Beim "Hosenmatz" kommt Kleiderhilfe nicht von der Stange - Ab September werden neue Räume gesucht

Anette Schlinkmann und ihr motiviertes Team vom SkF-Kleiderlädchen "Hosenmatz" ( Doris Hoffmann, Julia Künstler und Uta Klaus) ist jetzt schon auf der Suche nach neuen Räumen, die ab September dringend gebraucht werden. Fotos: Albrecht
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  • Anette Schlinkmann und ihr motiviertes Team vom SkF-Kleiderlädchen "Hosenmatz" ( Doris Hoffmann, Julia Künstler und Uta Klaus) ist jetzt schon auf der Suche nach neuen Räumen, die ab September dringend gebraucht werden. Fotos: Albrecht
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Neheim. Wenn die Tür an der Möhnestraße 35 aufgeht, wissen alle noch nicht genau: Kommt da ein Suchender, oder will jemand brauchbare Sachen abgeben. Eines ist aber in den meisten Fällen klar – das „Kinderkleiderlädchen“ des SkF (Sozialdienst Katholischer Frauen) darf sich in den meisten Fällen über Stammkunden freuen.

Anette Schlinkmann und Doris Gräbe vom SkF führen hier ein Team von rund 13 ehrenamtlichen Helferinnen. Doch die Zeit in dem Haus an der Möhnestraße in Neheim neigt sich dem Ende zu: Bis Ende September muss der Kinderkleiderladen neue Räumlichkeiten für Verkauf und Lagerung gefunden haben, denn das Haus, in dem man lange mietfrei arbeiten konnte, wurde bereits verkauft.

Lange mietfrei gearbeitet

„Wir wollten schon vor Jahren weg vom Begriff der Kleiderkammer und haben nach einem neuen Namen und einer entsprechend anderen inhaltlichen Ausrichtung - eher in Richtung second hand - gesucht“, erzählt Anette Schlinkmann, die hauptberuflich im Fachdienst „Offene Hilfen“ des SkF beschäftigt ist. Und unter dem Namen „Hosenmatz“ hat sich dann schnell das einst neue Kinderkleiderlädchen in Neheim etabliert. Im Jahre 2011 konnte man dann die Räume in einem ehemaligen Verwaltungsgebäude der Fa. Kaiser Leuchten an der Möhnestraße beziehen und fühlte sich dort über Jahre so richtig wohl. Jeden Dienstag- und Donnerstagnachmittag ist geöffnet, und die Kunden wissen das genau.

Dienstag- und Donnerstagnachmittag geöffnet

„In den Räumen war genug Platz, um auch das erklärte Ziel des Kinderkleiderlädchens zu verfolgen“, beschreibt Schlinkmann. Denn: Der „Hosenmatz“ soll sich über den Verkauf von Kinder- und Jugendkleidung selber tragen! Eine wichtige Rolle im Konzept spielt das Gefühl, das Anette Schlinkmann und ihr motiviertes Team allen Kunden im Hosenmatz mitgeben wollen. „Hier bekommt man nichts geschenkt“, lacht Anette Schlinkmann, aber fast. Die ohnehin schon günstigen Preisen für gebrauchte Kinder- und Jugendbekleidung in den Größen bis 146 werden für Kunden der Arnsberger Tafel sowie Hartz IV-Bezieher, die einen entsprechenden Bescheid vorweisen können, noch einmal um die Hälfte reduziert.

Bekleidung für Mädchen, Jungen und Babys

Und überhaupt kann sich das Angebot im Hosenmatz sehen lassen: Neben Bekleidung für Mädchen, Jungen und Babys bis Größe 146 gibt es auch das nötige Drumherum, um den Nachwuchs und seine Eltern zufrieden zu stellen. Erstausstattung für Kleinkinder, Kinderwagen, Spielzeug, Fahrräder, Dreiräder, Betten und Badewannen, Autositze und, und, und. „Schuhe gehen besonders gut“ weiß Anette Schlinkmann, und jede Mutter kann ein Lied davon singen, wie schnell die Füße der Kinder wachsen.

Kleidungsstücke gut zu tragen

Dass man die Kleidungsstücke im Hosematz wirklich gut tragen kann, dafür sorgen die Helferinnen an der Möhnestraße. „Wir nehmen die Spenden in Empfang, sortieren und waschen die Kleidung, bevor wir sie guten Gewissens zum Kauf anbieten“, erzählen Doris Hoffmann, Julia Künstler und Uta Klaus, die an diesem Tag gerade ihren ehrenamtlichen Dienst tun. Am Dienstagvormittag (9 bis 11.30 Uhr) bringen sich gerne junge Mütter ein, am Donnerstagnachmittag (14 bis 16.30 Uhr) sind es eher ältere Damen, die von ihrer Zeit etwas abgeben möchten. „Jede bestimmt hier ihren Einsatz selber“, sagt Schlinkmann. Und sie macht auch keine Geheimnis daraus, dass sie sich gerne den ein oder anderen Mann im Team ganz gut vorstellen könnte.

Sinnvolle Nähe zur Arnsberger Tafel

Mehr als fünf Jahre hat man beim Hosenmatz jetzt von der günstigen Lage mit einer kurzen Strecke von der Neheimer Ausgabestelle der „Arnsberger Tafel“ und der Schwangerschaftsberatungsstelle des SkF auf der Apothekerstraße profitiert. An beiden Stellen werben Flyer für das Kleiderangebot. Doch die letzten Tage in den großzügigen Räumen an der Möhnestraße sind gezählt. Einst hatte man mit zwei Räumen angefangen, bis das Kleiderlädchen aus den Nähten platze. Die Suche nach einer geeigneten Bleibe für die Zukunft des Hosenmatz hat schon begonnen. „Die neuen Räume sollten mindestens 60 Quadratmeter Platz bieten, damit wir vernünftig arbeiten können“, erklärt Anette Schlinkmann. Denn von der Annahme der Spenden, die aus der ganzen Stadt Arnsberg und sogar aus Sundern kommen, bis zur Aufbereitung der Kleidung für den Verkauf brauche es einfach etwas Platz.

Neue Räume für Oktober gesucht

Genau zum 30. September 2016 steht der Auszug aus den Räumen an der Möhnestraße 35 an. Vom 11. Juli bis 5. August sind aber erstmal Sommerferien im Hosenmatz. Ab Dienstag, 9. August, wird dann wieder verkauft. Gerne möchte man im Stadtteil Neheim bleiben, weil sich das etablierte Angebot dsr SkF hier auch über eine hohe Frequenz freuen kann. „Wir sind aber dankbar für jedes Angebot aus der Stadt Arnsberg, nur bewohnbar sollten die Räume schon sein“, bittet Anette Schlinkmann mit ihrem Team. Und wenn es dann auch noch Lagermöglichkeiten für die Saisonware gäbe, dann könnte es mit dem sinnvollen Angebot im Hosenmatz schon im Herbst nahtlos weitergehen.

Autor:

Frank Albrecht aus Arnsberg

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