Der Ausgangspunkt von Paola Manzurs Installation „ Sintaxis“, ist ein Text von Antonin Artaud: „Manifiesto en lenguaje claro“ („Manifest in klarer Sprache“). Mit der Installation „Sintaxis“ versucht Paola Manzur sich diesem Text, bildnerisch und akustisch, anzunähern, ihn zu untersuchen, zu hinterfragen, aber auch die Vision Artauds als Ziel einer künstlerischen Auseinandersetzung Raum zu geben, die den Zufall zulässt und ihn einlädt, wahrzunehmen.
Das wesentliche Gestaltungsmittel von Paola Manzurs Installation ist die Schrift. Schrift ist bei ihr nicht allein Hülle für das Bedeutete, für den Text von Artaud. Schrift ist bei ihr mehr als die Umsetzung des Gesprochenen oder Gedachten. Sie ist ebenso Form und Zeichen mit einer eigenständigen ästhetischen Aussage. Schrift wird bei Manzur so zum Medium einer sinnlichen und künstlerischen Gefühls- und Gedankenwelt.
Die äußere, ästhetische Gestalt wirkt aber ihrerseits auch auf den Inhalt zurück. Deshalb ist es unmöglich, die Buchstaben frei von der sprachlichen Verbindung und dem Denken zu betrachten, vielmehr bilden sie die Brücke, die die visuelle Welt und den Bereich des Vorhandenen mit der Welt der Gedanken und der Vorstellungskraft verbindet. Der Buchstabe berücksichtigt das Phonetische, das heißt die Gestaltung des Lautes und seiner Zeitdauer, und er ist notwendigerweise von der Musik abgeleitet.
Ausstellungsdauer: 15. November 2013 - 29. Dezember 2013
Öffnungszeiten: Di und Fr 15:30-18:30 und nach Vereinbarung
Kunstraum-Unten
Hattinger Str. 1/Zwischenebene der U-Bahnhaltestelle „Schauspielhaus“
44789 Bochum
www.Kunstraum-unten.de
Autor:Clara Gerthe aus Bochum |
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