Julian Brandt über den BVB-Sieg gegen Augsburg und seinen Weg zurück zur Extraklasse
„Vieles geht über den Kopf“

Julian Brandt überzeugte gegen Augsburg auch in kämpferischer Hinsicht.   | Foto: Stephan Schütze
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  • Julian Brandt überzeugte gegen Augsburg auch in kämpferischer Hinsicht.
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Julian Brandt war der Matchwinner beim 2:1-Sieg des BVB über Augsburg. Nach seinem Siegtor per Fernschuss gewährte der 25-Jährige einen zufriedenen Einblick in sein Innenleben: „Vieles geht über den Kopf. Ich fühle mich extrem stabil momentan.“

Kaum ein Spieler hat seit seinem Wechsel zum BVB so polarisiert wie Julian Brandt. Mit vielen Talenten und dem Potenzial zum herausragenden Fußballer gesegnet, konnte der Ex-Leverkusener in Dortmund genau das nur zu selten abrufen. Phlegmatisch, nachlässig, zweikampfschwach – das ist das andere Gesicht des Julian Brandt, das seine Kritiker auf den Plan ruft. Genau diese Leistungsschwankungen standen ihm beim BVB bislang im Weg.
Gegen Augsburg hat Brandt als Startspieler jetzt einmal mehr seine positive Seite gezeigt, überzeugte mit 92 Prozent Passquote und einem herrlichen Tor. „Er hat unserem Spiel viel gegeben, gegen den Ball fleißig gearbeitet und ein schönes Tor geschossen – für solche Momente ist Jule immer zu haben“, lobte Marco Rosse.
Im Interview nach der Partie analysierte Brandt nicht nur die Partie, sondern sprach auch über seine Beziehung zum Trainer und neues Selbstvertrauen. Julian Brandt über…

…einen schwierigen Gegner:
Das Spiel war ein stückweit so, wie wir es auch erwartet haben. Es war ein kämpferisches Spiel gegen einen Gegner, der tief steht. Aber wir hatten unsere Chancen, das Spiel rechtzeitig zu unseren Gunsten zu entscheiden. Wir haben auch relativ schnell das erste Tor geschossen. Uns hat dann ein bisschen gefehlt, dass wir uns in der ersten Halbzeit noch ein, zwei klare Chancen herausspielen.

…ein vermeidbares Gegentor:
Das Gegentor war ärgerlich. Der Schuss war abgefälscht, geht gegen die Latte und dann bei Gregor Kobel auch noch gegen den Rücken. Und dann staubt der Augsburger ab.

…mangelnde Chancenverwertung:

Wir hatten in der zweiten Halbzeit drei, vier hundertprozentige Chancen. Gerade auch nach meinem Tor. Da hätten wir das 3:1 oder auch das 4:1 machen können. Dann hätten wir zum Ende hin auch ein entspannteres Spiel gehabt. So mussten wir nochmal alle Körner reinwerfen. Bei vielen hat man gemerkt, dass uns das Lissabon-Spiel noch in den Beinen steckte.

…einen Reifeprozess beim BVB:
In der letzten Saison hätten wir womöglich noch den Ausgleich bekommen, in dieser Saison halten wir defensiv gut dagegen und bringen das über die Bühne. Wir haben uns auch in dieser Hinsicht verbessert.

…seinen Versuch, konstanter zu spielen:
Es ist wichtig, dass du bei dir bleibst. Und dass du auf dem Platz arbeitest an deinen Schwächen, aber auch an deinen Stärken. Das ist das eine. Das andere ist Kopfsache. Vieles geht über den Kopf.

…seine Beziehung zu Marco Rose:
Was der Trainer mir extrem gibt, ist ein Riesenvertrauen. Wir verstehen uns gut. Er spricht natürlich auch Dinge an, die ihm nicht gefallen. Aber es ist ein sehr gutes Verhältnis. Ich habe mir gerade in den letzten Wochen eine Menge Selbstvertrauen wieder antrainiert und angespielt.

…fehlenden Rhythmus:
Schwierig waren für mich die beiden Verletzungspausen, die ich hatte. Dadurch kommst du nicht richtig in den Rhythmus. Du machst zwei Spiele, dann bist du draußen, dann machst du nochmal zwei Spielen, dann bist du wieder draußen. Das war für mich persönlich nicht so einfach.

…seine Gefühlslage:
Ich fühle mich extrem stabil momentan, habe eine Menge Vertrauen in mich selbst. Ich weiß aber natürlich auch, dass es extreme Anforderungen des Trainers gibt. Dem versuche ich gerecht zu werden, so gut es nur geht. Ich habe ein gutes Gefühl für die Saison. (KWe)

Autor:

Andreas Meier aus Dortmund-West

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