Gedicht 3

Wer kennt das nicht?

Einkauf macht Spaß?

Was ist heut nur für ein Tag,
ich gar nicht dran denken mag,
heute geht es in die Stadt,
Einkauf, das macht keinen Spaß.

Zunächst steig ich in die Bahn,
oh der Schaffner schaut mich an,
"Na mein Freund, wo ist der Schein?",
wütend zahl ich, wie gemein.

60 Euro, das tut weh,
jemand tritt auf meinen Zeh,
schnappt mir dann den Sitzplatz weg,
denk nur, Einkauf ist ein Dreck.

Dann komm ich am Bahnhof an,
Menschen drängeln, mir wird bang,
einer schubst mich fast auf´s Gleis,
wir wird übel, mir wird heiß.

Brauch jetzt eine frische Brise,
gehe über eine Wiese,
ruh mich aus, seh Menschen laufen,
tret in einen Hundehaufen.

Meine Stimmung wird jetzt mies,
alles heute geht wohl schief,
dann erreiche ich die Stadt,
ach ich hab sie jetzt schon satt.

Meine Frau ist gar nicht heiter,
ins Geschäft und immer weiter
forstet sie durch alle Ecken,
will das Schnäppchen noch entdecken.

Dann erblickt sie ein Objekt,
mich der Preis davon erschreckt,
sie probiert und freut sich sehr,
es passt herrlich, es muss her.

Toll, so denk ich jetzt bei mir,
kauf das Teil, ich gönn es dir,
denn dann können wir nun gehn,
doch wer kann die Fraun verstehn.

"Ja das Ding ist wirklich gut,
doch es fehlt mir nun der Mut,
es ist teuer, ohne Frage",
ahn den Satz und hör, "Ich sage

anderswo gibt’s auch noch Sachen,
die mich wirklich fröhlich machen.
Da gehn wir noch schnell mal hin,
ach, wie glücklich, ich doch bin."

Durch Geschäfte sie dann eilt,
ich auf Stühlen meist verweil,
ab und zu zeigt sie ein Stück,
ist von allen schnell beglückt.

Frag ich dann, willst du es kaufen,
seh ich sie zum Fahrstuhl laufen.
"Oben hoch in der Etage
gibt’s was Besseres, keine Frage."

Irgendwann, es schlägt schon zwei,
ist die Jagd noch nicht vorbei.
Schuhe schauen, anprobieren,
was muss eigentlich passieren

damit dieser Horror endet,
oft Signale ich ihr sende,
doch die kommen eh nicht an,
ich schon nicht mehr laufen kann.

Gegen fünf erklärt sie dann,
dass sie ja bisher nichts fand,
"Komm wir gehen nun zurück
holen uns das erste Stück."

Innerlich bin ich am Toben,
meine Stimmung ist am Boden,
dann erreichen wir den Ort,
doch das Stück, das ist schon fort.

Ohne Worte, voller Gram
sehen wir uns Beide an,
eilen dann zurück zur Bahn,
treten unsern Heimweh an.

Und der Schaffner ist auch da,
sieht mich an, "Ach Sie sind`s ja,
was ist denn jetzt mit dem Schein?",
seh ihn an, was für ein Schwein.

Will gerade dann bezahlen,
hör ihn noch was Böses sagen,
doch dann fahr ich aus der Haut,
meine Börse ist geklaut.

Und die Moral von der Geschicht,
Einkauf ist für Vater nichts,
denn die Zeit geht nie vorbei,
alles ist nur Quälerei.

Autor:

Christoph Lammerding aus Bottrop

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