Nach Lampedusa ist vor Lampedusa – Der Tod der Flüchtenden ist unvermeidlich – Wofür?

30. Juni 2015
19:00 Uhr
Bahnhof Langendreer, 44894 Bochum

Ich dokumentiere hier eine Pressemitteilung von Linksjugend [ˈsolid] Bochum:

Die Linksjugend Bochum lädt ein am Dienstag, den 30. Juni um 19 Uhr im Bahnhof Langendreer zu einem Vortrag zum Thema: Nach Lampedusa ist vor Lampedusa – Der Tod der Flüchtenden ist unvermeidlich – Wofür? Referent ist Arian Schiffer-Nasserie. In der Einladung heißt es: »Der Vortrag beschäftigt sich mit den Fluchtursachen, der europäischen Flüchtlingspolitik und der öffentlich-medialen Besprechung der unübersehbaren Opfer angesichts der neuesten Ereignisse. Die nachfolgenden Thesen sollen im Vortrag begründet und bewiesen werden:
•Die toten Geflüchteten sind – auch wenn es niemand so sagen will – für die ökonomischen Interessen der führenden Staaten und ihrer Unternehmen unvermeidlich. Sie sind als Teil der zivilen Opfer des EU-Projekts notwendig!
•Die Grenztoten sind nicht Opfer “gewissenloser Schleuserbanden”, die der Innenminister nun pressewirksam verantwortlich machen will, sondern sie sind die Folge einer effizienten… Abriegelung der europäischen Außengrenzen, für die Deutschland entschlossen einsteht.
•Die Toten sind nicht Opfer “unserer aller” Gleichgültigkeitund Ignoranz gegenüber dem Leid der Flüchtenden, wie dies Presse und Bundespräsident glauben machen wollen, sondern sie sind Produkte der ökonomischen, politischen und militärischen Erfolgsstrategie eines Staates, dem – allem Elend zum Trotz – die uneingeschränkte Loyalität der vierten Gewalt gilt.
•Die Toten bezeugen nicht das “Scheitern der europäischen Flüchtlingspolitik”, sondern sie sind Ausdruck erfolgreicher Grenzsicherung.
•Auch wenn es niemand so sagen will: Die nun öffentlich zur Schau gestellte Betroffenheit dient nicht den toten Geflüchteten – wie sollte sie auch! Scham und Trauer gelten dem Ansehen des europäischen Staatenbündnisses, seiner Parteigänger_innen und seiner Werte.

Prof. Dr. Arian Schiffer-Nasserie ist Hochschullehrer an der Evangelischen Fachhochschule in Bochum und unterrichtet Politikwissenschaft. Schwerpunkte: Migrations- und Sozialpolitik; Rassismusforschung

Quelle: http://www.bo-alternativ.de/2015/06/23/nach-lampedusa-ist-vor-lampedusa/#more-57620

Autor:

Christoph Nitsch aus Bochum

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