Seine politischen Positionen entstanden oft über unerwartete Umwege und Zufälle. So beschreibt es der 65-jährige Leiter vom Essener Kulturwissenschaftlichen Institut in seiner jüngst erschienen Autobiografie "Politische Zeiten". Claus Leggewie gilt als Vorzeige-Linker und Multikulti-Befürworter. Die Berliner Tageszeitung „taz" erklärte den Politikwissenschaftler zum „Rockstar des politischen Denkens“. Nun stellt Leggewie in Bochum seine Autobiografie selbst vor.
Der Direktor des Instituts für soziale Bewegungen der RUB (ISB) und Vorstandsvorsitzender der Stiftung Bibliothek des Ruhrgebiets (SBR), Stefan Berger, wird den Diskussionsabend moderieren.
Im Mai war der Leseabend leider krankheitsbedingt ausgefallen gewesen und wird mit diesem Termin nun nachgeholt.
Politische Autobiografie und gelebte Zeitgeschichte
Die im Frühjahr erschienene Autobiografie des Kölner Politikwissenschaftlers und Publizisten ist die Geschichte einer lebenslangen Politisierung und steht für viele der 1950-geborenen Generation. Leggewies Erinnerungen beginnen mit Hakenkreuzschmierereien an Synagogenwänden, sie folgen der Studentenbewegung und den Stationen seiner Universitätslaufbahn und führen nach Paris und New York, Algerien und Israel. Leggewie vergewissert sich der Erinnerungsspuren des eigenen Lebens und einer Generation, mit der sich fast alles änderte. Seine Erinnerungen sind somit ein spannendes Stück gelebte Zeitgeschichte.
Mehr zu Claus Leggewie
Claus Leggewie, geboren 1950, lehrt Politikwissenschaft und leitet das Kulturwissenschaftliche Institut in Essen (KWI). Er beschäftigt sich wissenschaftlich und publizistisch mit dem Nachleben der Geschichte in der kollektiven Erinnerung, mit den Grundlagen kooperativen Verhaltens in multi-kulturellen Gesellschaften und mit den Chancen der Demokratie in aktuellen Herausforderungen wie dem Klimawandel.
Das Buch
Claus Leggewie: Politische Zeiten - Beobachtungen von der Seitenlinie. München: Bertelsmann 2015.
Autor:Thea Struchtemeier aus Bochum |
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