Christina Brixner Sportkoordinatorin beim Nordseethriatlon auf Norderney

eine Siegerin | Foto: Brixner privat
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Auf Norderney findet die Sportart Triathlon optimale Bedingungen für die Durchführung einer Wettkampfveranstaltung vor. Die Nordsee bietet eine spektakuläre Kulisse für die Schwimmdisziplin. Die geteerten Straßen und gepflasterten Wege hinaus zum Norderneyer Leuchturm und die kilometerlange Strandpromenade sind als Fahrradrennstrecke bestens geeignet. Die Dünen- und Wanderwege sowie die Einkaufsstraßen mit vielen Passanten bieten eine ideale Laufstrecke mit viel Abwechslung und frenetischer Unterstützung.

Nachstehend ein persönlicher Erlebnisbericht vom Sprint des Islandman auf Norderney. ..wellen, Wind und Mee(h)r von der Sportkoordinatorin des LAC Veltins Hochsauerland Christina Brixner

„Am 7.9 stand ich mit meiner Mutter als Unterstützung und großem Bruder als Mitstreiter auf der Promenade von Norderney und meine Nervosität stieg. Sie entwickelte sich dann zu leichter Panik als wir alle sahen wie sich die Teilnehmer der olympischen Distanz (ich wählte natürlich erstmal die Sprintdistanz) ins, durchs und aus dem Wasser quälten und die Letzten solange brauchten, dass man sie eigentlich hätte disqualifizieren müssen.
Ich dachte mir dann, ob es vielleicht doch besser gewesen wäre, den ersten Triathlon nicht in der Brandung und Salzwasser zu absolvieren oder vielleicht doch mehr als einmal vorher Schwimmen zu gehen. Denn ich bereitete mich auf das Schwimmen mit minimalem Training vor, da ich Zuhause keine vergleichbaren Bedingungen hatte! Aber das war nun auch egal.

Am Start wollte ich nur noch loslegen. Schnell merkte ich im Wasser, dass der naheliegende Plan die Wellen zu durchtauchen schlecht ist; besser stehen bleiben und es über sich ergehen lassen. Es war frustrierend, dass man bei allem Mühen kaum voran kam und einem die Strömung noch ab vom Kurs brachte. Den Weg zurück zum Strand vermutete ich zunächst als den angenehmeren Teil. Auch nur solange bis ich merkte, dass einen die Wellen zwar vorschieben, aber eben so schnell sich wieder zurück ziehen und die Strömung immer noch ein weiterer Gegner ist. Letztendlich lief das Schwimmen besser als ich dachte. Ich kam genau in der Mitte des Feldes aus dem Wasser und auch kein Training hätte viel mehr geholfen. Ich war zufrieden. Schließlich hatte ich dann noch ca. 300m Zeit im tieferen Sand den verflixten Neopren aufzubekommen, wobei ich dann vom Regen begrüßt wurde.
In der Wechselzone hatte ich dann den engen Neopren endlich aus und dann musste ich das nasse tshirt, die Schuhe und den Helm anziehen.
Der Regen machte mich in nervös, bis ich dann endlich mal auf dem Rad saß. Aber noch nie ging es für mich bei Regen zunächst durch eine enge Innenstadt mit Kurven und Kopfsteinpflaster. Das war jetzt aber auch egal.
Mehr nervte mich aber schnell das Hinterteil meiner Vorderfrau, die mich bremste und nicht vorbei ließ. Die erste Gelegenheit aber nutzte ich, hatte dann einen netten Herrn vor mir, der schneller merkte, dass ich vorbei wollte. Ich durfte vorbei und als uns zwei Jungs mit gefühlt doppelter Geschwindigkeit passierten, gab er mir mit auf den Weg, ich soll sie mir holen. Dabei überschätze er mich dann doch und ich lehnte dankend ab.

Das Rad fahren lief insgesamt aber gut und ich dachte mir, das macht echt Spaß. Auf den letzten Kilometern wieder in der Ortschaft war ich an einer Kreuzung kurz verwirrt, woraufhin ich einen Streckenposten nett anschrie und fragte wo ich her muss. Er schrie ebenso nett zurück "rechts" was im Nachhinein zugegebener Maßen recht naheliegend war. Kurz später war ich auf der Promenade, musste vom Rad und mit den Schuhen wieder mindestens 300m zur Wechselzone watscheln.
Das Wechseln der nassen Schuhe verlief ohne Zwischenfälle und ich durfte endlich Laufen. Erstaunlicher Weise hatte ich nicht das Gefühl zu „eiern“, merkte aber die Schienbeine und das ich irgendwie schon ein paar Kilometer in den Beinen hatte. Ich lief gefühlt ein konstantes Tempo, überholte ein paar Läufer und war zufrieden, aber auch erleichtert als ich den Hügel zur Promenade hoch ackerte und das Ziel erahnte.
Die letzten ca. 500m bis zum Ziel waren dann für den Schlusssprint doch recht lang, aber ich hatte es geschafft. Im Ziel wurde ich dann auch von Mutter und ebenso glücklichen Bruder empfangen. Es war wirklich eine tolle Sache und sicher nicht der letzte Triathlon. Allein die Tatsache, dass mein Bruder zwei Minuten schneller war, ruft nach Revanche zumal er eigentlich "nur" gut schwimmt und momentan angeblich so untrainiert ist. Wenigstens hatte er im Gegensatz zu mir ordentlichen Muskelkater gehabt!
Mein festes Ziel ist auf jeden Fall in Zukunft auch mal die olympische Distanz wagen, aber dann mit entsprechendem Schwimmtraining und nicht im Meer!“

Ergebnisliste ISLANDMAN Norderney Triathlon am 7. September 2013
Sprinttriathlon 500m - 20km - 5km Starterinnen: 51. Teilnehmerinnen: Sprint-Tria
Platz AK Startnr. Name AK Schwimm Rad Lauf Gesamt
1 (1) 340
Weers, Imke (DE) W35 00:12:26 00:33:57 00:21:19 01:07:43

13 (2) 351
Brixner, Christina (DE) W25 00:14:38 00:39:49 00:24:20 01:18:48

Autor:

Michael Küsgen aus Arnsberg

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