Social Media: Hasskommentare nehmen zu. Was kann man dagegen tun?

Die beliebte Moderation Dunja Hayali muss viel einstecken. | Foto: Peter Reiss: http://www.lokalkompass.de/wesel/kultur/die-fernsehfrau-des-morgen-dunja-hayali-m739414,151710.html
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  • Die beliebte Moderation Dunja Hayali muss viel einstecken.
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Von Beatrix Gutmann

Nicht erst seit der berührenden Dankesrede von Dunja Hayali bei der Verleihung der „Goldenen Kamera“ ist das Thema Hatespeech aktuell. Mit den sozialen Netzwerken kamen die ersten Hetzer und Trolle, die das Netz mit Kommentaren erobern wollten. Seit immer mehr Flüchtlinge nach Deutschland kommen, steigt auch die Zahl der Hetzkommentare.

Die Kommentatoren und die entsprechenden Kommentare sind dabei meist denkbar einfach populistisch gestrickt. Raus und weg – dann sind wir das Problem los. Aber wer sind die, die auf die Themen einsteigen und akribisch genau dokumentieren, wo beispielsweise Flüchtlinge gewalttätig geworden sind? Das genau betont ja die wahrgenommene Glaubwürdigkeit.
Bereits über ein Drittel der Bevölkerung ist bereits fremdenfeindlichen Kommentaren im Internet begegnet. Insgesamt ist ein enormer Zuwachs zu verzeichnen.
Insbesondere bei Facebook haben sich rassistische Hasskommentare so vervielfacht, dass das Unternehmen reagiert hat und Customer Agents eingestellt hat, um die deutschsprachige Hetze aufzuspüren. Der Druck wurde so groß, dass Facebook reagieren musste.

Facebook stellt sich stur

Wer selbst schon mal versucht hat, eine rassistische Seite bei Facebook zu melden, musste meist feststellen, dass das ein erfolgloses Unterfangen ist. Meist wird die Sperrung dieser Seiten mit einer lapidaren Begründung abgelehnt. Ob es aber der richtige Weg ist, Facebook-Hetzer anzuzeigen und sie bei ihren Arbeitgebern bloßzustellen? Diesen Online-Pranger hat ein Mann eingerichtet, der seinen echten Namen nicht nennen möchte. Akribisch sammelt er die Hetzer bei Facebook und zeigt sie an. Über sich selbst sagt er: „ Ich bin ein Gutmensch", "ein Social Justice Warrior", ein Kämpfer für soziale Gerechtigkeit.

Lokalkompass setzt Themen

Soweit sind wir auf lokalkompass.de noch nicht. Unser Community Management achtet erst einmal darauf, dass sich jeder Nutzer mit seinem Klarnamen anmeldet und somit zu dem steht, was er im Netz verbreitet. Verdächtig sind die, die ohne Profilfoto und mit Fantasienamen lediglich hetzerische Kommentare posten. Wer keine gültige Telefonnummer oder Mail-Adresse nachweisen kann, wird von uns aus der Community ausgeschlossen.
Wir lassen selbstverständlich Meinung zu, solange die Formulierung konstruktiv ist und nicht gegen geltendes Recht verstößt z.B. volksverhetzend und beleidigend ist.
Das Thema „Flüchtlingshilfe“ haben wir selbst im Lokalkompass platziert und dazu mehr als 300 Beiträge generiert und allein zum Thema „Flüchtlinge“ gibt es fast 2000 Artikel im Portal. Selbstverständlich wurde hier viel diskutiert. Counter Speech wird das Prinzip der Gegenreaktion auf Hassbotschaften genannt. Glücklicherweise sind echte Hassbotschaften im Lokalkompass die Seltenheit. Ein gutes Beispiel dafür, wie die Community mit gegenteiligen Argumenten und Postings versucht zu neutralisieren, findet man in diesem Beitrag.

Wer abwertende Hass-Kommentare oder Bilder im Netz entdeckt, kann sie anonym hochladen und damit helfen, Hate-Speech aufzuspüren. Unter dem Hashtag #SayNoHate gibt es Infos bei Twitter, Facebook und Google +. Und hier ist die Website dazu.

Die beliebte Moderation Dunja Hayali muss viel einstecken. | Foto: Peter Reiss: http://www.lokalkompass.de/wesel/kultur/die-fernsehfrau-des-morgen-dunja-hayali-m739414,151710.html
Gerne wird die Presse verantwortlich gemacht
Autor:

Lokalkompass .de aus Essen-Süd

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