Altersdiskriminierung oder ….

Tagesordnungspunkt 5 des Seniorenbeirates am 5.7.17, 15:00h im Rathaus lautet:
- Setzt sich der Seniorenbeirat genügend für ältere Menschen in Oberhausen ein?

Man darf gespannt sein.

Der Seniorenbeirat in der Stadt Oberhausen
wird nicht wahrgenommen, entwickelt keine Eigeninitiative, setzt sich für die Seniorinnen und Senioren in der Stadt nicht wahrnehmbar ein, nimmt seine möglichen gesetzlichen Aufgaben nicht wahr.

Seniorenbeiräte können :
 die örtlich bereits vorhandenen Einrichtungen der Altenhilfe und -Pflege mit Rat und Tat unterstützen,
 in Seniorenzentren die geistige Tätigkeit alter Leute durch kulturelle Angebote fordern und fördern,
 und letztlich sogar die Arbeit des Bürgermeisters unterstützen, wann immer es in seinen Amtsgeschäften um Seniorenthemen geht.

Gleichzeitig liegt die Öffentlichkeitsarbeit über das eigene Tun in den Händen des Seniorenbeirates. Hierfür wurde vor über 20 Jahren das Organ „Wir für Euch“ mit Hilfe des Seniorenbeirates aus der Taufe gehoben. Mitarbeit Fehlanzeige.

Solange Parteien – wie bisher – auf die Jugend als fit, voller Elan und kreativ setzen und die „Alten“ als unproduktiv und als Last betrachten, sie abschieben möchten oder sich notgedrungen – da man sie ja nicht loswird – zwangsweise mit ihnen beschäftigen, solange werden auch Vorurteile, Aggressionen und Ungleichbehandlung die Folge sein. Sichtbarer Beweis ist die aktuelle (Nicht)Besetzung des Seniorenbeirates als Unterausschuss des Sozialausschusses bei der Nachnominierung als sachkundige Bürger in den Unterausschuss.

Wer, wenn nicht die Älteren selbst, können in der Kommunen am besten sagen, wie sie leben wollen, welche Angebote sie nutzen und was zusätzlich notwendig ist, um möglichst lange ein zufriedenes und selbstbestimmtes Leben im vertrauten Wohnumfeld führen zu können – auch bei Unterstützungs- und Pflegebedarf.

Die Seniorenvertretung könnte eine gewichtige Stimme sein. Die klarstellende Regelung in § 27 a GO NRW ermuntert die Gemeinden eine freigewählte Seniorenvertretung mit Rechten und Pflichten von allen über 60jährigen in einer Briefwahl wählen zu lassen, wie es seit Jahrzehnten in Düsseldorf, Köln, Düren etc. üblich ist. In Oberhausen fehlt bisher eine entsprechende Satzung für den Seniorenbeirat.

„In Deutschland ist Altwerden im Prinzip erlaubt, aber es wird nicht gern gesehen.“ (Dieter Hildebrand, Scheibenwischer 2004)

Autor:

Siegfried Räbiger aus Oberhausen

Webseite von Siegfried Räbiger
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