Tischtennis in Kirchhellen: Mit Plastik zum Ziel NRW-Liga?

Mit besonderer Spannung erwarteten die Tischtennisfreunde den Start in die neue Saison 2014/15. Sollte es doch eine der größten Innovationen der letzten Jahre geben: Weg mit dem guten alten Zelluloidball, der in Herstellung und Transport als Gefahrgut einzustufen ist und sofort her mit dem Plastikball. Mittlerweile muss der DTTV zähneknirschend zugestehen, dass der zu entwickelnde Plastikball noch nicht flächendeckend Wettkampfbedingungen gewachsen und die Terminvorgabe 1.7. nicht einzuhalten ist. Vielleicht hätte es einen professionelleren Eindruck hinterlassen, wenn vor der hastigen Terminsetzung abschließende Qualitätskontrollen abgewartet worden wären. Nun entsteht das Dilemma, dass in den Landesverbänden nahezu 20 unterschiedlich geltende Regelungen und Empfehlungen bestehen.

Bottrops höchstklassigen Tischtennisverein, den VfB Kirchhellen, lässt die Diskussion um die 2-Bälle-Regelung allerdings fast völlig kalt. Es gilt, das Ziel NRW-Liga zu erreichen. Dazu müsste man unter die ersten Vier in der kommenden Verbandsligasaison kommen und eigentlich nur den Erfolg der Vorsaison wiederholen. Ein Unterfangen, was nach Einschätzung vieler Experten machbar erscheint – egal mit welchem Ball.
Mit Neuzugang Marcel Eckmann steht neben Sascha Schuster ein weiteres entwicklungsfähiges Talent im unteren Paarkreuz zur Verfügung. Routinier Rainer Blüm will hier etwas kürzer treten. Dass mit ihm aber weiterhin zu rechnen ist, bewies zuletzt sein Triumph als Bottroper Stadtmeister. Ansonsten zählt für Udo Lindemann, Maurice und Marius Mann sowie Reinhold Anton die mannschaftliche Geschlossenheit und insbesondere die berüchtigte Doppelstärke, wenn man in einer ausgeglichenen Liga auf viele alte Bekannte trifft.
Neben Altmeister Kurt Bartels (TV Kupferdreh) gibt es auch ein Wiedersehen mit den ehemaligen VfB-Aktiven Hendrick Ulber, Dennis Baron (Heisingen) und Rainer Jungblut (SVM Essen). Das Derby gegen Aufsteiger GW Schultendorf bereichert den Spielplan zusätzlich. Schwache Gegner gibt es kaum, aber auch keine unschlagbare Mannschaft. Wenn der VfB wieder auf seine Geschlossenheit achtet, kann das Ziel NRW-Liga erreicht werden.

Kreisebene

Die zweite Mannschaft hatte sich insgeheim in der Kreisliga zum Ziel gesetzt, um den Aufstieg ein kleines Wörtchen mitzureden, aber in der Staffel zwei mit zahlreichen bezirksklassentauglichen Mannschaften sollte man sich wohl nicht zu viel vornehmen.
In der Staffel zwei der 1. Kreisklasse scheint kein Team unschlagbar zu sein. Es gibt in der gesamten Liga überhaupt nur einen Sperrvermerk, was zeigt, dass überall mit Wasser gekocht wird und die Ausgeglichenheit viel Spannung verspricht. Das bietet eine große Chance für die Dritte, die schon im letzten Jahr – als Vierte- einen großen Endspurt hinlegte und bei optimalem Verlauf oben angreifen kann. Auch die Fünfte braucht sich vor diesen Gegnern nicht zu verstecken und dürfte sich den Klassenerhalt sichern.
In der Parallelstaffel spielt die Vierte, eine Mannschaft der Zurückgestuften? Sie besteht zu einem Großteil aus der aus der Kreisliga abgestiegenen Mannschaft oder aus Spielern, die zuletzt nicht ihre Höchstleistung abrufen konnten. Dennoch sollte eine ordentliche Mittelfeldrolle drin sein.
Die Sechste sieht sich in der 3. Kreisklasse zahlreichen Spielern gegenüberüber, die nach Spielstärke im oberen Kreisliganiveau mithalten könnten – sicher auch ein Problem, das die Reduziereng auf Viererteams mit sich bringt. So ist mit dem Aufstieg nicht zu rechnen.
Die Siebte wird um Leitwolf Kellermann ihren Spaß in der 1. Staffel der 3. Kreisklasse haben und sicher so manchen Gegner ärgern können.

Nachwuchs

Mit einer Jugend- und drei Schülermannschaften ist der VfB so stark aufgestellt wie seit langem nicht mehr – sicher auch ein Verdienst von Trainer Johannes Mann, der von Heinz Stratmann und nun auch Marcel Eckmann unterstützt wird.

Damen

Seit Bestehen der Tischtennisabteilung war Kirchhellen stets Aushängeschild des weiblichen Spitzensports. Diese Ära ist definitiv passé. Die 1. Mannschaft wurde nach erneutem Abstieg vom Spielbetrieb abgemeldet, sodass nur noch eine Mannschaft auf Kreisebene an die Tische geht. Dass die Kirchhellener Situation den allgemeinen Trend im Damentischtennis widerspiegelt, ist nur ein schwacher Trost. Lediglich fünf Teams stellt der Kreis Emscher-Lippe, sodass man sich auf die Austragung einer doppelten Spielrunde einigte, um überhaupt so etwas wie Wettkampfpraxis zu erlangen.
Während man in Kirchhellen also in der kommenden Saison vom Abstieg verschont bleiben und vielfach obenrum mitspielen möchte, macht schon das nächste Gerücht die Runde: der zweifarbige Ball soll kommen!

Autor:

Ralph Stenzel aus Bottrop

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