründet, allesamt zu gleichen Teilen Gesellschafter der - Am 28. August wurde der Betriebsführungsvertrag - genehmigt vom Rat der Stadt am 11. Juli dieses Jahres - unterschrieben, in Kraft tritt er am 1. Oktober. Er gilt zunächst 20 Jahre mit der Option auf jährliche Verlängerung. Im Vetrag geregelt sind vor allem die Schwimmzeiten für Vereine, Schulen und Öffentlichkeit. Die Vereine gewinnen etwa zehn Stunden dazu, die Öffentlichkeit sechs. Einzig die Schule verlieren vier Stunden.
- Die Schlüsselübergabe erfolgt am 1. Oktober.
- In Kürze soll zudem der Beirat gegründet werden.
- Jeweils 5.000 Euro mussten die Vereine einzahlen, somit verfügt die Gesellschaft über ein Stammkapital von 25.000 Euro. Dieses dient als stille Rücklage.

Autor:

Lisa Peltzer aus Oberhausen

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