Käfer auf vier Rädern - alte Liebe, die nicht rostet!

Der Original-Rechnung des VW/Audi-Händlers „Isensee“ sieht man die vierzig Jahre genauso wenig an, wie dem grünen Käfer, der in der Garage im Binnerfeld sein Zuhause hat.
„Eigentlich war ich gar kein Käfer-Freund“, erinnert sich Wolfgang Andres aus Neheim noch genau. In der Fahrschule ist er immer „Ford Taunus 12 M“ gefahren, und so einer sollte es dann eigentlich auch sein. Weil das Wunsch-Auto aber nicht zu haben war, sprach Papa ein Machtwort zum Sohn: „Der oder keiner“, und meinte einen VW-Käfer.
Den ersten nach 100.000 Km verkauft, konnte sich Wolfgang Andres einen neuen aussuchen und bestellen. Die heizbare Heckscheibe gab´s als Extra noch für 49.55 DM. „Das war ein 1.300-er, aber mit einer 1.200-er Maschine“, erinnert er sich noch ganz genau. Schon früher hatte der gelernte Gürtler in der Leuchtenindustrie viel selbst repariert.
„25 Jahre hat er auf dem Weg zur Arbeit immer seinen Dienst getan“, so Andres. Na ja, wie man es halt aus der Werbung kannte. Dann wurde das inszwischen gute Stück aus 1970 zwei Jahre von Sohn Frank gefahren, bevor er wieder in die Garage im Binnerfeld zurück kam.
Keine Servolenkung und auch kein Bremskraftverstärker - das ist Fahren wie in alten Zeiten, schwärmt er. Heute hat sein Käfer 230.000 Km auf dem Tacho, und: „Er springt an wie eine Eins und läuft wie ein Uhrwerk“, freut sich Andres. Und obwohl die 34 PS stolze 115 Km/h bringen sollen, fühle der Käfer sich bei 90 doch so richtig wohl, erklärt Andres.
Das AR-Kennzeichen ist schon legendär: „Ein H-Kennzeichen kommt mir da nicht dran“, lacht er. Schließlich dürfte es im Hochsauerlandkreis nicht mehr so viele davon geben. Ebenso, wie die tollen Ausstellfenster. „Das ist im Sommer die beste Klimaanlage“, scherzt Andres, zumal sie auch nichts extra koste.
Zwar ist für den grünen Oldtimer eine Umweltplakette nicht mehr zu bekommen. aber für die Spritztour ins Sauerland reicht es allemal. Gefahren wird überwiegend bei schönem Wetter, obwohl das Automobil seine Alltagstauglichkeit lange unter Beweis gestellt habe. Nur bei so einem Winter, wie er jetzt vorbei geht, ist Garagen-Arrest angeordnet.
Umso schöner ist dann der nächste größere Ausflug zum „Mai-Käfer-Treffen“ nach Meschede am 9. Mai. Dann fühlen sich beide im Kreis von Gleichgesinnten so richtig wohl.
Seit Jahren schon wird jede Wartung von Hand erledigt. Und der Wechsel der Glühbirne gehört dabei zu den größeren Arbeiten. „Wie das aber mal mit Ersatzteilen ist, das weiß man nicht so“, zweifelt Andres auch ein wenig. Deshalb sucht er einen Käfer-Club oder ähnliches in der Umgebung. Ersatzteile hat er auch noch parat. Die könnte man im Notfall ja auch tauschen, wenn es mal ernst wird...

Autor:

Frank Albrecht aus Arnsberg

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