Impro-Lösung für den Weihnachtsmarkt

Erfolgreicher überparteilicher  Einsatz für die Rolli-Toilette: (v.l.) Hans-Jürgen Woydich (CDU-Senioren Union), Heinz Wansing (CDU), Rita Lenz, Anneliese Wlcek (SPD), Erika Hüsken (SPD-AG 60 plus) und Ruth Wendt (CDU-Senioren Union).
  • Erfolgreicher überparteilicher Einsatz für die Rolli-Toilette: (v.l.) Hans-Jürgen Woydich (CDU-Senioren Union), Heinz Wansing (CDU), Rita Lenz, Anneliese Wlcek (SPD), Erika Hüsken (SPD-AG 60 plus) und Ruth Wendt (CDU-Senioren Union).
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Nach fast fünf Monaten öffnet die Stadt die verbaute Rollstuhl-Toilette am Altmarkt wieder:

Baudezernent Dr. Thomas Palotz (CDU) rief persönlich beim Niederrhein Anzeiger an: Die verschlossene behindertengerechte Toilette am Altmarkt wird, nach über einem Vierteljahr Sperrung, provisorisch an Markttagen wieder benutzbar sein, mit offenstehender Außentür.

Im August informierte uns Rollstuhlfahrerin Rita Lenz über den Schildbürgerstreich „Renovierung“ der so behinderten-ungerechten Toilette am Altmarkt. (Siehe auch im lokalkompass.de unter Dinslaken/ +rita +welt). Dies ließ Rollifahrern keinen Platz mehr für eine Drehung zum Waschbecken. Auch die schwergängige Außentür ist nun nicht mehr elektrisch zu öffnen. Und die Innen-Kabine war diskriminierenderweise vom Benutzer nicht mehr zu verriegeln! Nach dem NA-Report wurde nicht etwa sofort repariert, sondern der Dezernent schloss erst mal die Toilette ganz: „aus Sicherheitsgründen“.

Und Palotz nutzte als Neuer im Amt nicht etwa die Chance zu unbürokratischer Lösung: Mehr als vier Monate wieherte der Amtsschimmel vor geschlossener Klotür. Bis der Protest dagegen eine einmalige Große Koalition aus CDU und SPD -Organisationen zusammen führte! Der Niederrhein Anzeiger berichtete erneut in seiner vorletzten Ausgabe (30.11.11) darüber. Öffentlicher Druck und überparteilicher Einsatz engagierter Mitstreiter war nötig, um - nach weiteren zwei Wochen - nun ein Ergebnis zu erreichen, das schon vor 5 Monaten möglich war: Die Rollstuhl-Toilette am Altmarkt ist nun während des Weihnachtsmarktes und an allen Markttagen wieder benutzbar.

Die provisorische „Lösung“: Die schwergängige Außentür wird festgestellt ständig offenstehen. In der Innenkabine der behindertengerechten Toilette sei „soviel Bewegungsraum wie möglich“ geschaffen worden und diese ist nun auch wieder von innen zu verriegeln. (Am Weihnachtsmarkt-Wochenende 17./18. Dezember sollen zusätzlich auch die behindertengerechten Toiletten im Rathaus und Museum Voswinckelshof geöffnet werden). Das gilt Profis nicht als Lösung, wie sie einer vernünftigen Planung und einem professionellen Stadtmarketing angemessen ist. Und wie Behinderte dies finden, fragt man gar nicht erst, aber: Besser als nichts.

Dezernent Thomas Palotz, der nach eigenen Angaben die Altmarkt-Toilette „etwas aus dem Blick verloren hatte“, sieht dies nur als ersten Schritt und strebt „langfristig eine bessere bauliche Lösung“ an, hier sei einfach zu wenig Platz. Behinderte fragen: Wenn solch improvisierte Lösungen fast fünf Monate benötigen, was heißt dann in Dinslakener Verwaltungs-Deutsch „langfristig“? „In der Überlegung“ ist u.a. nun endlich auch offiziell eine neue behindertengerechte Toilette am Burgtheater, wie der NA erfuhr.

Dort muss die alte Toiletten-Anlage ohnehin seit langem runderneuert werden. Und so könnte die Stadt auch gleich eine Rolli-Rampe plus Toilette mitbauen. Könnte, hätte, wollte – ein uraltes Thema, die Burgtheater-Toiletten. Das alles soll nun spätestens zum Freilichtbühnen-Sommer fertig sein. Wohlgemerkt: Gemeint ist der Sommer des Jahres 2012, also eigentlich schon wieder in „nur“ fünf, sechs, sieben, acht Monaten. Es gibt nichts Gutes, außer - man tut es.
(Erschienen im Niederrhein Anzeiger KW 50/11 cd)

Autor:

Caro Dai aus Essen-Werden

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