Immer das Schwert an der Seite: Die Interessengemeinschaft Tremonia Fechten kämpft nach historischen Vorbildern

Die Mitglieder von Tremonia Fechten haben sich dem Schwertkampf nach historischem Vorbild verschrieben.                          Foto: Stephan Schütze | Foto: Stephan Schütze
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  • Die Mitglieder von Tremonia Fechten haben sich dem Schwertkampf nach historischem Vorbild verschrieben. Foto: Stephan Schütze
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Bei Schwertkämpfen denken viele an Ritterfilme oder Schaukämpfe auf Mittelalter-Märkten. Nur wenigen Zuschauern ist bewusst, das die dargestellten Techniken des Fechtens alles andere als realistisch sind. Die Interessengemeinschaft „Tremonia Fechten“ dagegen nähert sich den historischen Vorbildern an.

Die Fechter haben sich auf europäische Kampfkünste des späten Mittelalters und der Frühen Neuzeit spezialisiert. Die Gruppe nutzt vor allem historische Fechtbücher wie Peter von Danzigs Codex 44 A 8 von 1452 und die „Gründtliche Beschreibung der Kunst des Fechtens“ von Joachim Meyer von 1600. Die Techniken zum Langen Messer kommen aus „Cgm 582“ von Johannes Lecküchner von 1482.
„Unsere Gruppe gibt es seit Sommer 2009“, erzählt Gründer und Leiter Patrick Gerhold. „Ich habe mich schon immer für diesen Sport interessiert, habe aber mit Schaukampf angefangen. Ich wollte aber die echten Techniken des Mittelalters erlernen. Beim Schaukampf geht es ja eher darum, dass es spektakulär aussieht.“ Da es außer in Unna in der näheren Umgebung keine Gruppen, gibt, die historisches Fechten betreiben, gründete er selbst eine. „Begonnen haben wir mit zwei bis drei Leuten; mittlerweile ist unsere Gruppe auf 30 Mitglieder aus ganz Dortmund, aber auch aus Bochum, Witten oder Herne gewachsen.“ Tremonia ist dem Kampfsportverein BKV Dortmund angeschlossen.

Historisch korrekter Kampf dauert nur Sekunden

Im Gegensatz zu einem Schaukampf dauert ein historisch korrekter Kampf meist nur ein paar Sekunden. Allen Fans von Jack Sparrow und Co. sei gesagt: Die historischen Kämpfer waren deutlich schneller fertig als im Film.
Neben der Kampfweise sind auch die genutzten Schwerter unterschiedlich zu denen eines Schaukämpfers. „Wir haben Schwerter, die im vorderen Bereich flexibel sind und deutlich leichter als Schaukampfwaffen“, beschreibt Gerhold die Unterschiede.
Gekämpft wird bei Tremonia mit Schutzkleidung, Jeder kann selbst entscheiden, ob er moderne Polsterkleidung mit Schonern nutzen oder historisch korrekt einen Gambeson tragen will. „Die meisten haben aber moderne Kleidung an“, so Gerhold.
Auch für relativ kurze Kämpfe muss man fit sein. Jeder tut was für seine Koordination. Vor dem Training gibt es jeweils ein kurzes Warm-Up mit Dehn- und Bewegungsübungen für die Gelenke. „Der Kampf selbst fördert die Koordination und das Körpergefühl. Auch die Willenskraft wird gestärkt“, sagt Gerhold.

INFORMATIONEN ZUM TRAINING:

Donnerstags trainiert die Gruppe mit ihrer Hauptwaffe, dem Langen Schwert zwischen 19 und 21.30 Uhr in der Sporthalle der Wilhelm-Busch-Realschule, Höfkerstraße 7, in der Nähe des Revierparks Wischlingen. Am Dienstag ist dann das Lange Messer dran. „Das war die Waffe des einfachen Mannes“, so Gerhold. Zwischen 20 und 21.30 Uhr wird im Kampfsportcenter des Budo- und Kraftsportvereins (BKV) Dortmund, Overgünne 241, trainiert. Zwischendurch gibt es immer wieder Workshops über Ringen, Stangenwaffen oder ähnliches. Jeden ersten Donnerstag im Monat bietet Tremonia Fechten ein Probetraining für Interessierte an.

Autor:

Tobias Weskamp aus Dortmund-Ost

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