Karnevalseinsätze 2018: DRK rüstet sich intensiv für Großeinsätze

Fußtrupps wird man in 2018 nicht im Rahmen der Karnevalsumzüge sehen
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Seit Wochen bereitet sich das heimische Rote Kreuz auf seine zwei Großeinsatz zu Karneval vor. Sowohl der große Umzug am Sonntag als auch das traditionelle Gänsereiten nebst Karnevalsumzug am Rosenmontag wird sanitätsdienstlich durch den Wattenscheider Verband betreut. Diesen Dienst plant das DRK lange im Vorfeld und kann dabei auf Erfahrungen aus den letzten Jahrzehnten zurückgreifen.

Über 50 Rotkreuzler aus Haupt und Ehrenamt sind im Einsatz und besetzen zwei Rettungs- und fünf Krankenwagen, darunter Helfer aus den Nachbar-Kreisverbänden wie Witten und Herne. Traditionell stellt das Martin-Luther-Krankenhaus Oberarzt Dr. Karsten Wilzek für diese Tage ab. Kreisrotkreuzleiter Norbert Vlatten macht deutlich, dass alles gut vorbereitet sein muß: „Wir prüfen unsere gesamte Ausrüstung im medizinischen Part, testen Funkgeräte und sonstige Ausstattung und machen auch die Fahrzeuge fit, denn an diesen Tagen wird alles gebraucht.“

So steht das DRK am Einsatztag in enger Verbindung zu Feuerwehr und Polizei, denn im Ernstfall muß alles schnell und koordiniert ablaufen. „Oft kommt es zu Doppelt-Einsätzen durch mehrere ungenaue Meldungen und die Fahrzeugbesatzungen müssen wissen, wo der Zug genau endet und über welche Stichstraßen man die verletzten Person am schnellsten erreichen kann. Manchmal hilft die Polizei beim Räumen des Weges. Ein Durchtrennen des Zuges ist ein absolutes No Go“, so DRK-Chef Thorsten Junker. „Ortskunde ist daneben sehr wichtig, die Fahrer müssen sich gut auskennen und Alternativen bei der Anfahrt einplanen.“ Auch auf verloren gegangene Kinder ist das DRK vorbereitet.

Unfallhilfsstelle am August-Bebel-Platz

„Natürlich spielt oftmals auch Alkohol eine große Rolle und auch in diesem Jahr werden wir ein beheiztes Zelt als Unfallhilfsstelle am August-Bebel-Platz, Montag bei Rewe am Wattenscheider Hellweg aufbauen. Das ist zentrale Anlaufstelle und zugleich Sanitätsstation, wenn nicht sofort ein Transport ins Krankenhaus erforderlich ist“, so Junker aus Erfahrung.

Bei schönem Wetter rechnet das DRK in diesem Jahr mit viele Jecken am Straßenrand. „Bei so vielen Menschen im Freien gehören kleinere Unfälle zur Tagesordnung. Ob Prellungen. Schnittwunden oder auch Frakturen, so etwas passiert bei solchen Großveranstaltungen und beim Alkohol überschätzen insbesondere die jüngeren Karnevalisten häufig ihre Fähigkeiten. Bei Minderjährigen ist sofort das Jugend- und Ordnungsamt vor Ort und wir stimmen gemeinsam das Verfahren ab, so der Rettungsdienstler Leo Engel.

Auf traditionelle Fußtrupps im Zug verzichtet das DRK seit Jahren, wird aber an vielen Stellen anhand der Strecke mit Fahrzeugen als Anlaufstelle präsent sein. Doch auch nach dem Notruf 112 stimmen Feuerwehr und DRK miteinander ab, wer den Einsatz übernimmt und um welche Art von Notruf es sich handelt.

2018 hofft das DRK insgesamt auf einen ruhigen und gesitteten Verlauf des Umzuges in der fünften Jahreszeit. Gefragt nach den Erfahrungen aus den letzten Einsätzen sagt Junker “wir müssen auf alles vorbereitet sein. Mal passiert mehr, mal weniger, planbar ist da gar nichts. Auch die Fahrzeugbegleiter der Karnevalsvereine sind in Sachen Prävention eine wichtige Einrichtung zur Sicherheit geworden und der absolute Horror wäre natürlich, wenn ein Kind beim Kamelle sammeln unter ein Fahrzeug gerät.“ In 2016 registrierte das DRK beim Umzug neun Transporte in Krankenhäuser und 23 Hilfeleistungen an Unfallhilfsstellen in WAT-City.

Notwendiger Einsatz von immer mehr hauptamtlichen Personals bereitet Sorge!

Sorgen macht sich das DRK um die Zukunft des Dienstes. „Immer mehr Helfer müssen Rosenmontag arbeiten und die Helferzahlen sinken, sodass zunehmend bezahltes hauptamtliches Personal zum Einsatz kommt. Das ist möglich, treibt aber die Kosten aber in die Höhe“, so der DRK-Präsident Thorsten Junker kritisch.

Autor:

Christian Lange aus Wattenscheid

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