Cloud Computing: Eine Chance für das Handwerk?

Foto: Handwerkskammer Düsseldorf
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Zuerst die Digitalisierung, jetzt das Internet: 60 Prozent der Internet-Nutzer in Deutschland gaben in einer Umfrage vom High-Tech-Verband BITKOM und dem Beratungsunternehmen Deloitte an, auf DVDs verzichten zu können. Stattdessen werden die Inhalte heute in großen Rechenzentren, der so genannten Cloud, gespeichert. Mit Hilfe schneller Internet-Verbindungen können die Nutzer jederzeit und überall auf Filme oder Musik zugreifen. Aber nicht nur das: Jede Art von Daten, Fotos wie Geschäftsdaten und sogar Software, können in der Cloud gespeichert werden. „So genannte Cloud-Dienste sind mittlerweile in der Mitte der Gesellschaft angekommen“, stellte Michael Schidlack, Technikexperte der BITKOM, unlängst auf der IFA in Berlin fest. „Der Trend geht weg vom Besitz zur Nutzung von Inhalten“, so Schidlack. Auch der Virenschutz, die Firewall und regelmäßige Backups werden heute schon über Cloud-Services abgewickelt.

So lagen auch die Handwerkskammer Düsseldorf und der Technologie-Transferring Handwerk mit ihrer Informationsveranstaltung zum Thema „Cloud Computing“ Anfang September voll im Trend. Schließlich ist das Handwerk Motor der Innovation. Die 120 Teilnehmer lieferten sich einen munteren Schlagabtausch mit den Referenten. Kritisch betrachteten die Handwerker allerdings die nicht vorhandene flächendeckende Versorgung mit schnellen Internetanschlüssen, auch der Gesichtspunkt der Datensicherheit war allen wichtig.

„Diese erste Veranstaltung sollte einen Überblick über die verschiedenen Services und Möglichkeiten des Cloud Computing geben“, so Kammer-Technologieberater Dr.-Ing. Reinhold Bottin. Der erste Referent, Dr.-Ing. Holger Kett vom Fraunhofer-Institut in Stuttgart, stellte exklusiv erste Ergebnisse der Mittelstandsinitiative „CLOUDwerker“ vor. Das Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, IT-Dienstleister bei der Entwicklung geeigneter IT-Lösungen für das Handwerk zu unterstützen. Im Rahmen der Studie standen 17 Anbieter von Cloud-Services im Check. „Beim Einsatz im Handwerk stehen wir noch am Anfang“, musste Kett zugeben. Umfassende Ergebnisse der Marktstudie sollen am Jahresende vorliegen. Die Idee ist, Pakete mit Software und Services zu erstellen, die für einen Großteil kleiner und mittlerer Unternehmen das passende Angebot liefern. Man kann gespannt sein, wie sich dieses Projekt entwickelt.

Drei weitere Referenten von IT-Unternehmen präsentierten anschließend ihre Services. Angesichts der Informationsfülle und der vielen Fachbegriffe schwirrte manchem Teilnehmer am Ende der Veranstaltung der Kopf. Holger Kett vom Fraunhofer-Institut zeigte Interesse an einer weiterführenden Diskussion über die Probleme, die Handwerkern bei der Anwendung von Cloud-Services auf den Nägeln brennen und freut sich auf Feedback. Weitere Veranstaltungen zum Cloud Computing sollen das Thema vertiefen. Die Vorträge stehen im Internet zum Download zur Verfügung unter: www.hwk-duesseldorf.de/cloud-computing.

Autor:

Norbert Opfermann aus Düsseldorf

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