Box-Oberliga: Robert Zyla wird im Ring nicht rappen

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Rechtzeitig zum Jahresbeginn überbringt der Boxsport-Verband Nordrhein-Westfalen eine gute Nachricht. Nächstes Jahr wird es in Nordrhein-Westfalen wieder eine Oberliga geben.
Der Verband unterstützt damit aktiv den Appell von NRWs Sportministerin Ute Schäfer, den Anschluss an die internationale Leistungsspitze nicht zu verlieren. Sechs Mannschaften werden 2013 gegeneinander antreten. Auch die Düsseldorfer sind dabei, denn gemeinsam mit Hilden bilden sie ein Team.

Er wird im Schwergewicht antreten, Robert Zyla: Angestellter, Student, RAP-Musiker und Düsseldorfs bester Amateur-Boxer in der Königsklasse. Zyla arbeitet bei einem großen Reifenhersteller als SAP-Administrator. Nebenbei studiert er Wirtschaftsinformatik, denn Zyla will in seinem Leben etwas erreichen. Mit 18 kam er zum Sportring Garath, wo ihm Trainer Önder Yildiz zeigte, wie man boxt. Yildiz coacht ihn noch heute.
Zyla weiß, was ihn in der Oberliga erwartet, denn hier hat er bereits für Ringfrei Oberhausen gekämpft.
Der Düsseldorfer liebt den Boxsport über alles. Wenn Not am Mann ist, steht Zyla sogar dem Schwergewichts-Profi, Markus Tomala als Sparrings-Partner zur Verfügung. Einem Freund zu helfen ist für ihn Ehrensache. Der vierfache Westdeutsche Meister ist das, was man im Rheinland eine Kante nennt: Groß, breitschultrig und muskulös.
Aber er hat auch eine andere Seite, die man bei dem 29-Jährigen gar nicht vermutet. Er produziert Rap-Musik. Nicht den harten Gangster-Rap, mit gewaltorientierten Texten, sondern Zyla schreibt Gedichte, zarte Botschaften über Trauer, Glück und Liebe, die er in den unverwechselbaren Sprechgesang wandelt und mit rhythmischem Beat koloriert. Er möchte mit seiner Musik die Menschen erreichen und Emotionen auslösen. Mittlerweile hat er sich in der Szene einen Namen gemacht, denn unter „Ryba Records“ findet man seine Lyrik nicht nur auf YouTube und Facebook. Ob seine Musik zum Boxsport passt, weiß er nicht. „Sie passt auf alle Fälle zu mir“, hat Zyla einmal gesagt. Außerhalb des Rings hat er noch nie seine Fäuste gegen andere gerichtet. Er distanziert sich von sinnloser Gewalt: „Ich komme aus armen Verhältnissen und habe mich bestimmt nicht so weit nach oben gearbeitet, um wegen eines Idioten alles kaputt zu machen.

Im Ring ist es Sport, außerhalb ist es Dummheit.“ Für die Oberliga ist das Schwergewicht fest eingeplant und im Ring wird er nicht rappen, sondern die Fäuste sprechen lassen.

Autor:

Wolfgang Wycisk aus Düsseldorf

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